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DIMITRIJ OVTCHAROV VERLIERT OLYMPIA-REVANCHE GEGEN MA LONG

WTT Champions Frankfurt (29. Oktober bis 5. November): Tag 6, Viertefinale \\ wtt

Dimitrij Ovtcharov (c) WTT

FRANKFURT / MAIN. Die Halbfinalspiele beim mit 500.000 dotierten WTT Champions Frankfurt finden ohne deutsche Beteiligung statt. Für Dimitrij Ovtcharov blieb in der Neuauflage des historischen Halbfinalkrimis der Olympischen Spielen von Tokio die erhofft Revanche gegen Ma Long aus. Der Mann, der sich am Ende in Tokio mit glänzendem Bronze tröstete und mehr olympische Medaillen gewann als jeder andere Spieler auf der Welt, musste dem Besten aller Zeiten auch im Viertelfinale des WTT Champions Frankfurt erneut gratulieren – zum 20. Mal im 20. Duell.

Auch die Dima-Dima-Rufe, die die 3.000 Zuschauer in der vollen Süwag Energie ARENA unermüdlich wie in einem Fußballstadion skandierten, verhalfen dem World-Cup-Sieger von 2017 nicht zu seinem ersten Erfolg über den zweimaligen Einzel-Olympiasieger und dreimaligen Einzel-Weltmeister. Obwohl Ovtcharov sein bestes Tischtennis seit Monaten präsentierte und ein Feuerwerk an brachialen Vor- und Rückhandschlägen abbrannte, lautete das Ergebnis am Ende dreimal 11:7 für den G.O.A.T, den Greatest Of All Time, der hoch motiviert in die Olympia-Revanche gegangen war und nahezu fehlerlos auftrumpfte. Ovtcharov bekannte nach dem Duell: „Es ist natürlich Ernüchterung da. Ich hätte heute zumindest gerne ein oder zwei Sätze gewonnen. Auch wenn ich eine verrückt negative Bilanz gegen ihn habe, versuche ich immer, das Spiel zu gewinnen und hatte mir etwas vorgenommen. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, bei dem mir mein Gegner in drei Sätzen nicht einen einzigen Ball angeboten hat. Normalerweise bin ich sehr stark gegen alle bei den Rückhand-Duellen. Diese Rallyes habe ich heute gegen Ma Long sehr oft verloren.“

Ein kleiner Trost bleibt Ovtcharov: „Die Hälfte der Ballwechsel von uns beiden war auf einem sehr hohen Niveau. Das war Top-Tischtennis. Da war ich absolut am Limit und habe stark gespielt. Aber ich war nicht gut genug, um dieses Niveau komplett durchzuziehen. Ich habe mir immer irgendwo ein, zwei leichte Fehler erlaubt. Er hat keinen einzigen leichten Fehler im gesamten Spiel gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals so gut gegen mich gespielt hat. Er war sehr präsent. Ich habe immer gespürt, dass er auf jeden Ball sehr hungrig ist. Er hat sich immer angefeuert. Man hat richtig gemerkt, wie wichtig ihm dieses Spiel ist. Früher hatte er mich im Aufschlag-Rückschlag-Spiel extrem auseinander genommen, sodass ich nie ins Spiel gefunden habe. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass wir immer im Spiel sind, aber da ist er schneller und fitter. Daran muss ich weiter hart arbeiten.“

Der Halbfinalgegner von Ma Long heißt Felix Lebrun

Gegner von Ma Long im Halbfinale am Samstag um 16.15 Uhr wird der Franzose Felix Lebrun sein. Der erst 17 Jahre alte European-Games-Gewinner präsentierte sich nach seinem Sieg am Vortag über Einzel-Europameister Dang Qiu (Düsseldorf) auch am Freitag in bestechender Verfassung, warf in einem Fünfsatz-Krimi den Timo-Boll- und Fan-Zhendong-Bezwinger Lee Sang Su (Republik Korea) aus dem Turnier und ließ sich anschließend von den begeisterten Fans in der Süwag Energie ARENA wie bei einem Heimspiel feiern.

Deutschland-Schreck Lin Yun-Ju fordert Wang Chuqin heraus

Für das zweite Herren-Halbfinale um 14.45 Uhr qualifizierten sich zwei Asiaten. Der Olympiavierte Lin Yun-Ju (Chinesisch Taipeh), der in den beiden Runden zuvor für Patrick Franziska (Saarbrücken) und Benedikt Duda (Bergneustadt) zum Stolperstein geworden war, stellte am drittletzten Turniertag den Weltranglistenfünften Tomokazu Harimoto (Japan) vor unlösbare Probleme und setzte sich mit 3:1 durch. Lin Yun-Ju trifft am Samstag im Linkshänder-Duell auf den Chinesen Wang Chuqin. Der Weltranglistenzweite versetzte das Publikum in der Süwag Energie ARENA immer wieder mit seinen spektakulären Schlägen ins Staunen. Der WM-Zweite will mit seinem 19. Sieg in Serie am Samstag in das Finale des WTT Champions Frankfurt einziehen.

Drei Chinesinnen unter den besten Vier

Bei den Damen stehen wie bei den Weltmeisterschaften in Durban drei Chinesinnen und die Japanerin Hina Hayata im Halbfinale. Die Weltranglistenvierte Hayata setzte sich hauchdünn mit nur zwei Punkten Unterschied im Entscheidungssatz gegen die Weltranglistenzwölfte Bernadette Szöcs aus Rumänien durch, die zuvor Olympiasiegerin Chen Meng (China) ein Bein gestellt hatte. Linkshänderin Hayata trifft im Halbfinale um 14 Uhr auf die Weltmeisterin des Jahres 2021, Wang Manyu, die sich gegen die starke Joo Cheonhui aus der Republik Korea in fünf umkämpften Sätzen behauptete. Das zweite Vorschlussrundenspiel der Damen ist um 15.30 Uhr ein chinesisches Duell zwischen der amtierenden Weltmeisterin Sun Yingsha und der Weltranglistenfünften Wang Yidi. Sun musste gegen die Weltranglistenachte Shin Yubin (Republik Korea), die Sabine Winter im Achtelfinale ausgeschaltet hatte, ihr ganzes Können aufbieten, um sich mit 3:1 durchzusetzen. Wang setzte sich mit 3:0 gegen Nina-Mittelham-Bezwingerin Mima Ito (Japan) durch.

Die Ergebnisse der Viertelfinalspiele am Freitag

Herren
Dimitrij Ovtcharov GER – Ma Long CHN 0:3 (-7,-7,-7)
Lee Sang Su KOR – Felix Lebrun FRA 2:3 (-8,11,6,-12,-8)
Tomokazu Harimoto JPN – Lin Yin-Ju TPE 1:3 (-11,9,-8,-4)
Lim Jonghoon KOR – Wang Chuqin CHN 0:3 (-9,-5,-10)

Damen
Sun Yingsha CHN – Shin Yubin KOR 3:1 (-10,5,11,6)
Wang Yidi CHN – Mima Ito JPN 3:0 (8,9,1)
Hina Hayata JPN – Bernadette Szöcs ROU 3:2 (-5,7,-6,9,9)
Joo Cheonhui KOR – Wang Manyu CHN 2:3 (-8,-5,10,9,-9)

Samstag, Halbfinale

Damen
Hina Hayata JPN – Joo Cheonhui KOR – Wang Manyu CHN, 14 Uhr
Sun Yingsha CHN – Wang Yidi CHN, ca. 15.30 Uhr

Herren
Lin Yin-Ju TPE – Wang Chuqin CHN, ca. 14.45 Uhr
Ma Long CHN – Felix Lebrun FRA, ca. 16.15 Uhr

Alle Partien werden ohne große Pause direkt im Anschluss aneinander ausgetragen. Daher dienen die angegebenen Beginnzeiten nur der groben Orientierung. Das Turnier wird bei Halbfinals und Endspielen auf vier Gewinnsätze gespielt.

Event-Steckbrief WTT Champions Frankfurt

  • Datum: 29. Oktober bis 5. November 2023 
  • Ort: Süwag Energie ARENA, Frankfurt am Main, Stadtteil Unterliederbach
  • Teilnehmende: je 32 Herren und Damen, die je 30 Besten der Weltrangliste plus jeweils 2 Wildcards bei Herren und Damen
  • Modus: Herren- und Damen-Einzel, K.-o.-System ab Runde 1, drei Gewinnsätze von der 32er-Runde bis einschließlich Viertelfinale, vier Gewinnsätze bei Halbfinals und Endspielen
  • Dotierung: insgesamt 500.000 US-Dollar (ca. 473.000 Euro), davon 30.000 Dollar für Sieger und Siegerin sowie je 1.000 Weltranglistenpunkte
  • Online-Tickets bei Reservix 

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