FRANKFURT. Die deutsche Männer-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die zweite Woche der Volleyball Nations League (VNL) gestartet. In Rotterdam verlor das Team von Michal Winiarski nach zwei umkämpften Sätzen mit 0:3 (23:25, 24:26, 16:25) gegen den Iran.
„Es ist super enttäuschend und frustrierend, weil die Führung in den ersten beiden Sätzen immer gewechselt hat und es ein Kopf-an-Kopf-Rennen war“, sagte Außenangreifer Tobias Brand. „Beide Sätze enden sehr unglücklich für uns und dann läuft der dritte Satz wie er läuft.“ Die Enttäuschung sei sehr groß, denn „es war machbar, wir haben aber in vielen Situationen nicht den Zugriff gefunden“. Natürlich sei es schwierig in der kürze der Zeit mit der ärgerlichen Niederlage umzugehen, „aber wir müssen jetzt für das Spiel gegen Polen schnell den Kopf frei bekommen“, sagte Brand.
Für Deutschland starteten Johannes Tille, Linus Weber, Moritz Reichert, Tobias Brand, Anton Brehme, Tobias Krick und Leonard Graven. Von Beginn an entwickelte sich ein enges und umkämpftes Spiel. Kein Team konnte sich zu keiner Zeit mit mehr als zwei Punkten absetzen. Nach einem Block gegen Reichert, bereits der fünfte der Iraner, nahm Winiarski beim 22:23 die erste Auszeit des Spiels. Brehme punktete anschließend (23:23), doch nachdem Tilles Aufschlag im Aus landete, hatten die Iraner den ersten Satzball, den sie direkt verwandelten.
Die DVV-Männer ließen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht beirren. Der zweite Satz war bis zum 14:14 ein Spiegelbild des ersten, dann konnte sich Deutschland durch Angriffe von Krick und Reichert sowie einem Ass von Weber erstmals im Spiel mit vier Punkten absetzen (18:14). Doch der Iran gab direkt die Antwort und glich zum 20:20 aus. Reichert erhöhte erneut auf 22:20, der Iran glich erneut aus. Nach einem Block gegen Brand hatten die Iraner Satzball, den Brand zunächst abwehrte. Den zweiten verwandelten die Iraner dann mit einem Ass.
(Foto: volleyballworld)
„Wie schon in der letzten Woche spielen wir bis 22:21 sehr gut, aber dann haben wir wieder plötzlich Probleme und geben den Satz aus der Hand“, sagte Winiarski in der Satzpause enttäuscht. Trotzdem glaubte der Bundestrainer an sein Team: „Wenn wir die Mentalität vom Beginn halten und den Satz holen, können wir auch noch 3:2 gewinnen.“
Allerdings verlor sein Team im dritten Satz völlig den Faden. Nach einem Ass und einem Block gegen Weber führten die Iraner schnell mit vier Punkten (2:6). Die Deutschen machten zu viele Aufschlagfehler, fanden keine Lösungen im Angriff und scheiterten immer wieder am starken iranischen Block (7:12). Winiarski brachte Schott, Böhme und Zimmermann, doch auch das half nichts, der Iran setzte sich weiter ab (10:19). Die Iraner, die in der ersten Woche ebenfalls nur ein Spiel gewonnen hatten, ließen nichts mehr anbrennen und spielten den Satz souverän zu Ende. Die Statistik sprach anschließend deutlich Bände: 3:12 Blocks und 2:6 Asse. Bester Punktesammler war Amin mit 16 Punkten, bei den Deutschen kam Moritz Reichert als Top-Scorer gerade mal auf elf Punkte.
Viel Zeit, die bittere Niederlage zu verdauen, bleibt dem Team von Winiarski nicht. Bereits am Mittwoch um 20 Uhr steht das nächste Spiel gegen Polen an. Gegen den Weltmeister von 2018 hatten die DVV-Männer in der Vorbereitung zwei Länderspiele absolviert (3:2, 2:3).
Spielplan VNL Woche 2
Dienstag, 20. Juni: Deutschland vs. Iran 0:3 (23:25, 24:26, 16:25)
Mittwoch, 21. Juni, 20 Uhr: Deutschland vs. Polen
Donnerstag, 22. Juni, 16.30 Uhr: Deutschland vs. Serbien
Samstag, 24. Juni, 20.30 Uhr: Deutschland vs. China
Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.
14er-Kader VNL Woche 2
Nr. | Name | Position | Verein |
2 | Johannes Tille | Zuspiel | Berlin Recycling Volleys |
3 | Denys Kaliberda | Libero | Top Volley Cisterna |
5 | Moritz Reichert (C) | Außenangriff | Tourcoing Lille Métropole |
6 | Leonard Graven | Libero | WWK Volleys Herrsching |
12 | Anton Brehme | Mittelblock | Berlin Recycling Volleys |
13 | Ruben Schott | Außenangriff | Berlin Recycling Volleys |
17 | Jan Zimmermann | Zuspiel | Vero Volley Monza |
18 | Florian Krage | Mittelblock | Cuprum Lubin |
19 | Erik Röhrs | Außenangriff | SWD powervolleys Düren |
20 | Linus Weber | Diagonal | Projekt Warszawa |
21 | Tobias Krick | Mittelblock | Modena Volley |
22 | Tobias Brand | Außenangriff | SWD powervolleys Düren |
31 | Yann Böhme | Diagonal | SVG Lüneburg |
45 | Jakob Günthör | Mittelblock | Helios Grizzlys Giesen |
Staff
Bundestrainer | Michal Winiarski |
Co-Trainer | Thomas Ranner |
Co-Trainer | Roberto Rotari |
Athletiktrainer | Jakub Gniado |
Physiotherapeutin | Marie Isabell Bender |
Arzt | Kai Dragowsky |
Scout | Dominik Posmyk |
Teammanager | Hannes Willmer |
Infos zur VNL
Die Volleyball Nations League wurde 2018 vom Weltverband FIVB für Frauen und Männer eingeführt. Die jeweils besten 16 Teams der Welt spielen an jeweils drei Austragungsorten über insgesamt sechs Wochen den Titel aus. Jedes Team kommt so auf zwölf Saisonspiele (vier Spiele pro Woche). Männer und Frauen wechseln sich dabei wöchentlich ab. Die besten acht Teams schaffen den Sprung ins Finalturnier. Die deutschen Männer reisen in diesem Jahr nach Kanada, in die Niederlande und in die USA. Seit 2021 zählen die Spiele der VNL in die Weltrangliste. Aktuell belegt Deutschland Rang 16.