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YING HAN ZIEHT IN DAS ACHTELFINALE EIN

knappe Niederlage für Nina Mittelham - WTTV

MACAU. Der erste Tag beim mit 800. Dollar dotierten WTT Champions in Macau begann für Deutschland mit einem Sieg und mit einer Niederlage. Die Weltranglistenzehnte Ying Han (Düsseldorf) zog mit einem 3:0-Erfolg über die Portugiesin Fu Yu in das Achtelfinale ein. Die Berlinerin Nina Mittelham hingegen unterlag der Weltranglistenelften Kasumi Ishikawa (Japan) knapp in fünf Sätzen. Für die DTTB-Asse gehen die Erstrundenbegegnungen am Dienstag weiter: Europameister Dang Qiu trifft um 7.15 Uhr auf seinen Düsseldorfer Vereinskollegen Anton Källberg (Schweden), der Olympiadritte Dimitrij Ovtcharov spielt um 8.25 Uhr gegen den Weltranglisten-13. Lim Jonghoon (Südkorea) und Nachrücker Benedikt Duda fordert um 9.35 Uhr den Schweden Mattias Falck heraus. Patrick Franziska und Xiaona Shan bestreiten ihre Auftakteinzel am Mittwoch.

Ying Han: „Ich dachte mir: Ich muss den Satz unbedingt noch einpacken“

Die in Düsseldorf lebende Weltranglistenzehnte Ying Han hielt die im ITTF-Ranking 18 Plätze hinter ihr notierte Portugiesin Fu Yu verdient mit 3:0 in Schach. Den dritten Satz bei ihrem 11:3, 11:7 und 12:10-Erfolg sicherte sich die Europe-Top-16-Siegerin von 2022 und 2023 allerdings gegen ihre mit zunehmendem Spielverlauf immer besser ihren Rhythmus findende Gegnerin nach einem 8:10-Rückstand. Entsprechend froh war die Deutsche, gegen ihre ebenfalls in Diensten von Champions-League-Sieger Tarnobrzeg (Polen) stehende Vereinskollegin keinen vierten Durchgang mehr bestreiteten zu müssen: „Wir kennen uns natürlich sehr gut und trainieren ab und zu gegeneinander. Sie hat heute zu Beginn etwas mehr Fehler gemacht als ich, wurde dann aber im dritten Satz immer sicherer. Deswegen dachte ich mir: Ich muss den Satz unbedingt noch einpacken – und fertig! Das hat geklappt.“ Wie gut Fu Yu gegen defensive Systeme zu agieren weiß, hatte die beste Abwehrspielerin der Welt u.a. im Finale der European Games 2019 zu spüren bekommen, das sie gegen die Portugiesin verlor.

Im Achtelfinale voraussichtlich gegen die Nummer eins der Welt

Ying Han war mit ihrer Leistung insgesamt zufrieden: „Ich habe ein wenig Handgelenkschmerzen seit dem Turnier in der letzten Woche in China. Deshalb habe ich relativ wenig trainiert, aber dennoch heute auf jeden Fall ganz gut gespielt.“ Im Achtelfinale steht die Düsseldorferin nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor der undankbarsten Aufgabe im Feld. Sie trifft am Mittwoch oder Donnerstag auf die Topfavoritin Sun Yingsha, vorausgesetzt die mittlerweile 21 Einzel hintereinander ungeschlagene Nummer eins der Welt erfüllt zuvor ihre Pflichtaufgabe gegen die Tschechin Hana Matalova erfolgreich. Ying Han lächelnd: „Tja, die nächste Runde… – nun, ich probiere es halt mal und werde auf jeden wie immer um jeden Ball kämpfen.“ 

Nina Mittelham verpasst Chance gegen Ishikawa

Die Europameisterschaftszweite Nina Mittelham verpasste beim 11:6, 6:11, 11:6, 6:11 und 6:11 gegen Kasumi Ishikawa die Möglichkeit zu ihrem ersten Erfolg über die Weltranglistenelfte. Die an Position 15 im ITTF-Ranking notierte Berlinerin spielte zwar ein beherztes Match und zwang der Japanerin mit gefährlichen Aktionen immer wieder zur Passivität. Um die Kreise Ishikawas aber dauerhaft einschränken und das Spiel für sich zu entscheiden, fehlte es der Deutschen, die mehr Probleme mit dem von der Klimaanlage verursachten Wind in der Halle hatte als ihre Gegnerin, am Ende aber an Beständigkeit. Nach drei Satzverläufen, in den zweimal Mittelham und einmal Ishikawa ihre Gegnerin jeweils von Beginn an beherrschten, ließ Mittelham im vierten Durchgang eine gute Ausgangsposition bei 6:6 und eigenem Aufschlag ungenutzt verstreichen, anschließend segelte eine Vorhand knapp zum 6:9 aus ins Aus. Es war die vorentscheidende Phase der Partie. Ishikawa holte sich kurz darauf den Satzausgleich und setzte sich mit frisch aufgetanktem Selbstvertrauen in Durchgang fünf sofort entscheidend ab.

„Ich hatte Probleme mit dem Wind in der Halle“

Nina Mittelham ärgerte sich nach dem Match: „Das ist echt doof gelaufen. Ich hatte unglaublich viele Probleme mit dem Wind in der Halle. Auf der einen Seite des Tisches konnte ich praktisch gar keinen der Aufschläge machen, die ich machen wollte. Nach dem Hochwerfen kam der Ball jedes Mal an einer ganz anderen Stelle herunter, wie das normalerweise der Fall ist. Die Bedingungen waren wirklich schlecht in der Halle. Leider habe ich mich darauf schlechter eingestellt als meine Gegnerin und deshalb verloren.“ Nina Mittelham ergänzte selbstkritisch: „Ich hatte das letzte Mal gegen sie vor zweieinhalb Jahren in Qatar gespielt und auch damals beim 1:3 meine Chancen gehabt. Leider habe ich heute nicht gut gespielt. Hätte ich gut gespielt, wäre ich heute am Ende auch als Siegerin vom Tisch gegangen.“

Die Ergebnisse der Deutschen am Montag


1. Runde (beste 32)

Ying Han – Fu Yu POR 3:0 (3,7,10)
Nina Mittelham – Kasumi Ishikawa JPN 2:3 (6,-6,6,-6,-6)

Die Spiele der Deutschen am Dienstag


1. Runde (beste 32)

Dang Qiu – Anton Källberg SWE 7.15 Uhr
Dimitrij Ovtcharov – Lim Jonhoon KOR 8.25 Uhr
Benedikt Duda – Mattias Falck SWE 9.35 Uhr


Die Spiele der Deutschen am Mittwoch oder Donnerstag

1. Runde (beste 32)
Patrick Franziska – Fan Zhendong CHN
Xiaona Shan – Wang Yidi CHN
Achtelfinale
Ying Han – Sun Yingsha CHN oder Hana Matelova CZE

Links


Die deutschen Starter beim WTT Champions in Macao (17. bis 23. April)
Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglistenplatz: 8), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm, WR: 14), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 16), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 26
Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL, WR: 10), Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 15), Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 24)
Trainer
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeut
Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)

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