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FÜNF JAHRESZEITEN IN 30 MINUTEN

\\ NORDIC-PARASKI-TEAM

STUTTGART. Dank einer tadellosen Schießleistung erkämpft sich Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg beim Para Ski nordisch Weltcup von Finsterau seinen zweiten Podiumsplatz. Im Biathlon Sprint am Dienstag läuft er auf Platz drei.

Der erlösende Schnee kam in der Nacht und verwandelte das von tagelangem Regen gebeutelte Finsterau im Bayerischen Wald in eine Winterlandschaft zurück – gerade rechtzeitig vor dem Abschluss der Biathlon-Wettkämpfe beim Para Weltcup am Ort der Weltmeisterschaften von 2017. Rund 50 Helfer betätigten sich als Frühaufsteher und machten einen Start am Dienstag möglich. 

Statt des geplanten Rennens über die mittlere Distanz mit vier Schießeinlagen und Strafrunden gab es einen Sprint über drei Runden mit zwei Schießeinlagen und 25 Sekunden Strafzeit pro Fehlschuss. Die Athletinnen und Athleten störte es nicht, sie waren froh, überhaupt starten zu können. Martin Fleig sprach allen Fleißigen „ein Riesenkompliment“ aus – und das nicht ohne Grund. Der 30-Jährige eroberte über die 7,5 Kilometer seinen zweiten Treppchenplatz bei diesem Weltcup. Er wurde in der sitzenden Konkurrenz Dritter hinter Ivan Golubkov (Russland) und Taras Rad (Ukraine).

Den Ausschlag dafür gab seine Schießleistung. Fleig blieb zweimal ohne Fehler und kam so auf eine Endzeit von 22:51.7 Minuten, 33,3 Sekunden vor dem Viertplatzierten Aleksandr Davidovich (Russland), der viermal daneben schoss. Golubkov siegte trotz dreier Schießfehler in 21:59.5 Minuten, bei Rad standen 22:12.1 Minuten und ebenfalls kein Schießfehler zu Buche. 

Viele Stürze bei den Schlitten

Auf der Strecke war es ein durchaus herausforderndes Rennen. Eisige Passagen und Abschnitte mit nassem Neuschnee wechselten sich ab. „Mein Schlitten ist ständig hoch und runter, links und rechts. Ich musste viel korrigieren“, sagte Fleig. Ihm gelang das, zahlreichen anderen nicht – zum Leidwesen von Patrik Fogarasi (WSV Oberhof 05). Als der zweite deutsche Starter dem gestürzten US-Amerikaner Ty Wiberg ausweichen wollte, verlor er selbst die Kontrolle über seinen Schlitten. Dabei brach eine Skibindung beim Pechvogel im deutschen Team. Er musste aufgeben. 

Mit den Bedingungen zu kämpfen hatte auch Anja Wicker (MTV Stuttgart) bei den Frauen sitzend, zumal sie mehrfach wechselten. Erst schien die Sonne, Minuten später herrschte dichter Schneefall, der Wind mischte auch kräftig mit. „Das waren fünf Jahreszeiten in einer halben Stunde“, scherzte die 28-Jährige, die ausgebremst vom nassen Schnee und von zwei Schießfehlern Achte wurde. Der Sieg ging an Oksana Masters aus den USA.

Alexander Ehler (SV Kirchzarten), der derzeit seine Leichtigkeit vermisst, landete bei den Männern stehend nach drei Schießfehlern auf Rang zehn. Seine Vereinskameradin Vivian Hösch leistete sich bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung einen Fehler und lief nach Ansicht des Bundestrainers Ralf Rombach „mit ihr bestes Rennen in diesem Winter“. Sie selbst sprach nach ihrem siebten Rang in Übereinstimmung mit ihrem Begleitläufer Michael Huhn von einem „streckenweise guten, aber auch streckenweise noch verbesserungswürdigen“ Auftritt.

Die zweite deutsche Starterin in dieser Klasse, Leonie Walter vom SC St. Peter mit ihrem Guide Frank Wagner, übte sich als Schnellschützin. Leider fanden ihre letzten beiden Schüsse das Ziel nicht. Auf der Strecke fehlte ihr etwas der letzte Punch. Die 15-Jährige wurde Neunte – und bekommt am Donnerstag eine neue Chance in der Loipe. Dann findet der eigentlich für Mittwoch vorgesehene und um einen Tag verschobene Langlauf-Sprint im klassischen Stil statt.  

Weitere Informationen stehen auf www.nordski.de. Ergebnisse und Termine finden sich zudem auf www.weltcup-finsterau.com und www.paralympic.org/nordic-skiing/events.

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