FRANKFURT. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat zum Abschluss der zweiten Woche der Volleyball Nations League (VNL) ihren sechsten Sieg gefeiert. Gegen Korea gewann das Team von Bundestrainer Vital Heynen mit 3:1 (25:19, 25:17, 25:27, 25:12).
Die DVV-Frauen stehen vor der letzten VNL-Woche mit sechs Siegen aus acht Spielen auf Rang sechs. „Das haben wir nicht erwartet, wir sind sehr glücklich und ich bin sehr stolz auf unser Team“, sagte Hanna Orthmann. Gegen Japan vergaben die Deutschen im dritten Satz zwei Matchbälle, sicherten sich den Sieg dann aber letztlich doch souverän. „Es ist ein langes Turnier, da ist man mental etwas müde, aber es war wichtig, dass wir zurückkommen und ich bin glücklich, dass wir das geschafft haben“, so Orthmann.
Heynen setzte im ersten Satz wieder auf seine Stammsechs mit Pia Kästner, Hanna Orthmann, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Marie Schölzel und Camilla Weitzel sowie Anna Pogany. Das deutsche Team erwischte einen hervorragenden Start, dominierte die ersten Ballwechsel und lag schnell mit 6:0 in Führung. Die Koreanerinnen fanden keine Lösungen im Angriff, die DVV-Frauen hatten bis zum 17:8 alles unter Kontrolle. Doch dann schlichen sich plötzlich Fehler ein und Korea kam Punkt für Punkt heran. Nach einem Block gegen Weitzel nahm Heynen die Auszeit (20:16). Alsmeier punktete anschließend und nach einem Aufschlagfehler der Koreanerinnen hatten die Deutschen beim 24:19 den ersten Satzball, den Orthmann direkt verwandelte.
Korea war nun besser im Spiel und machte es dem deutschen Team deutlich schwerer als zu Beginn des Spiels (7:6). Doch mit starken Aufschlägen, zwei Blocks und cleveren Angriffen setzten sich die Schmetterlinge mit fünf Punkten in Folge erneut ab (12:6). Mit einem Block erhöhte Weitzel auf 16:7. Aber wie schon im ersten Satz schlichen sich erneut Fehler ein (16:11). Doch es war nur eine kurze Schwächephase, mit zwei Punkten von Alsmeier erhöhte Deutschland den Vorsprung wieder (22:16) und sicherte sich letztlich souverän den Satzgewinn.
Heynen zeigte sich in der Satzpause zufrieden: „Korea ist ein gefährliches Team, wenn du sie ins Spiel kommen lässt. Wir müssen einfach so weiterspielen, aggressiv und einfach.“
In Durchgang drei entwickelte sich ein enges und umkämpftes Spiel mit langen Ballwechseln und starken Blocks auf beiden Seiten. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Beim 19:20 nahm Heynen seine zweite Auszeit und machte seiner Unzufriedenheit Luft: „Wir machen zu viele Fehler, fangt an zu spielen.“ Mit einem Block von Weitzel glich Deutschland erneut aus (20:20) und erspielte sich zwei Matchbälle. Doch Orthmanns Aufschlag flog ins Aus und anschließend nutzten die Deutschen ihre Angriffschancen nicht, sodass Korea zum 24:24 ausglich und nach einem Annahmefehler selbst Satzball hatte. Den wehrten die Deutschen noch ab, doch dann verwandelte Korea den zweiten Satzball und verkürzte auf 1:2.
Die DVV-Frauen ließen sich von dem Satzverlust jedoch nicht beirren und erspielten sich schnell eine 9:6-Führung. Mit fünf Punkten in Folge erhöhte das deutsche Team den Vorsprung auf 17:7, Orthmann sorgte mit drei Assen in Folge für das 23:11 und Schölzel erspielte den dritten Matchball (24:11). Doch diesmal landete Orthmanns Aufschlag im Netz. Alsmeier verwandelte schließlich den vierten Matchball. Beste Punktesammlerinnen waren Hanna Orthmann (23 Punkte) und Lina Alsmeier (19). Vor allem in der Blockstatistik waren die Deutschen den Koreanerinnen überlegen (11:5).
Spielplan VNL Woche 2
Mittwoch, 14. Juni: Deutschland vs. Thailand 3:1 (25:20, 25:13, 19:25, 25:23)
Freitag, 16. Juni: Deutschland vs. Japan 3:2 (25:23, 14:25, 25:22, 20:25, 15:8)
Samstag, 17. Juni: Deutschland vs. Brasilien 1:3 (22:25, 18:25, 25:22, 17:25)
Sonntag, 18. Juni: Deutschland vs. Korea 3:1 (25:19, 25:17, 25:27, 25:12)
Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.
14er-Kader VNL Woche 2
Nr. | Name | Position | Verein |
1 | Vanessa Agbortabi | Außenangriff | Bahcelievler Belediyespor |
2 | Pia Kästner | Zuspiel | SSC Palmberg Schwerin |
3 | Annie Cesar | Libera | Ladies in Black Aachen |
4 | Anna Pogany | Libera | SSC Palmberg Schwerin |
5 | Corina Glaab | Zuspiel | Schwarz Weiß Erfurt |
6 | Antonia Stautz | Außenangriff | Schwarz Weiß Erfurt |
9 | Lina Alsmeier | Außenangriff | SSC Palmberg Schwerin |
10 | Lena Stigrot | Außenangriff | Unet E-Work Busto Arsizio |
12 | Hanna Orthmann | Außenangriff | Türk Hava Yolları SK |
14 | Marie Schölzel | Mittelblock | Allianz MTV Stuttgart |
16 | Anastasia Cekulaev | Mittelblock | SC Potsdam |
20 | Emilia Weske | Diagonalangriff | University of Southern California |
21 | Camilla Weitzel | Mittelblock | Reale Mutua Fenera Chieri |
22 | Monique Strubbe | Mittelblock | Dresdner SC |
Staff
Bundestrainer | Vital Heynen |
Co-Trainerin | Mareike Hindriksen |
Co-Trainer | Florian Völker |
Athletiktrainer | Garret Larson |
Physiotherapeutin | Sophia Fronicke |
Teamarzt | Timo Nees |
Infos zur VNL
Die Volleyball Nations League wurde 2018 vom Weltverband FIVB für Frauen und Männer eingeführt. Die jeweils besten 16 Teams der Welt spielen an jeweils drei Austragungsorten über insgesamt sechs Wochen den Titel aus. Jedes Team kommt so auf zwölf Saisonspiele (vier Spiele pro Woche). Männer und Frauen wechseln sich dabei wöchentlich ab. Die besten acht Teams schaffen den Sprung ins Finalturnier. Die deutschen Frauen reisen in diesem Jahr nach Japan, Brasilien und Südkorea. Seit 2021 zählen die Spiele der VNL in die Weltrangliste. Aktuell belegt Deutschland Rang 12.