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FRAUEN-NATIONALMANNSCHAFT STARTET VORBEREITUNG

Foto: Volleyballworld

FRANKFURT. Anfang Mai startet die Frauen-Nationalmannschaft mit einem Lehrgang in Kienbaum die Saisonvorbereitung. Gleich drei große Events warten in diesem Sommer auf das Team von Bundestrainer Vital Heynen: Die Volleyball Nations League (VNL), die Europameisterschaft im eigenen Land und das Olympia-Qualifikationsturnier.

Heynen kann dabei größtenteils auf den Kader vom letzten Jahr setzen. Neben erfahrenen Spielerinnen wie Anna Pogany, Lena Stigrot oder Hanna Orthmann sind auch ein paar neue zum Lehrgang eingeladen, wie zum Beispiel Lara Berger oder Rica Maase. „Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen“, sagt der Bundestrainer, der sich auf seine zweite Saison mit den Schmetterlingen freut: „Wir sind alle sehr motiviert, jeder wird alles geben.“

Länderspiel am 20. Mai in Berlin

Allerdings wird sein Team erst nach und nach in Kienbaum eintrudeln. Die Playoffs laufen in vielen Ländern bis Mitte Mai und dem Coach ist es wichtig, dass seine Spielerinnen zwischen Verein und Nationalmannschaft eine Pause bekommen. „Die Vorbereitung ist daher nicht optimal“, sagt Heynen. Bereits am 26. Mai fliegt das deutsche Team nach Japan zum ersten Turnier der VNL – viel Zeit für gemeinsame Trainingseinheiten bleibt da nicht. Immerhin: Eine erste Standortbestimmung gibt es am 20. Mai beim Länderspiel der DVV-Frauen gegen die Ukraine in Berlin. „Es ist schade, dass wir vorher so wenig Zeit zusammen haben, denn gerade in der ersten VNL-Woche haben wir ein interessantes Programm, wo wir eigentlich die Möglichkeit haben, gute Ergebnisse zu erzielen“, sagt der Belgier.

Die Suche nach dem passenden System

Mit welchem System Heynen in dieser Saison spielen wird, ist noch offen. Nachdem Louisa Lippmann bereits Anfang letzten Jahres zum Beach-Volleyball gewechselt war fehlt es dem deutschen Team an einer starken Diagonalangreiferin. „Die Liste von deutschen Spielerinnen auf dieser Position ist leider nicht so lang. Wir haben nun mal nicht diese eine traditionelle Diagonalangreiferin, die fast jedes Land hat, aber mit dieser Situation müssen wir umgehen“, sagt Heynen. Eine Option könne Lara Berger sein. „Man sucht die besten Spielerinnen zusammen und dann sucht man dafür das beste Konzept – wie genau das diesen Sommer bei uns aussieht, weiß ich noch nicht, das werde ich auch mit den Spielerinnen besprechen“, so der Bundestrainer. Klar ist jedoch schonmal, dass es nach dem Abgang von Janiska nun zwei Kapitäninnen geben wird. „Das machen Anna Pogany und Lena Stigrot gemeinsam, das war die logische Entwicklung“, erklärt Heynen.

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Bundestrainer Vital Heynen. Foto: Volleyballworld

Die EM in Düsseldorf als Highlight

Angesprochen auf die Ziele in diesem Jahr richtet der 53-Jährige den Blick zunächst nicht auf das sportliche: „Das erste und wichtigste Ziel ist immer, dass die Spielerinnen gesund und mit Spaß durch den Sommer gehen.“ Dies sei jedes Jahr aufs Neue eine große Herausforderung, gerade bei dem straffen Programm. Aber „natürlich ist Olympia immer das große Ziel“. Dafür braucht sein Team dieses und vor allem nächstes Jahr einen guten Sommer, um sich in der Weltrangliste möglichst weit oben zu positionieren. Und dann ist da noch die Europameisterschaft in Deutschland. Vom 17. Bis 24. August bestreiten die Schmetterlinge ihre Vorrunde in Düsseldorf. „Nicht oft spielt man ein großes Turnier im eigenen Land“, weiß Heynen. „Zuhause spielen ist immer etwas Besonderes, das gibt den Spielerinnen automatisch eine Portion Extra-Motivation.“

Leana Grozer auf den Spuren ihres Vaters

Für die VNL hat Heynen bereits seinen 30er-Kader nominiert. Aus dieser Liste werden dann jeweils 14 Spielerinnen pro Turnier nominiert. Wer einen genaueren Blick auf die Liste wirft, dem dürfte ein Name auffallen: Leana Grozer. Die 16-jährige Tochter von Georg Grozer feierte erst kürzlich mit der U17-Auswahl die Qualifikation für die EM. Die starken Leistungen der Angreiferin sind auch dem Bundestrainer nicht verborgen geblieben. „Ich kenne sie noch als Kind, als ich Trainer der Männer-Nationalmannschaft war und die Kinder von Georg mit meinen Kindern gespielt haben“, erzählt Heynen. Anfang des Jahres war sie dann in der Türkei bei einem Trainingslager des Belgiers und hat ihn „absolut beeindruckt“. Nun soll Leana Grozer auch bei den DVV-Frauen erste Erfahrungen sammeln und einen Teil des Programms mitmachen. „Das wird sehr gut für ihre Entwicklung sein“, sagt Heynen, der sich sicher ist, dass sie bereits mit dem Team mithalten kann.

VNL Long List (30er-Kader)

Nr. Name Position Verein Länderspiele
1 Vanessa Agbortabi Außenangriff Bahcelievler Belediyespor 0
2 Pia Kästner Zuspiel SSC Palmberg Schwerin 88
3 Annie Cesar Libera Ladies in Black Aachen 0
4 Anna Pogany Libera SSC Palmberg Schwerin 97
5 Corina Glaab Zuspiel Schwarz Weiß Erfurt 14
6 Antonia Stautz Außenangriff Schwarz Weiß Erfurt 0
8 Pia Fernau Zuspiel SSC Palmberg Schwerin 0
9 Lina Alsmeier Außenangriff SSC Palmberg Schwerin 50
10 Lena Stigrot Außenangriff Unet E-Work Busto Arsizio 137
11 Lara Berger Diagonal Dresdner SC 0
12 Hanna Orthmann Außenangriff Türk Hava Yolları SK 77
13 Saskia Hippe Diagonal CSO Voluntari 2005 129
14 Marie Schölzel Mittelblock Allianz MTV Stuttgart 142
15 Elisa Lohmann Libera Dresdner SC 7
16 Anastasia Cekulaev Mittelblock SC Potsdam 9
17 Laura Emonts Außenangriff SC Potsdam 55
18 Leana Grozer Außenangriff BSP Stuttgart 0
19 Barbara Wezorke Mittelblock Allianz MTV Stuttgart 17
20 Emilia Weske Diagonal University of Southern California 0
21 Camilla Weitzel Mittelblock Reale Mutua Fenera Chieri 66
22 Monique Strubbe Mittelblock Dresdner SC 17
23 Sarah Straube Zuspiel Dresdner SC 1
24 Helena Dornheim Außenangriff Ladies in Black Aachen 0
25 Rica Maase Diagonal SC Potsdam 0
29 Pia Leweling Außenangriff SC Potsdam 0
35 Luisa van Clewe Mittelblock USC Münster 0
38 Meghan Barthel Zuspiel USC Münster 0
40 Romy Jatzko Außenangriff VC Kanti Schaffhausen 0
41 Marie Hänle Diagonal Dresdner SC 0
42 Sophia Fallah Mittelblock BSV Ostbevern 0

Infos zur VNL

Die Volleyball Nations League wurde 2018 vom Weltverband FIVB für Frauen und Männer eingeführt. Die jeweils besten 16 Teams der Welt spielen an jeweils drei Austragungsorten über insgesamt sechs Wochen den Titel aus. Jedes Team kommt so auf zwölf Saisonspiele (vier Spiele pro Woche). Männer und Frauen wechseln sich dabei wöchentlich ab. Die besten acht Teams schaffen den Sprung ins Finalturnier. Die deutschen Frauen reisen in diesem Jahr nach Japan, Brasilien und Südkorea. Seit 2021 zählen die Spiele der VNL in die Weltrangliste. Aktuell belegt Deutschland Rang 13.

Spielplan VNL

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