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EUROPAMEISTER DANG QIU STARTET MIT EINEM TRIUMPH ÜBER DEN WELTRANGLISTENNEUNTEN LIN SHIDONG IN DAS NEUE JAHR

WTT Finals in Doha (3. bis 5. Januar) * * *  Dima Ovtcharov unterliegt im Achtelfinale Harimoto knapp

Dang Qiu (c) Wtt

DOHA. Der Düsseldorfer Dang Qiu steht im Viertelfinale der mit 340.000 Dollar dotierten WTT Finals (3. bis 5. Januar). In Doha präsentierte sich der Europameister zum Auftakt des Stelldicheins der 16 erfolgreichsten Spieler des Jahres 2023 in bestechender Form und schaltete den Weltranglistenneunten Lin Shidong aus China in einem dramatischen Fünfsatzkrimi mit 11:9, 11:8, 7:11, 2:11 und 11:8 aus. Dimitrij Ovtcharov ist hingegen knapp im Achtelfinale ausgeschieden. Der für Neu-Ulm spielende Weltranglistenzwölfte unterlag in Katar dem Japaner Tomokazu Harimoto in einer hochklassigen Partie knapp in fünf Sätzen. Dang Qiu spielt nun am Donnerstag um 9.40 Uhr MEZ im Viertelfinale gegen den zweimaligen WM-Dritten Liang Jingkun (China) um den Einzug in die Vorschlussrunde, die im Doppel auch Ovtcharov/Patrick Franziskaerreichen wollen. Die WM Dritten treffen um 15 Uhr auf die Chinesen Lin Gaoyuan/Lin Shidong.

Perfekter Start ins neue Jahr für Dang Qiu

Europameister Dang Qiu ist ein perfekter Start in das neue Jahr gelungen. Der Spitzenspieler der Düsseldorfer Borussia besiegte in einer umkämpften Begegnung Chinas 18 Jahre alten Jungstar Lin Shidong in fünf Sätzen und nahm damit Revanche für die im Vorjahr erlittene Niederlage beim WTT Champions in Xinxiang (China). Nach dem Erfolg des Weltranglisten-13. über die aktuelle Nummer neun der Welt lobte Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: „Der Erfolg über Lin war heute ein super Sieg für Dang und ein ganz toller Start in das neue Jahr. Das gibt Dang sicherlich viel Selbstvertrauen für die nächsten Wochen.“

Dang Qiu gewinnt hochklassigen Schlagabtausch verdient

Der Weltranglistenzwölfte setzte den U19-Weltmeister von Beginn an unter Druck, spielte taktisch klug, wechselte oftmals geschickt die Platzierungen und verhinderte so, dass der Chinese frühzeitig seinen gefährlichen Rhythmus fand. Nach einem 0:2-Rückstand und einer Auszeit bei 3:4 im dritten Durchgang setzte der Asiate mit dem Rücken zur Wand dann jedoch noch einmal alles auf eine Karte, brachte auch die besten Bälle des Deutschen zurück und glich in der hochklassigen Partie zum 2:2 aus. Im Entscheidungssatz erhöhte Dang Qiu seinerseits noch einmal das Risiko und sorgte mit einer teilweise spektakulär herausgespielten 7:2-Führung für eine ebenso schnelle wie wichtige Führung. Wenige Minuten später verwandelte der Europe-Top-16-Finalist von 2023 beim Stand von 10:8 seinen ersten Matchball und sagte nach seinem verdienten 3:2-Erfolg: „Im fünften Satz habe ich noch einmal etwas mehr Gas gegeben. Aber der fünfte Satz ist ohnehin noch einmal für beide Spieler etwas ganz anderes, weil es auch der entscheidende ist. Im dritten und vierten Satz hat Lin nach seinem Time Out unfassbar gut und aggressiv gespielt und kaum Fehler gemacht, über diese beiden verlorenen Sätze kann ich mir keine Vorwürfe machen.“

„Das Spiel gegen Liang ist eine große Herausforderung“

Am Donnerstag trifft Dang Qiu nun im Viertelfinale um 9.40 Uhr auf den zweimaligen WM-Dritten Liang Jingkun, der sich heute beim 3:1 gegen WTT-Champions-Frankfurt-Sieger Lin Yun-Ju ebenfalls in starker Form präsentierte. Dang Qiu erinnert sich gut an die zwei vorausgegangenen Begegnungen mit dem Chinesen: „Ich habe beide Male verloren. Das eine Match ist schon sehr lange her, das war bei den Austria Open. Das letzte Duell gegen ihn war bei der WM in Houston. Dort habe ich sehr gut gespielt und nur äußerst knapp mit 3:4 verloren. Liang ist ein unglaublich guter Spieler, der im vergangenen Jahr auch zwei Turniere gewonnen hat. Ich freue mich auf das Match, das wird eine große Herausforderung.“

Dimitrij Ovtcharov: Für Paris auf dem richtigen Weg

Dimitrij Ovtcharov war in dem überaus hochkarätigen Hochgeschwindigkeits-Duell der Weltranglistennachbarn gegen die Nummer elf von Beginn an präsent und sicherte sich den ersten Durchgang verdient mit 11:8. Nach dem Ausgleich des Japaners dominierte der Deutsche Satz drei wieder beeindruckender Manier, konnte anschließend aber den erneuten Gleichstand nicht verhindern. Nach einem schnellen Rückstand zu Beginn zu Beginn des fünften Durchgangs startete die ehemalige Nummer 1 der Welt zwar noch einmal eine beeindruckende Aufholjagd, musste sich jedoch am Ende mit 7:11 im Entscheidungssatz geschlagen geben. Der Japaner baute seine Head-to-head-Bilanz gegen Ovtcharov damit auf 6:4-Siege aus. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf sagte nach der knappen Niederlage: „Es ist wirklich sehr schade, dass Dima, der sehr viel und sehr gut trainiert hat, dieses fifty-fifty-Spiel knapp verloren hat. Die beiden kennen sich aus vielen Duellen sehr gut. Leider hat Harimoto in der Endphase heute fast fehlerlos gespielt.“

Der olympische Rekordmedaillengewinner Ovtcharov durfte mit seiner Leistung trotz der Niederlage zu Recht zufrieden sein: „Es war insgesamt ein sehr gutes Spiel von mir. Harimoto war aber leider extrem stabil. Er hat schon beim Mixed Team World Cup mit seinen Siegen über Fan Zhendong und Felix Lebrun gezeigt, in welch guter Form er im Moment ist. Leider hat er auch heute praktisch keine leichten Fehler gemacht und war sowohl auf der Vorhand- als auch auf der Rückhandseite sehr dicht. Aber ich habe top gespielt und es aus dem schnellen Tempo heraus immer wieder geschafft, drei-, vier-, fünfmal voll durchzuziehen. Es war etwas schade, dass ich zu Beginn des vierten Satzes einige großartige Rallys verloren habe. Wenn ich die gewinne, kann sich so ein Satz ganz anders entwickeln. Aber ich muss auch anerkennen, dass er im vierten unf fünften Satz extrem viel Druck aufgebaut hat.“ Seinem großen Ziel, der Bestform bei den Olympischen Spielen in Paris, sieht sich der zweimalige Einzel-Bronzemedaillengewinner Ovtcharov jedenfalls ein Stück näher gerückt: „Insgesamt bin auf einem guten Weg und muss diesen Weg bis Paris in den nächsten Monaten jeden Tag beharrlich weiter gehen, dann bin ich bei Olympia sicherlich einige Schritte weiter. Heute war viel Positives zu sehen, aber natürlich auch einiges, aus dem ich lernen kann.“

Ovtcharov ab Donnerstag im Doppel mit Franziska am Start

Im Doppel-Turnier ist Dimitrij Ovtcharov in Doha aber noch vertreten. Zusammen mit Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT) trifft er im Viertelfinale auf die Chinesen Lin Shidong/Lin Gaoyuan (Ansetzungszeit noch offen). Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf hofft auf eine gute Leistung des erst 2023 formierten Duos, dass bei der WM in Durban (Südafrika) auf Anhie Dritter wurde und und den WTT Contender im Oman gewann: „Im Doppel haben haben Dima und Franz eine schwere Auslosung erwischt. Aber sie haben im vergangenen Jahr sehr gut gespielt. Ich hoffe, dass sie das 2024 fortsetzen können. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele ist für uns ist jedes Doppel, das gespielt wird, wichtig, damit wir viele Alternativen haben.“


Quadri Aruna überrascht gegen Hugo Calderano

In der Runde der besten Acht trifft der an Position eins gesetzte Weltmeister Fan Zhendong (China) etwas überraschend auf den Nigerianer Quadri Aruna. Der Weltranglisten-16. setzte sich nach einem deutlichen 0:2-Rückstand noch überraschend mit 12:10 im fünften Durchgang gegen den an Position fünf notierten Brasilianer Hugo Calderano durch. Fan Zhendong hatte gegen zweimaligen Europe-Top-16-Sieger Darko Jorgic (Slowenien) heftigen Widerstand zu brechen und behauptete sich nur knapp mit 11:8 im Entscheidungssatz. Ebenfalls das Viertelfinale erreicht hat erwartungsgemäß Olympiasieger Ma Long, der bei seinem 3:0-Erfolg über den Weltranglistenzehnten Jang Woojin (Südkorea) keine Mühe hatte und nun auf den seinen Landsmann Lin Gaoyuan trifft, der sich gegen Anton Källberg durchsetzte. Tomokazu Harimoto bekommt es mit dem Sieger der Partie zwischen Wang Chuqin (China) und Felix Lebrun (Frankreich) zu tun.

Zu sehen ist das Turnier in Deutschland auf dem YouTube-Kanal des Veranstalters World Table Tennis.

Die Ergebnisse am Mittwoch, 3. Januar

(Spiele gemäß Auslosungsraster)

Achtelfinale Einzel
Fan Zhendong CHN (WR 1) – Darko Jorgic SLO (WR 14) 3:2 (-7,7,7,-17,8)
Hugo Calderano BRA (WR 5) – Quadri Aruna NIG (WR 16) 2:3 (7,2,-9,-10,-10)
Ma Long CHN (WR 3) – Jang Woojin (WR 10) 3:0 (10,8,7)
Lin Gaoyuan CHN (WR 7) – Anton Källberg SWE (WR 15) 3:1 (12,7,-8,10)
Dang Qiu GER (WR 13) – Lin Shidong CHN (WR 9) 3:2 (9,8,-7,-2,8)
Liang Jingkun CHN (WR 4) – Lin Yun-Ju TPE (WR 6) 3:1 (6,15,-3,5)
Dimitrij Ovtcharov GER (WR 12) – Tomokazu Harimoto JPN (WR 11) 2:3 (8,-8,5,-4,7)
Wang Chuqin CHN (WR 2) – Felix Lebrun FRA (WR 8) 15 Uhr

Die Spiele am Donnerstag, 4. Januar

Viertelfinale Einzel
(Spiele gemäß Auslosungsraster)
Fan Zhendong CHN – Quadri Aruna NIG 9 Uhr
Ma Long CHN – Lin Gaoyuan CHN 13 Uhr
Dang Qiu GER – Liang Jingkun CHN 9.40 Uhr
Wang Chuqin CHN oder Felix Lebrun FRA – Tomokazu Harimoto JPN 13.40 Uhr

Viertelfinale Doppel
Fan Zhendong/Wang Chuqin CHN (WR 1) – Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG (WR 13) 11 Uhr
Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov GER (WR 9) – Lin Gaoyuan/Lin Shidong CHN (WR 5) 15 Uhr
Alexis Lebrun/Felix Lebrun FRA (WR 7) – Izaac Quek/Pang Yew En Koen SGP (WR 24) 10.20 Uhr
Shunsuke Togami/Yukiya Uda JPN (WR 3) – Xiang Peng/Yuan Licen CHN (WR 23) 14.20 Uhr

Die Spiele am Freitag, 5. Januar

Halbfinale Einzel
Halbfinale Doppel

Finale Einzel
Finale Doppel

Die deutschen Starter bei den WTT Finals Doha (3. bis 5. Januar)
Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT)
Trainer: Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)

Zum WTT-Livestreaming auf YouTube

Weitere Informationen und Ergebnisse

Die deutschen Starter beim WTT Star Contender Doha (8. bis 13. Januar)
Herren: Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT), Timo Boll (Borussia Düsseldorf). Qualifikation: Benedikt Duda (TTC Bergneustadt), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Damen: Ying Han (KTS Tarnobrzeg, Polen), Sabine Winter (TSV Dachau)
Zum WTT-Livestreaming auf YouTube
Weitere Informationen und Ergebnisse

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