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DVV-FRAUEN TRIUMPHIEREN

EM: . . . IM AUSVERKAUFTEN CASTELLO GEGEN ASERBAIDSCHAN

GER-AZE - (c) Justus Stegemann

 DÜSSELDORF. Was für ein Spiel: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat im ausverkauften CASTELLO in Düsseldorf einen überragenden 3:1-Sieg (25:13, 25:22, 12:25, 25:14) im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Aserbaidschan gefeiert. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung kompensierten sie den Ausfall von Hanna Orthmann.

Als Lina Alsmeier den zweiten Matchball verwandelte, tobte das CASTELLO. Minutenlang ließen sich die DVV-Frauen von den 2355 Fans feiern. „Die letzten zehn Minuten hatte ich durchgehend Gänsehaut, das hat so Spaß gemacht, die Fans haben uns nach vorne gepuscht“, war Kapitänin Lena Stigrot von der Stimmung begeistert. Vital Heynen schnappte sich nach Spielende spontan das Hallenmikrofon: „Leute, herzlichen Dank für die Unterstützung, ihr habt den Unterschied gemacht! Danke, danke, danke!“ Auch Camilla Weitzel war von der Atmosphäre beeindruckt: „Das ist ein Wahnsinnsgefühl, wir sind es eigentlich gewohnt, dass die Hallen, die voll sind, gegen uns sind, deshalb ist es eine einzigartige Kulisse.“

Nachdem die Deutschen den ersten Satz dominiert hatten und den zweiten dank eines starken Schlussspurts gewonnen hatten, drehte Aserbaidschan im dritten Satz auf und ließ den DVV-Frauen keine Chance. Doch diese zeigten sich davon unbeeindruckt und spielten Aserbaidschan wiederum im vierten Satz an die Wand.

Wir hatten echt einen superguten Start ins Spiel, wir waren alle on fire und wollten den Sieg unbedingt – auch für Hanna“, sagte Camilla Weitzel. Den deutlichen dritten Satz „wollten wir nicht auf uns sitzen lassen und zeigen, dass wir mehr können“, so die Mittelblockerin. Überragende Spielerin auf deutscher Seite war Lena Stigrot, die 19 Punkte zum Sieg beisteuerte. „Ich habe mir vorgenommen, ein bisschen wie Hanna anzugreifen und sie aufs Feld zu bringen“, sagte die Kapitänin. Der Verlust der Außenangreiferin sei schwierig fürs Team zu verkraften. „Daher bin ich echt stolz auf meine Mannschaft, wie wir das heute gelöst haben“, so Lena Stigrot.

Top-Angreiferin Hanna Orthmann hatte sich im Auftaktspiel verletzt und fällt für die restliche EM aus, feuerte ihr Team aber im CASTELLO lautstark an. „Natürlich wäre ich lieber auf dem Feld gewesen, aber ich bin super stolz, was meine Mädels gemacht haben“, sagte die 24-Jährige und ergänzte: „Ich weiß, dass ihr Weg hier noch nicht zu Ende ist, ich drücke ihnen natürlich ganz fest die Daumen.“

Am Sonntag haben die DVV-Frauen spielfrei und können sich erholen. Am Montag (20 Uhr) wartet dann als nächster Gegner Schweden. „Mit den zwei Siegen und dem Wissen, dass wir diese Teams auch ohne Hanna schlagen können, gehen wir selbstbewusst ins das Spiel“, sagte Lena Stigrot.

Im ersten Spiel des Tages hatten sich Schweden und Griechenland einen packenden Kampf geliefert. Am Ende sicherten sich die Griechinnen mit 3:1 (25:23, 19:25, 27:25, 25:22) ihren ersten Sieg in Düsseldorf.

Heynen schickte im ersten Durchgang Pia Kästner, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Antonia Stautz, Marie Schölzel, Camilla Weitzel sowie Anna Pogany aufs Feld. Die ersten zwei Punkte gingen zwar an Aserbaidschan, doch die deutsche Mannschaft fand schnell ins Spiel, ging beim 4:3 erstmals in Führung und zog anschließend mit einer unfassbaren Serie von 8:6 auf 17:6 uneinholbar davon. Pia Kästner setzte dabei die gegnerische Annahme mit druckvollen Aufschlägen unter Druck und vorne war Lena Stigrot on fire. Die Kapitänin punktete nach Belieben und erzielte in dieser Phase allein sechs Punkte. Aserbaidschan wirkte völlig von der rolle. Camilla Weitzel erhöhte anschließend mit einem Block und einem Ass auf 21:9. Lina Alsmeier sorgte für den ersten Satzball, den Aserbaidschan noch abwehrte, bevor Marie Schölzel den zweiten verwandelte.

Aserbaidschan hakte den deutlichen Satzverlust jedoch schnell ab und ging direkt in Führung (2:4). Doch die Deutschen blieben dran und zogen mit einem Ass von Antonia Stautz auf 8:5 davon. Diesmal glich Aserbaidschan wieder aus (10:10). Die Angriffe der DVV-Frauen waren nun nicht mehr zwingend genug (13:16, 15:18). Die rund 30 aserbaidschanischen Fans machten nun ordentlich Stimmung. Kapitänin Lena Stigrot übernahm Verantwortung und punktete zweifach (18:19). Camilla Weitzel sorgte mit einem weiteren Punkt und einem Servicewinner für den Ausgleich (20:20). Nach einem Block von Marie Schölzel und einem weiteren Ass von Camilla Weitzel war der Satz plötzlich gedreht (22:20). Als der aserbaidschanische Aufschlag im Aus landete, hatte Deutschland Satzball, den Lena Stigrot mit einem Tip direkt verwandelte. Das CASTELLO bebte.

Doch Heynen mahnte in der Auszeit zur Vorsicht: „Das Spiel ist noch nicht vorbei.“ Aserbaidschan sei physisch überlegen. „Aber wir kämpfen um jeden Ball und schauen nicht auf den Spielstand“, sagte der Bundestrainer zu der Aufholjagd im zweiten Satz und lobte dabei auch die Fans: „Die Zuschauer machen einen super Job und pushen uns.“

Der Belgier sollte recht behalten. Im dritten Durchgang erhöhte Aserbaidschan deutlich den Druck und war präsenter in Block und Abwehr. Der deutsche Angriff war hingegen zu harmlos, sodass die DVV-Frauen schnell mit 1:8 hinten lagen. Während die Spielerinnen aus Aserbaidschan den deutschen Block gut ausnutzten, scheiterten die Schmetterlinge am gegnerischen Block. Der Rückstand wuchs auf 7:19. Auch Heynens Wechsel zeigten wenig Wirkung. Laura Emonts, Rica Maase, Monique Strubbe und Annegret Hölzig bekamen Einsatzzeit. Doch mit einem Block gegen Annegret Hölzig ging der Satz deutlich an Aserbaidschan.

Auch im vierten Durchgang erwischten die Gegnerinnen den besseren Start (1:3). Bei fast jedem Angriff der Deutschen hatte eine aserbaidschanische Spielerin die Hand drunter. Die 2355 Fans pushten ihr Team frenetisch an – und das zeigte Wirkung. Pia Kästner brachte die erste Führung (5:4). Die deutsche Mannschaft gab keinen Ball mehr verloren. Mit vier Punkten in Folge setzte sie sich auch dank starker Aufschläge von Pia Kästner auf 10:6 ab. Nun gelang den DVV-Frauen wieder alles. Antonia Stautz erhöhte mit zwei Punkten und einem Block auf 17:8. Camilla Weitzel bescherte schließlich den ersten Matchball, der noch abgewehrt wurde, ehe Lina Alsmeier den zweiten verwandelte.

DVV-Frauen triumphieren – (c) Justus Stegemann

Die deutschen Gruppenspiele in Düsseldorf

Tag Datum Uhrzeit Spiel
Donnerstag August 2023 20 Uhr Deutschland vs. Griechenland 3:0 (25:19, 25:21, 29:27)
Samstag August 2023 20 Uhr Deutschland vs. Aserbaidschan 3:1 (25:13, 25:22, 12:25, 25:14)
Montag August 2023 20 Uhr Deutschland vs. Schweden
Dienstag August 2023 20 Uhr Deutschland vs. Tschechische Republik
Donnerstag August 2023 20 Uhr Deutschland vs. Türkei

 

Zum kompletten Spielplan >>>

14er-Kader Europameisterschaft

Nr. Name Position Verein (Saison 23/24)
2 Pia Kästner Zuspiel SSC Palmberg Schwerin
3 Annie Cesar Libera Ladies in Black Aachen
4 Anna Pogany Libera SSC Palmberg Schwerin
5 Corina Glaab Zuspiel Allianz MTV Stuttgart
6 Antonia Stautz Außenangriff SC Potsdam
9 Lina Alsmeier Außenangriff Il Bisonte Volley Firenze (ITA)
10 Lena Stigrot Außenangriff Cuneo Granda Volley (ITA)
14 Marie Schölzel Mittelblock MOYA Radomka Radom (POL)
16 Anastasia Cekulaev Mittelblock SC Potsdam
17 Laura Emonts Außenangriff
21 Camilla Weitzel Mittelblock Reale Mutua Fenera Chieri (ITA)
22 Monique Strubbe Mittelblock Allianz MTV Stuttgart
25 Rica Maase Diagonalangriff USC Münster
26 Annegret Hölzig Außenangriff SSC Palmberg Schwerin

 

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