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EUROPAMEISTER DANG QIU FÜHRT DTTB-QUIBTETT BEIM WORLD CUP IN MACAU AN

World Cup der Damen und Herren in Macau (15. bis 21. April)

Dang Qiu (c) DTTB

MACAU. Nach dreijähriger Pause kehrt ab Montag der World Cup der Damen und Herren in den internationalen Turnierkalender zurück. Für Deutschland gehen bei dem mit 1 Million Dollar dotierten Turnier in der Galaxy Arena in Macau Europameister Dang Qiu (Düsseldorf), Benedikt Duda (Bergneustadt), die EM-Zweite Nina Mittelham, Xiaona Shan (beide Berlin) und Sabine Winter (Dachau) an den Start. Bis auf die EM-Dritte Sabine Winter, die 2016 in Philadelphia das Viertelfinale erreichte, feiern alle DTTB-Asse ihr Debüt bei dem Prestigeturnier.

Bei dem erstmals mit jeweils 48 Spielern und Spielerinnen ausgetragenen Event waren noch weitere deutsche Asse startbererechtigt. Patrick Franziska sagte aus familiären Gründen ab. Die ehemaligen World-Cup-Sieger Dimitrij Ovtcharov (Lüttich 2017) und Timo Boll (Jinan 2002 und Lüttich 2005) sowie Ruwen Filus verzichteten ebenfalls auf auf eine Teilnahme. Die Weltranglisten-15. Ying Han absolviert nach ihrer Achillessehenoperation im Februar aktuell ihr Reha-Programm.

DTTB-Asse gut in Macau eingetroffen

Auch in Macau führen erneut die Asse aus dem Reich der Mitte die Liste der Favoriten an. Der Weltranglistenerste Wang Chuqin, der viermalige Rekordgewinner Fan Zhendong, Champions-Incheon-Gewinner Liang Jingkun sowie der dreimalige Weltmeister und Olympiasieger Ma Long sind in der Herren-Konkurrenz das Maß aller Dinge. Bei den Damen führt der Weg zum Titel wohl in jedem Fall über Weltmeisterin Su Yingsha, Singapore-Smash-Siegerin Wang Manyu, Champions-Frankfurt-Gewinnerin Wang Yidi und Olympiasiegerin Chen Meng. Die Auslosung für das Turnier erfolgt am Sonntag.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf sagt zwei Tage vor Turnierbeginn: „Wir sind gut angereist, alles hat reibungslos geklappt. Die Rahmenbedingungen für die Sportler sind vorzüglich. Im Galaxy-Center sind Halle und Hotel unter einem Dach vereint, so dass wir kurze Wege haben. Das Wichtigste ist aber natürlich, dass meine Spieler Dang Qiu Benedikt Duda gesund und fit angereist sind. Alles andere werden wir dann sehen, wenn das Turnier am Montag beginnt.“

Die für die Damen verantwortliche Bundestrainerin Tamara Boros ergänzt: „Die Mädels sind in ordentlicher Verfassung. Nina hat in den beiden letzten Wochen in Südkorea trainiert und ist gut vorbereitet. Auch Sabine und Nana sind soweit fit. Jedes Turnier ist für uns wichtig im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Nana sucht derzeit noch etwas nach ihrem Selbstvertrauen, das sie seit ihrer Verletzung im Januar noch nicht komplett wiedererlangt hat.“

Das Prestigeturnier erhält einen völlig neuen Charakter

Der World Cup, der bei den Herren erstmals 1980 stattfand und bei den Damen 1996 seine Premiere feierte, wurde nach seiner letzten Auflage im Jahr 2020 in Weihai (China) mit Beginn der neuen Turnierserie des Veranstalters World Table Tennis (WTT) zunächst eingestellt. Die letzte Auflage des Turniers gewannen Weltmeister Fan Zhendong und Olympiasiegerin Chen Meng (beide China).

Im Herbst 2023 kündigte der Weltverband ITTF nach einer Initiative Chinas die Rückkehr des Turniers an. Die Modifizierungen gegenüber den bisherigen Austragungen verleihen dem Prestigeevent allerdings einen komplett neuen Charakter. Von bisher 20 Athleten wurde der Teilnehmerkreis auf 48 Spieler pro Geschlecht ausgeweitet. In der Vorrunde werden in 16 Dreiergruppen die Sieger ermittelt, in der Endrunde kämpfen anschließend die besten 16 um den Titel.

Dabei setzt der Weltverband in der Gruppenphase erneut sein erstmals beim Mixed-World-Cup im Herbst erprobtes Viersatzsystem ein. Jede Begegnung geht über die Distanz von vier Sätzen. Die Addition aller Sätze und Punkte wird für die Ermittlung der 16 Gruppensieger herangezogen. Die Endrunde wird dann ab dem Achtelfinale im traditionellen K.o.-System über vier Gewinnsätze („best of seven“) ausgerichtet.

Roßkopf sieht den neuen Modus kritisch

Bundestrainerin Tamara Boros sagt über das Spielsystem: „Nur die Gruppensiegerinenn erreichen die Endrunde, das wird nicht einfach. Jeder Punktgewinn zählt und muss man von Beginn an hundert Prozent konzentriert sein. Ich bin froh über jede Achtelfinalteilnehmerin, die wir stellen werden.“ 

Ihr Kollege Jörg Roßkopf, der 1998 in Shantou (China) als erster Deutscher den World Cup gewann, sieht den komplett neuen Modus kritisch: „Der Weltpokal war bis zur letzten Austragung im Jahr 2020 ein Traditionsturnier, bei dem nur die Elite um den prestigeträchtigen Pokal spielen durfte. Die Wiedergeburt ist dagegen mit 48 Startern sehr aufgebläht. Kritisch sehe ich das neue Vorrundensystem, in dem alle Matches über genau vier Sätze laufen. So wird sonst nie gespielt, anschließend müssen sich die Spieler für das Achtelfinale dann wieder auf „best of seven“ umstellen. Mit solchen Überraschungen müssen wir leider im Tischtennis leben, so hat man sich das eben überlegt. Bei uns wird die Tradition leider nicht so groß geschrieben wie beispielsweise beim Tennis oder Golf. Mal schauen, wie die Spieler das annehmen.“

Das Aufgebot des DTTB beim World Cup der Damen und Herren in Macau (15. bis 21. April)

Damen
Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Xiaona Shan (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Dachau)

Herren
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf)

Trainer
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)

Physiotherapeutin
Annette Zischka (Olympiastützpunkt Hessen)

Alle Infos, Auslosungen, Ergebnisse des World Cups der Damen und Herren

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