KÖLN. Die Zweitligavolleyballerinnen des Teams DSHS SnowTrex Köln verlieren in Stralsund knapp mit 2:3. Nach einem 0:2-Satzrückstand kämpften sich die Kölnerinnen zurück in die Partie, genauso wie sie sich im Tiebreak von einem Vier-Punkte-Rückstand zurückkämpfen konnten. Final mussten die Kölnerinnen jedoch den Gastgebern den Sieg überlassen.
Die Kölner Mannschaft kam sehr gut in die Begegnung. Eine 0:5-Aufschlagsserie zwang Ali Hobst, den Trainer der Gastgeber, früh zu einer Auszeit. Bis zur zweiten technischen Auszeit konnten die Kölnerinnen diesen Vorsprung durch den Satz transportieren, dann ging der Faden auf Seiten der Gäste etwas verloren und die Wildcats verkürzten den Abstand mehr und mehr.
Beim Kölner Team taten sich vor allem Probleme in der Annahme auf und die Gastgeber punkten häufig mit Angriffen aus dem Hinterfeld. Beim 19:19 konnte Stralsund erstmals ausgleichen, Köln in der Folge noch einmal auf 19:21 stellen. In der Crunchtime schafften die Wildcats dann sechs Punkte in Folge und gewannen den ersten Satz (25:21).
Auch im zweiten Satz erwischte Köln den besseren Start (1:4), aber die Stralsunder schafften in diesem Satz schneller den 4:4-Ausgleich. Von da an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe (bis zum 17:17). Erneut in der Crunchtime setzten sich die Wildcats wieder ab und fuhren diesen 2. Satz ebenfalls mit 25:21 ein.
Mit einem 0:2-Rückstand konfrontiert stellte der Trainer der Gäste Jimmy Czimek etwas um. Der dritte Satz wurde von beiden Mannschaften anfänglich auch noch offen geführt (8:8), bevor Köln so richtig aufdrehte, sich schnell absetzte, den Rest des Satzes klar dominierte, mit 11:25 einfuhr und auf 1:2 verkürzte.
Mit dem Schwung des gewonnen Satzes ging es dann im vierten Satz für die Kölnerinnen weiter. Sie konnten sich eine kleine Führung erarbeiten (7:12), aber Stralsund ließ sich nicht abschütteln (12:13). Erst im letzten Drittel des Satzes dominierte dann wieder Köln (14:22). Dieser komfortable Vorsprung wurde dann ins Ziel gebracht (19:25) und der Satzausgleich hergestellt.
So musste der Tiebreak entscheiden, der ein Abbild des gesamten Spiels war, außer dass dieses Mal Stralsund den ersten Punkt gemacht hatte (zuvor ist Köln immer 1:0 in Führung gegangen). Bis zum 7:7 war der fünfte Satz ausgeglichen. Stralsund schaffte dann vier Punkte in Folge zum 11:7. Zwei Auszeiten vom Kölner Trainer Jimmy Czimek fruchteten und beim 12:12 brachte sich Köln wieder gut in Position. Letzten Endes entschieden auch in diesem Satz Nuancen und das glücklichere Ende hatten die Gastgeberinnen (15:13).
Anzumerken sei, dass sich die Kölnerinnen diesen Punkt, den sie mitgenommen haben, redlich verdient haben und sich im Gegensatz zur Vorsaison, in der solch eine Antwort auf einen 0:2-Satzrückstand nur einmal (gegen Hamburg) gelang, nicht dem Schicksal ergeben haben, sondern dagegengehalten haben und deutlich mehr kleine Punkte für sich entscheiden konnten (95:105). Die Wildcats haben von sechs Spielen fünf mit Tiebreak gespielt und natürlich das eigene Publikum im Rücken gehabt.
Der Trainer zum Spiel
Der Kölner Trainer Jimmy Czimek zieht folgendes Fazit vom Spiel:
„Es war das erwartet schwere Spiel in Stralsund, weil wir ohne drei Annahme-Spielerinnen angereist sind. Mit Marina Müller fehlte die Libera, die die ersten drei Spiele gespielt hat. Zudem haben wir auf Julia van den Berghen und Rieke Niemeyer verzichten müssen. Deshalb wussten wir, was auf uns zukommen wird. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, aber die Annahme hat uns dann doch letztendlich den ersten Satz gekostet. Nach straken Beginn haben wir Stralsund mit einer hohen Eigenfehlerquote wieder zurück ins Spiel gebracht. Im zweiten Satz waren wir bis 2/3 des Satzes auf Augenhöhe, dann hat aber der Gegner vor eigenem Publikum die Gunst der Stunde genutzt und die letzten Punkte eingefahren.
Ab da aber ein großes Kompliment an die Mannschaft. Nach einem 0:2-Satzrückstand das Spiel noch einmal komplett zu drehen und zwei Sätze deutlich für uns zu entscheiden, zeigt, was in der Mannschaft drinsteckt. Damit war zu dem Zeitpunkt nicht zu rechnen. Großes Kompliment das auswärts hinzubekommen. Ab Satz 3 habe ich den Annahmeriegel umgestellt. Wir haben vermehrt im Viererriegel angenommen. Das hat dann dazu geführt, dass wir zum einen unsere Annahme stabilisiert haben und ab da auch die Fehlerquote von Stralsund wieder zugenommen hat.
Auch in Satz 5, da spielen Nuancen eine Rolle, konnten wir das Spiel bis 13:13 ausgeglichen halten. Symptomatisch und bezeichnend für das Spiel hat ein direkter Annahmefehler den entscheidenden Punkt für Stralsund gebracht. Das geht für uns in Ordnung. Wir nehmen das Positive mit nämlich, dass egal wie der Rückstand, sogar auswärts beim amtierenden Zweitligameister ist, wir jedem Spiel unseren Stempel aufdrücken können. Das haben wir geschafft und dass es dann letztendlich nicht zum Sieg reicht, da geht die Welt nicht für uns unter, sondern es ist für uns Ansporn, um es im nächsten Spiel besser zu machen“
Eine Spielerin zum Spiel
Auch Tonya Blickhäuser analysierte das Spiel und fasst die guten Aspekte des Spiels zusammen:
„Wir haben uns in den ersten zwei Sätzen schwer getan. Besonders die Annahme war der Knackpunkt. Umso stolzer können wir sein, dass wir Satz 3 und 4 so gut ins Spiel gefunden haben und diese dann souverän gewonnen haben. Auch wenn wir uns dann im. 5. Satz nicht belohnen konnten und leider nur mit einem Punkt zurück nach Köln fahren, können wir aus dem Spiel viel mitnehmen und freuen uns auf das nächste Spiel. Wir werden auf unserer guten Teamleistung aufbauen und weiter an uns arbeiten.“
Statistisches
Stralsunder Wildcats vs. DSHS SnowTrex Köln … 2:3 / 95:105 (25:21, 25:21, 11:25, 19:25, 15:13)
Offizieller Spielbericht (VBL)
Video on demand (kostenpflichtig) von Sport1Extra zum Spiel findet ihr hier.
MVP Stralsunder Wildcats: Madleen Piest
MVP DSHSSnowTrexKöln: Annika Stenchly
Ausblick
Das nächste Spiel der Kölnerinnen ist ein Heimspiel gegen die Binder Blaubären TSV Flacht. Zum besonderen Kölschen Datum am 11.11.2023 (nein nicht 11:11 Uhr), sondern um 15 Uhr ist der geplante Anpfiff in der Halle 22 der Deutschen Sporthochschule Köln. Dort wollen die Kölnerinnen zurück in die Erfolgsspur und hoffe auf eine hohe Zuschauerresonanz.
Tickets zum Spiel können hier online erworben werden.