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FRIEDRICHSHAFEN ZIEHT SICH AUS DER CHAMPIONS LEAGUE ZURÜCK

Der VfB Friedrichshafen wird in der kommenden Saison nicht in der CEV Champions League Volley antreten. Das haben Clubführung und Beirat der Volleyball GmbH beschlossen. Aufgrund der Zusatzkosten zur Anmietung von Fremdhallen können die Aufwendungen für die europäische Königsklasse nicht mehr geschultert werden. Dem Ersuchen des VfB, die Spiele mit einer Ausnahmegenehmigung in der BODENSEE-AIRPORT ARENA auszutragen, hat der europäische Verband nicht entsprochen.

„Sportlich ist die Absage für uns als VfB Friedrichshafen sowie für unsere Trainer und Spieler, aber auch für ganz Volleyball-Deutschland extrem bitter“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt zum Rückzug seiner Mannschaft aus der CEV Champions League Volley und ergänzt: „Die wirtschaftliche belastende Situation mit der Anmietung einer Fremdhalle wie der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm lässt aber keine andere Entscheidung zu.“

Nach der Schließung der ZF ARENA Ende 2020 war der VfB Friedrichshafen heimatlos. Um den Spielbetrieb in der Volleyball Bundesliga, dem DVV-Pokal und der CEV Champions League Volley aufrecht zu erhalten, mussten die Häfler in den vergangenen beiden Jahren Fremdhallen anmieten. Diese Kosten wurden weitestgehend von der Stadt Friedrichshafen bezuschusst. Es folgte der Umbau des Hangar R zur BODENSEE-AIRPORT ARENA sowie ein weiteres – vom VfB finanziertes – kurzes Gastspiel in einer Messehalle.

Auch wenn die neue Heimspielstätte am Flughafen für die Volleyball Bundesliga und den DVV-Pokal ausreicht, hätte Friedrichshafen für die Champions League weiterhin eine größere Fremdhalle anmieten müssen. Die CEV verlangt unter anderem eine Zuschauerkapazität von 2.500 Personen, die die Häfler Halle mit 1.000 Plätzen deutlich unterschreitet. Einem Gesuch des Vereins, übergangsweise eine Ausnahmegenehmigung für Champions League-Spiele in der BODENSEE-AIRPORT ARENA zu erhalten, hat die CEV nicht entsprochen.

Deshalb haben Geschäftsführung und der Beirat der GmbH diesen schwierigen Entschluss gefasst und den Rückzug aus dem internationalen Geschäft eingeleitet. „Diese Zusatzkosten in sechsstelliger Höhe können wir im Moment nicht tragen“, so Späth-Westerholt. „Zu den Mehrbelastungen der vergangenen Jahre kommen reduzierte Sponsoringeinnahmen. Das führt in Summe dazu, dass wir Abstriche machen müssen, auch beim sportlichen Kader. Wir setzen für die kommende Saison auf ein junges und ambitioniertes Team, das nun seinen ganzen Fokus auf die Meisterschaft und den Pokalwettbewerb legen wird. Es ist kein Abschied für immer, sondern, nach drei herausfordernden Jahren, eine Phase der Konsolidierung. Unsere Aufgabe wird nun unter anderem sein, die GmbH auf eine breitere Fördererbasis zu stellen.“

„Wir bedauern, dass sich der VfB Friedrichshafen als ehemaliger Champions League-Sieger, durchgehender Teilnehmer des Wettbewerbs und internationales Aushängeschild der Volleyball Bundesliga aus der CEV Champions League Volley zurückzieht. Dies wird unmittelbare Auswirkungen auf den Volleyballstandort Friedrichshafen, aber auch die Bundesliga haben. Aus diesem Grund hätten wir uns gewünscht, dass Friedrichshafen und die CEV einen gemeinsamen Weg gefunden hätten“, so Julia Retzlaff, Geschäftsführerin der VBL.

Etwaige Sanktionen gegen die Volleyball Bundesliga und den VfB Friedrichshafen im Zuge des Rückzugs aus der Königsklasse von Seiten der CEV sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar.

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