- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

HAGEN BIERLICH FÜR HAWAII QUALIFIZIERT

PULHEIM / BARCELONA. Am vergangenen Samstag gewannen zwei deutsche Triathleten den legendären Ironman auf Hawaii. Olympiasieger Jan Frodeno und Anne Haug setzten sich gegen die starke internationale Konkurrenz durch und wurden Weltmeister. Im kommenden Jahr wird der Pulheimer Triathlet Hagen Bierlich bei der 44. Auflage des traditionsreichsten Ausdauerdreikampfs zum ersten Mal mitmischen. Seit 1978 gibt es dieses Rennen nun schon. In den Anfangsjahren noch auf Oahu heimisch, findet der Wettkampf nun immer Mitte Oktober auf Big Island statt. Seit Mitte der 1980er Jahre muss jeder der Teilnehmen eine ausreichende Leistung bei einem der weltweiten Qualifikationsrennen nachweisen.

Hagen Bierlich wählte für seinen ersten ernsthaften Versuch den Ironman Barcelona. Da dieser am Ende der europäischen Triathlonsaison ausgerichtet wird, gilt eine Qualifikation jeweils für das kommende Jahr. Welche Zeit er dafür benötigt, wusste der 25jährige Bierlich, wie alle anderen Athleten vorher nicht. Denn nicht die ist entscheidend, sondern die Platzierung in der Altersklasse in der man startet. Die Regeln teilen die gut 2000 Startplätze, die auf Hawaii zur Verfügung stehen bis ins Kleinste auf. Für Bierlichs Altersklasse der 25-29-jährigen Männer standen daher nur zwei sogenannte Slots zur Verfügung.

Doch am Ende erwiesen sich alle Grübeleien und Rechenspiele, welche seiner Konkurrenten ihm gefährlich werden können, als Makulatur. Bierlich rannte nach 8:40:50 Stunden einfach als Erster der Gruppe ins Ziel und gewann seine Altersklasse nach dieser imposanten Gesamtzeit.

Mit etwa 3800 Athleten ist der Ironman Barcelona der teilnehmerstärkste der gesamten Weltserie, zu der etwa 40 Wettkämpfe über die volle und mehr als 80 über die halbe Distanz gehören. Start und Ziel befinden sich im Badeort Calella, etwa 60 km nördlich der katalanischen Metropole. Für die 3,8 km Schwimmen im Mittelmeer brauchte Bierlich knapp 58 Minuten. Danach nahm er seine beiden einflussreicheren Disziplinen für die Gesamtzeit in Angriff. Die weitgehend flache Radstrecke von 180 km ging über zwei Runden. Sie waren nach 4:36 Stunden abgefahren. Das abschließende Laufen ist Bierlich große Stärke. Trotz Magenproblemen und einem Stopp an einer der zahlreichen Chemietoiletten am Rande der Marathonstrecke, sprang noch die hervorragende Zeit von 2:56 Stunden für ihn heraus. Dies bedeutete gleichzeitig die viertschnellste Laufzeit unter der riesigen Zahl an reinen Amateurstartern und den Gesamtrang 31 inklusive der professionellen Triathleten.

Für diese starke Leistung investierte Hagen Bierlich seit Ende des vergangenen Jahres durchschnittlich 18 Stunden pro Woche an Trainingszeit. Zudem ist der Sportstudent auch selbst als Vereins- und Individualtrainer aktiv. Nun hat er genau ein Jahr Zeit, um auch bei wesentlich extremeren Wettkampfbedingungen, wie tropischen Temperaturen ohne Schatten, starken Winde und hohen Wellen, seinen bis dahin erreichten Leistungsstand auf der Pazifikinsel abzurufen.

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag