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WM-AUSLOSUNG

Auslosung für die Team-Weltmeisterschaften in Busan, Südkorea (16. bis 25. Februar) * * *  Lösbare Vorrundenaufgaben für die DTTB-Teams

(c) WTT

BUSAN. Der Countdown für die Endrunde der Team-Weltmeisterschaften 2024 in Busan (Südkorea) läuft auf Hochtouren. Exakt einen Monat vor Beginn der vom 16. bis 25. Februar 2024 angesetzten Titelkämpfe, bei der die Viertelfinalisten eine Direktfahrkarte zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 erhalten, fand heute im Busan Exhibition and Convention Centre (BEXCO) die Auslosung für die acht Vorrundengruppen statt. Das zum Favoritenkreis zählende Deutschland erwischte für die erste Turnierphase durchaus machbare Aufgaben: Auf die bei der letzten WM 2022 in Chengdu mit Silber dekorierte Herren-Auswahl warten in der Fünfergruppe als härteste Konkurrenten England und die USA. Die größten Widersacherinnen der vor zwei Jahren mit Bronze aus China zurückgekehrten Damen-Formation kommen aus der Slowakei und Polen. Seine Aufgebote für die Weltmeisterschaften wird der DTTB in der Woche nach dem Europe Top 16 in Montreux (20./21. Januar) bekanntgeben.

Medaillen und Olympia-Plätze warten auf die besten Mannschaften

In Busan kämpfen ab Mitte Februar je 40 Damen- und Herren um die begehrten Wandertrophäen, den Swaythling- beziehungsweise Corbillon-Cup. Die 16 Achtelfinalisten, die in der Endrunde ab dem 21. Februar im K.-o.-System die neuen Weltmeister ermitteln, werden in der ersten Turnierstufe (16. bis 20. Februar) in acht Vorrundengruppen zu je fünf Mannschaften ermittelt. Die Gruppenersten sowie die Zweitplatzierten erreichen das Achtelfinale, außerdem zwei (Herren) bzw. vier (Damen) Gruppendritte. Der Weltverband ITTF garantiert den Viertelfinalisten von Busan außerdem ein sicheres Olympia-Ticket.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: „Für Olympia qualifzieren und eine Medaille holen“

Die DTTB-Auswahl der Herren zählt als Nummer zwei der Weltrangliste hinter Titelverteidiger China zusammen mit Südkorea, Frankreich, Japan, Taiwan und Europameister Schweden zum engsten Favoriten. In der Vorrundengruppe 2 ist die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf vor den Teams von England, USA, Kasachstan und Saudi Arabien eindeutiger Favorit auf den Gruppensieg, der gleichbedeutend mit einem direkten Platz im Achtelfinale ist. Auch die Zweit- und Drittplatzierten erreichen die zweite Stufe, die im K.-o.-System ausgetragen wird, müssen zum Einzug in das Achtelfinale allerdings noch ein weiteres Match gewinnen. Die Marschrichtung gibt Jörg Roßkopf klar vor: „Wir sind der Favorit in dieser Gruppe, England ist unser stärkster Gegner. Unser Ziel ist es  zunächst einmal, als Gruppensieger das Viertelfinale zu erreichen und uns damit für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Aber wir wollen natürlich darüber hinaus auch diesmal unser Ziel verwirklichen und eine Medaille gewinnen. Trotz unserer Favoritenposition werden wir keinen Gegner unterschätzen. England mit seinem gefährlichen Spitzenspieler Liam Pitchford hat zum Beispiel 2016 mit seiner Bronzemedaille bewiesen, dass es bei großen Turnieren über sich hinauswachsen kann. Die USA haben eine aufstrebende Mannschaft und Kasachstan mit Gerassimenko einen aus dem Team herausragenden Weltklassepieler an der Spitze.“

Damen-Bundestrainerin Tamara Boros: „Mit einem starken Team Gruppensieger werden“

Deutschlands Damen, die bei der letzten WM in Chengdu erstmals seit Moskau 2010 wieder den Sprung auf das Treppchen schafften, stehen in Busan vor einer unerwarteten Herausforderung. Die Weltranglistenachte und zweimalige Europe-Top-16-Siegerin Ying Han zog sich in der letzten Woche beim WTT Star Contender in Doha einen Abriss der Achillessehne zu und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Gegner von Europameister Deutschland, der hinter Titelverteidiger China und Japan an Position drei gesetzt ist, sind in der Vorrundengruppe drei die Slowakei, Polen, Nigeria und Mexiko. Damen-Bundestrainerin Tamara Boros gibt sich trotz des notwendigen Verzichts auf Ying Han optimistisch: „Es ist natürlich schade, dass uns Ying nicht zur Verfügung steht. Wir fahren jedoch dennoch mit einer sehr starken Mannschaft zur WM und werden dort unsere Chance suchen und auch bekommen. Unser Team wird sich sehr gut auf diese WM vorbereiten. In unserer Gruppe sind wir der Favorit, das wollen wir auch mit dem Gruppensieg und dem direkten Einzug in das Achtelfinale unter Beweis stellen.“

Sportdirektor Prause: „Wir wollen unsere Vorrundengruppen gewinnen“

Bei der letzten Team-WM 2022 in Chengdu, in der China beide Konkurrenzen dominierte, hatten die deutschen Herren angeführt von Dang Qiu und Benedikt Duda auch ohne das Olympiatrio Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska mit dem Gewinn der Silbermedaille überrascht, die Damen sicherten mit einem ebenfalls starken Auftritt die Bronzemedaille. Nachdem die Kontinentalmeister, darunter Deutschlands Damen, bereits ihre Startplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris sicher haben, werden in Busan zusätzlich zu den begehrten Titeln an die Viertelfinalisten weitere Plätze für die Sommerspiele vergeben.

DTTB-Sportdirektor Richard Prause richtet den Blick zunächst auf die Gruppenphase: „Bei den Herren ist eindeutig England unserer größter Herausforderer, obwohl sicherlich auch die USA und Kasachstan mit Spitzenspieler Gerassimenko anspruchsvolle Gegner sind. Bei den Damen sehe ich Polen als den gefährlichsten Konkurrenten. Aber auch die Slowakei ist nicht zu unterschätzen und kann über sich hinauswachsen. Unser erstes Etappenziel ist es, unser bestes Tischtennis abzurufen und zunächst einmal mit den Damen und den Herren die Vorrundengruppen zu gewinnen und damit in das Achtelfinale einzuziehen. Bei den Herren streben wir natürlich außerdem die Qualifikation für die Olympischen Spiele an. Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt, auch bei dieser WM wieder mit beiden Mannschaften im Viertelfinale um eine Medaille zu spielen.“

Südkoreanische Olympiasieger und Weltmeister bei der Auslosung in Busan

Die Gastgeber boten bei der hochkarätig präsentierten Auslosung viel Prominenz auf, darunter den ersten Olympiasieger in der Geschichte des Tischtennissports, Yoo Nam-kyu, sowie Hyun Jung-hwa, die fünf Jahre später, 1993 in Göteborg (Schweden) Einzel-Weltmeisterin wurde. Die beiden koreanischen Superstars sind sportlicher Botschafter der in ihrer Heimatstadt Busan stattfindenen Weltmeisterschaften. Ryu Seung-min, 2004 Olympiasieger und Präsident des Südkoreanischen Tischtennisverbandes, Vizepräsident des Organisationskomitees Busan 2024, Mitglied des ITTF-Exekutivkomitees und IOC-Mitglied richtete in seiner Begrüßung das Wort auch direkt an die Teilnehmer: „Das Organisationskomitee ist für die Endrunde der Mannschafts-WM in Busan 2024 bestens gerüstet. Das Jahr 2024 ist für die Sportler ein super Jahr mit zwei absoluten Highlights: Der wichtigen Team-WM und den im Sommer folgenden Olympischen Spielen in Paris.“ Busans Bürgermeister Park Heong-joon wünschte den teilnehmenden Nationen eine hochklassige und spannende WM, in der sich schon in der Vorrunde auch Außenseiter in das Rampenlicht spielen und den etablierten Favoriten das Leben erschweren.

Nach pandemiebedingter Absage 2020 erhielt Südkorea erneut den Zuschlag für die WM

Südkorea, das ursprünglich 2020 Gastgeber der WM hätte sein sollen, aber pandemiebedingt die Veranstaltung nicht durchführen konnte, hatte nach einer zweiten Bewerbung im Rahmen der Einzel-WM in Houston (USA) im November 2021 erneut den Zuschlag für die Endrunde 2024 erhalten. 

DIE WM-AUSLOSUNG AUF EINEN BLICK

Die wichtigsten Turnierfacts: 24 von insgesamt jeweils 40 antretenden Teams bei Damen und Herren qualifzieren sich für die Endrunde. Die acht Gruppensieger erreichen sofort das Achtelfinale. Die Mannschaften auf Platz zwei und drei werden müssen noch jeweils ein Spiel um den Einzug in das Achtelfinale bestreiten. Die Vorrunde wird vom 16. bis zum 20. Februar im Gruppensystem ausgetragen, die Endrunde vom 21. bis 25. Februar erfolgt im K.-o.-System. Der dritte Platz wird nicht ausgespielt.

Herren – Die Gruppeneinteilungen
Gruppe 1
China, Kroatien, Belgien, Ungarn, Kuba
Gruppe 2
Deutschland, England, USA, Kasachstan, Saudi Arabien
Gruppe 3
Südkorea, Indien, Polen, Chile, Neuseeland
Gruppe 4
Frankreich, Australien, Dänemark, Österreich, Algerien
Gruppe 5
Japan, Taiwan, Nigeria, Tschechien, Madagaskar
Gruppe 6
Schweden, Hongkong, Slowakei, Puerto Rico, Serbien
Gruppe 7
Brasilien, Slowenien, Singapur, Kanada, Malaysia
Gruppe 8
Portugal, Ägypten, Rumänien, Iran, Thailand

Damen – Die Gruppeneinteilungen
Gruppe 1
China, Ungarn, Indien, Spanien, Usbekistan
Gruppe 2
Japan, Brasilien, Luxemburg, Südafrika, Iran
Gruppe 3
Deutschland, Slowakei, Polen, Nigeria, Mexiko
Gruppe 4
Taiwan, USA, Thailand, Chile, Algerien,
Gruppe 5
Südkorea, Puerto Rico, Italien??, Malaysia, Kuba
Gruppe 6
Hongkong, Portugal, Österreich, Australien, Kasachstan
Gruppe 7
Rumänien, Singapur, Schweden, Kanada, Serbien
Gruppe 8


Frankreich, Ägypten, Tschechien, Ukraine, Kroatien          

Das Spielsystem

In der Endrunde der Team-Weltmeisterschaften 2024 spielen bei den Herren 40 Mannschaften um den Swaythling Cup. Bei den Damen kämpfen 40 Teams um den Corbillon-Cup.

In einem Mannschaftsspiel werden mindestens 3, maximal 5 Einzel austragen. Mit dem Gewinn des dritten Einzels für eine Nation ist ein Mannschaftskampf beendet.

Die Spielreihenfolge für ein Mannschaftsspiel ist wie folgt festgeschrieben:  A vs X,  B vs Y, C vs Z, A vs Y, B vs X. Welche Mannschaft die Positionen A, B und C bekleidet und welche X, Y und Z, wird spätestens 30 Minuten vor Matchbeginn ausgelost.

Die 40 Männer- und 40 Damen-Teams wurden auf Basis der Team-Weltrangliste des Monats September in acht Gruppen zu je fünf Mannschaften gelost.

In der ersten Phase des Turniers spielen die Mannschaften in den jeweiligen Gruppen untereinander ‚jeder gegen jeden‘. Insgesamt 24 Teams qualifizieren sich aus der Gruppenphase für die Endrunde, die im K.-o.-System austragen wird. Die acht Gruppensieger haben in dem 32er-Feld zunächst ein Freilos und erreichen direkt das Achtelfinale. Bei der WM wird der dritte Platz nicht ausgespielt: beide Halbfinalisten erhalten Bronze.

Bei den Herren werden die sieben Sieger der einzelnen Gruppen sowie ein Gruppenzweiter auf die acht Setzungspositonen gesetzt bzw. gelost. Die Gewinner der Gruppen 1 und 2 erhalten die Positonen 1 und 32, die Gewinner der Gruppen 3 und 4 werden auf die Positionen 16 oder 17 gelost. Die Gewinner der Gruppen 5, 6, 7 und 8 werden auf die Positionen 8,9, 24 und 25 verteilt. Diese acht Gruppenzweiten werden in die jeweils andere Turnierhälfte der jeweiligen Gruppensieger gelost. Die Gruppendritten werden werden frei zugelost, dürfen aber in der ersten Runde nicht auf ein Team ihrer Vorrundengruppe treffen.

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