FRANKFURT. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat auch ihr drittes Spiel beim Olympia-Qualifikationsturnier im polnischen Lodz gewonnen. Gegen Korea hatte das Team von Bundestrainer Vital Heynen große Mühe und setzte sich erst im Tiebreak mit 3:2 (25:13, 25:21, 23:25, 22:25, 15:7) durch.
Nach einem deutlichen ersten Satz mit starken Aufschlägen und Angriffen hatten die DVV-Frauen anschließend deutlich mehr zu kämpfen. Schon in Durchgang zwei leisteten die Koreanerinnen ordentlich Widerstand und sicherten sich anschließend knapp den dritten und vierten Satz. Im Tiebreak fanden die Deutschen wieder zu ihren Stärken zurück und gewannen diesen souverän. Beste Scorerin war Lena Stigrot mit 20 Punkten, gefolgt von Lina Alsmeier mit 18 Punkten.
„Wir sind echt glücklich, dass wir gewonnen haben, das war kein einfaches Spiel“, sagte Kapitänin Anna Pogany nach dem Sieg erleichtert. Im ersten Satz hätten sie gezeigt, dass sie die Gegnerinnen kontrollieren können, allerdings hätten sie das anschließend nicht konstant aufs Feld gebracht. „Und irgendwann hat Korea auch alles vom Boden gekratzt und jeden Ball noch rüber gespielt“, so Anna Pogany, die ebenso wie Lena Stigrot das Positive aus dem Spiel mitnehmen will. „Wir haben es wieder geschafft, die Schlinge aus dem Hals zu ziehen“, sagte Lena Stigrot und ergänzte: „Sieg ist Sieg, das ist das Wichtigste. Drei aus Drei. Das müssen wir mitnehmen – auch für unser Selbstbewusstsein.“
Denn bereits am Mittwochabend (20.30 Uhr) wartet mit Slowenien der nächste Gegner im Kampf um das Olympia-Ticket auf das deutsche Team. Anna Pogany erwartet ein „sehr gutes Spiel“. Die DVV-Frauen gehen nach drei Siegen als Favorit gegen die noch sieglosen Sloweninnen ins Spiel. „Sie haben sehr viele junge Talente, aber ich denke, über die gesamte Spieldauer werden wir die größere Qualität aufs Feld bringen“, sagt Lena Stigrot. „Wir können als selbstbewusster Favorit reingehen – und das werden wir machen.“ Jetzt gelte es, sich ein bisschen auszuruhen und zu regenerien, damit es dann morgen wieder heißt: „Vollgas!“
Spielbericht
Vital Heynen startete mit Pia Kästner, Kimberly Drewniok, Lina Alsmeier, Laura Emonts, Camilla Weitzel, Marie Schölzel sowie Anna Pogany gegen Korea. Die DVV-Frauen erspielten sich mit einem Ass von Lina Alsmeier schnell eine 6:2-Führung und bauten diese kontinuierlich aus. Nach vier weiteren Punkten der Außenangreiferin stand es bereits 15:8. Mit einem Ass und einem weiteren starken Aufschlag der eingewechselten Antonia Stautz baute Deutschland den Vorsprung auf 21:10 aus. Nach zwei starken Blocks von Camilla Weitzel und Kimberly Drewniok hatten die Deutschen zahlreiche Satzbälle, wovon Lina Alsmeier direkt den ersten verwandelte.
Der zweite Durchgang startete deutlich ausgeglichener. Beim 5:6 nahm Vital Heynen seine erste Auszeit und fand deutliche Worte: „Ihr zeigt einen Satz, wie gut ihr seid, aber dann hört ihr auf zu spielen und macht Fehler.“ Nach zwei langen Ballwechseln mit starken Abwehraktionen von Anna Pogany und Co. punktete Camilla Weitzel zum 8:8- und 9:9-Ausgleich, ehe ein weiterer Block für die 10:9-Führung sorgte. Es ging weiter wie bisher, Korea erspielte sich einen Zwei-Punkte-Vorsprung, Deutschland glich wieder aus (12:12). Mit Punkten von Marie Schölzel in Block und Angriff setzten sich erstmals die Deutschen mit 17:14 ab. Doch Korea glich umgehend mit einem Block gegen Laura Emonts wieder aus (18:18). Die DVV-Frauen erspielten sich wiederum mit einem Block von der eingewechselten Lena Stigrot und einem Angriffspunkt der Außenangreiferin eine Drei-Punkte-Führung (21:18). Nach einem Aufschlagfehler der Koreanerinnen hatten die Deutschen vier Satzbälle. Den ersten wehrten die Asiatinnen noch ab, den zweiten verwandelte Lina Alsmeier mit einem starken Block. Es war der sechste Block der DVV-Auswahl in diesem Durchgang.
Der dritte Satz startete genauso ausgeglichen wie der zweite. Lena Stigrot blieb für Kimberly Drewniok auf dem Feld und punktete zum 5:5. Dann konnten sich zunächst die Koreanerinnen absetzen, sodass Vital Heynen beim 6:10 eine Auszeit nahm und sein Team aufforderte: „Wir müssen in unser eigenes Spiel zurückfinden.“ Und das tat seine Mannschaft. Punkt für Punkt kämpften sich die Deutschen heran. Schölzel erzielte den Ausgleich (13:13), Lina Alsmeier mit einem Ass die Führung (14:13). Auch Marie Schölzel punktete (16:14), doch nach einem Block gegen die eingewechselte Antonia Stautz und einem Angriffsfehler glich Korea wieder aus (16:16). Nun ging es eng und umkämpft weiter (22:22). Die Koreanerinnen erspielten sich den ersten Satzball und nutzen diesen direkt mit einem starken Aufschlag.
Lena Stigrot spielte weiter, auch Kimberly Drewniok kehrte zurück, während Laura Emonts draußen blieb. Camilla Weitzel punktete mit einem Block und einem Ass zur 3:1-Führung. Doch wie schon in den Sätzen zuvor kam Korea wieder heran und ging selbst mit zwei Assen in Führung (6:8). Lena Stigrot sorgte mit zwei Punkten für den erneuten Ausgleich und Camilla Weitzel mit einem weiteren Block für das 9:8. Lena Stigrot übernahm Verantwortung und erzielte mit zwei Punkten das 11:8. Doch erneut glich Korea mit einem Ass und einem Block gegen Lena Stigrot aus (11:11). Bei den Koreanerinnen schlichen sich nun Fehler ein, zudem stand der deutsche Block gut (18:15). Doch auch das deutsche Spiel war in dieser Phase fehleranfällig, sodass die Koreanerinnen erneut in Führung gingen (19:20) und Heynen seine Auszeit nahm. „Wir müssen weiterkämpfen und sie unter Kontrolle halten“, sagte der Trainer seinem Team. Stigrot glich im zweiten Anlauf aus, Alsmeier punktete zum 22:22. Wieder waren es die Koreanerinnen, die sich die ersten zwei Satzbälle erspielten und erneut direkt den ersten verwandelten.
Die Koreanerinnen spielten weiter druckvoll und verteidigten die deutschen Angriffe immer wieder (1:3). Doch die Deutschen gaben sich nach dem Satzverlust nicht auf und gingen mit einem Ass von Camilla Weitzel und einem Angriff von Marie Schölzel mit 5:4 in Führung. Mit einem Block von Pia Kästner führten die Deutschen beim Seitenwechsel 8:6. Lena Stigrot erhöhte mit einem weiteren Block auf 10:6. Dank zweier Fehler der Koreanerinnen hatten die Deutschen sieben Matchbälle. Der Angriff von Lena Stigrot landete zwar im Aus, doch die Challenge zeigte eine Blockberührung, sodass die DVV-Frauen ihren dritten Sieg im dritten Spiel feiern konnten.
Spielplan: Gruppe C in Łódź (POL)
Samstag, 16. September, 14:30 Uhr | Deutschland vs. Thailand |
Sonntag, 17. September, 11:30 Uhr | Deutschland vs. Kolumbien |
Sonntag, 19. September, 11:30 Uhr | Deutschland vs. Südkorea |
Mittwoch, 20. September, 20:30 Uhr | Deutschland vs. Slowenien |
Freitag, 22. September, 17:30 Uhr | Deutschland vs. Polen |
Samstag, 23. September, 20:45 Uhr | Deutschland vs. Italien |
Sonntag, 24. September, 17:30 Uhr | Deutschland vs. USA |
14er-Kader
Nr. | Name | Position | Verein (Saison 23/24) |
2 | Pia Kästner | Zuspiel | SSC Palmberg Schwerin |
3 | Annie Cesar | Libera | Ladies in Black Aachen |
4 | Anna Pogany | Libera | SSC Palmberg Schwerin |
6 | Antonia Stautz | Außenangriff | SC Potsdam |
9 | Lina Alsmeier | Außenangriff | Il Bisonte Volley Firenze (ITA) |
10 | Lena Stigrot | Außenangriff | Cuneo Granda Volley (ITA) |
14 | Marie Schölzel | Mittelblock | MOYA Radomka Radom (POL) |
16 | Anastasia Cekulaev | Mittelblock | SC Potsdam |
17 | Laura Emonts | Außenangriff | SSC Palmberg Schwerin |
21 | Camilla Weitzel | Mittelblock | Reale Mutua Fenera Chieri (ITA) |
20 | Kimberly Drewniok | Diagonal | Sariyer Belediyespor (TUR) |
22 | Monique Strubbe | Mittelblock | Allianz MTV Stuttgart |
23 | Sarah Straube | Zuspiel | Dresdner SC |
25 | Rica Maase | Diagonalangriff | USC Münster |