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DIMITRIJ OVTCHAROV TRIFFT IM FINALE AUF DEN CHINESEN ZHOU QIHOA

Dimitrij Ovtcharov (c) WTT

LAGOS.  Dimitrij Ovtcharov steht im Finale des mit 75.000 Dollar dotierten WTT Contender Lagos in Nigeria (12. bis 18. Juni). Der Weltranglisten-14. setzte sich im Halbfinale gegen die indische Turnierüberraschung Harmeet Desai klar mit 3:0 durch. Zuvor hatte der Neu-Ulmer am Vormittag auch im Viertelfinale gegen den Taiwanesen Chuang Chih-Yuan keinen Satz abgegeben. Im Finale am Sonntag (viertes Spiel des Finalblocks, gegen ca. 16.30 Uhr) trifft Ovtcharov auf Zhou Qihao. Der Chinese beendete vor seinem Halbfinalsieg über den Dänen Jonathan Groth im Viertel- und Achtelfinale die Medaillenhoffnungen von Patrick Franziska (Saarbrücken) und Benedikt Duda (Bergneustadt).

Formstarker Dimitrij Ovtcharov greift am Sonntag nach dem Titel

Der Inder Harmeet Desai, der in der ersten Runde überraschend den topgesetzten Südkoreaner Jang Woojin (Südkorea) und im Viertelfinale den Chinesen Xiang Peng ausgeschaltet hatte, war gegen das dominante und wuchtige Tischtennis von Dimitrij Ovtcharov chancenlos. Beim 7:11, 6:11 und 9:11 hatte Desai, der zum ersten Mal in einem WTT-Halbfinale stand, nur im dritten Satz bei einer zwischenzeitlichen Fünf-Punkte-Führung kurz die Chance auf den Anschluss, konnte aber in der Schlussphase dem druckvollen Spiel des WM-Dritten im Doppel nichts mehr entgegensetzen.

Der formstarke Dimitrij Ovtcharov hatte bereits am Vormittag gegen den ehemaligen Doppel-Weltmeister Chuang Chih-Chuang eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis gestellt und zog am Abend zufrieden Bilanz: „Es läuft wirklich sehr gut für mich hier in Lagos. Gegen Desai war ich natürlich durch seine bisherigen Erfolge gewarnt und bin hochkonzentriert ins Match gegangen. Er hatte große Probleme mit meinen Aufschlägen, die mich immer wieder ins Spiel gebracht haben. Im Finale nehme ich es, wie es kommt, egal ob Jonathan Groth oder Zhou Qihao. Für mich ist es das zweite Finale in diesem Jahr. Nachdem ich das erste verloren habe, hoffe ich, dass es diesmal mit dem ersten Titel 2023 klappt.“

Mitte Februar hatte der Olympia-Dritte beim WTT Contender in Amman das Finale erreicht, dort aber das erste Duell gegen den U19-Weltmeister Lin Shidong (China), der mittlerweile auf Platz 15 der Weltrangliste vorgerückt ist, verloren. Auch diesmal kommt der Gegner aus dem Reich der Mitte. Zhou Qihao ist mangels häufiger internationaler Einsätze derzeit die Nummer 35 der Welt, gehört aber zum erweiterten Kreis der besten Chinesen. In Lagos demonstriert er bislang sein Klasse eindrucksvoll, unter anderem mit Siegen über Benedikt Duda (Achtelfinale), Patrick Franziska (Viertelfinale) und den Dänen Jonathan Groth (Halbfinale).

Patrick Franziska vergibt Chancen gegen Duda-Bezwinger Zhou Qihao

Während Zhou Qihao am Abend Groth bei seinem 3:1-Erfolg keine wirkliche Chance ließ, stand das Viertelfinal-Duell mit Patrick Franziska am Vormittag auf den Messers Schneide. Der Chinese besiegte den Saarbrücker mit 11:9, 9:11, 11:8 und 12:10 und baute seine Bilanz gegen den WM-Dritten im Doppel auf 3:1 aus. Dabei hatte der Saarbrücker in einem hochklassigen und völlig ausgeglichenen Match durchaus Chancen, dem Spiel eine andere Richtung zu geben. Bevor der Europe-Top-16-Sieger von 2021 den zweiten Durchgang völlig verdient für sich entschied, gab er im ersten Satz eine komfortable 8:3-Führung aus der Hand und machte nur noch einen Punkt. Im dritten Durchgang verpasste der Weltranglisten-17. gegen den in die Ballonabwehr gedrängten Zhou Qihao in der entscheidenden Phase den wichtigen Punkt zum 9:8 und geriet mit 1:2 in Rückstand. Im vierten Abschnitt konnte Franziska außerdem beim Stand von 10:9 einen Satzball zum 2:2-Ausgleich nicht nutzen. Franziska sagte nach der Niederlage: „Bei 8:3 im ersten Satz ist einer der Ergebnis-Bildschirme zusammengebrochen, danach hat Zhou auf einmal sehr gut gespielt. Aber trotzdem darf ich den Satz nach einer solchen Führung natürlich nicht mehr verlieren, das ist auf diesem Level tödlich. Es war ein sehr gutes Match auf sehr hohem Niveau, in dem ich auch anschließend noch einmal Chancen hatte. Ich fühle mich spielerisch sehr gut drauf und bin jetzt erst einmal enttäuscht, dass ich das Match verloren habe. Aber er ist eben auch ein sehr guter Spieler, gegen den solche Dinge wie im ersten Satz nicht passieren dürfen. Jetzt spiele ich nächste Woche in Tunesien. Mal sehen, wie es dort läuft.“

Finale, Sonntag
Dimitrij Ovtcharov – Zhou Qihao CHN (Beginn ca. 16.30 Uhr)

Die Ergebnisse der Deutschen am Samstag

Herren-Einzel, Halbfinale
Dimitrij Ovtcharov – Harmeet Desai IND 3:0 (7,6,9)
Viertelfinale
Dimitrij Ovtcharov – Chuang Chih-Yuan TPE 3:0 (7,11,8)
Patrick Franziska – Zhou Qihao CHN 1:3 (-9,9,-8,-10)

Links

Das DTTB-Aufgebot beim WTT Contender in Lagos/Nigeria (12. bis 18. Juni)

Herren: Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Um), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)

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