AACHEN. Der Kader von Volleyball-Bundesligist Ladies in Black Aachen für die Saison 2022/23 wurde eigentlich so früh wie nie zuvor festgezurrt. Eigentlich! Tatsächlich kam nochmal Bewegung in die ganze Sache, als eine wahrscheinlich langwierige Knieverletzung bei Lena Vedder auftrat und einen Einsatz auf dem Feld für Monate unwahrscheinlich macht. Die Verantwortlichen mussten also nochmal handeln auch wenn das Credo ausgegeben wurde „nur wenn es finanziell und sportlich Sinn macht“. Kurz vor Saisonstart also auch kein leichtes Unterfangen.
Gefunden wurde nun aber ein hoffnungsvolles Talent: Viktoria Dörschug. Und für die Außenangreiferin musste Sportkoordinatorin Mareike Hindriksen garnicht so weit in die Ferne schweifen, Dörschug spielte nämlich bisher – und seit 2019 – für den Zweitligisten DSHS SnowTrex Köln: „Durch die Verletzung von Lena Vedder war die Stelle vakant. Es war daher auch für die Mannschaft wichtig, dass wir wieder eine zwölfte Spielerin haben. Mit Viktoria Dörschug haben wir eine deutsche, junge und talentierte Spielerin gefunden. Sie hat sich das Ganze bei uns einmal angesehen und war direkt begeistert. Unser Dank geht hier ausdrücklich und besonders an DSHS SnowTrex Köln und Trainer Jimmy Czimek. Der Spielerin wurden hier überhaupt keine Steine in den Weg gelegt sondern Kontakte vermittelt“ so Hindriksen.
Natürlich wird Dörschug Lena Vedder nicht sofort eins zu eins ersetzen können, das ist allen Beteiligten bewusst: „Natürlich kann sie Lena nicht ersetzen. Lena hat viele Jahre Erfahrung und letzte Saison toll bei uns gespielt. Aber das ist auch eine Chance für Viktoria. Sie ist ambitioniert und talentiert. Sie hat richtig Lust auf das Ganze hier und passt als Typ toll in unsere Mannschaft. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsam einen Entwicklungsprozess durch machen und zukünftig viel von ihr haben werden. Auf jeden Fall werden wir Viktoria behutsam an ihre Aufgaben heranführen“ so die Sportkoordinatorin. Trotz der bereits gestarteten Saison war DSHS SnowTrex Köln mit dem Transfer einverstanden.
Auch die gebürtige Wiesbadenerin Viktoria Dörschug freut sich riesig auf die Chance in Aachen: „Der Anruf aus Aachen kam für mich total unerwartet. Aber ich habe mich natürlich mega gefreut und für mich war direkt klar, dass ich diese Chance nutzen möchte, für so einen guten Verein in der 1. Liga spielen zu können. Das ist eine riesige Chance für mich. Ich freue mich auf die neue Stadt, auf die Trainingseinheiten, ich freue mich einfach nur.“
Das erste „Ladies“-Erlebnis der bald 20-jährigen – sie hat genau am Tage des ersten Heimspiels am 29.10. gegen Straubing Geburtstag – liegt übrigens schon über zwei Jahre zurück und ist in bleibender Erinnerung geblieben: „2020 war ich beim Heimspiel gegen Schwerin im Hexenkessel und es war mega cool, mega krass und mega laut“.