AMMAN. Dimitrij Ovtcharov hat bei seinem ersten Turnierstart im Jahr 2023 das Viertelfinale des mit 75.000 Dollar dotierten WTT Contender Amman (6. bis 12. Februar) erreicht. Der Olympiadritte blieb gegen den Taiwanesen Kao Cheng-Jui ohne Satzverlust und spielt nun am Samstag um 10 MEZ gegen den Portugiesen Joao Geraldo. Der Weltranglisten-34. Benedikt Duda unterlag hingegen im Achtelfinale dem Dänen Jonathan Groth in fünf Sätzen. Im Mixed gewann der Bergneustädter zusammen mit der Weinheimerin Yuan Wan in Jordanien Bronze.
Dimitrij Ovtcharov bleibt auch in seinem zweiten Einzel ohne Satzverlust
Einen Tag nach seinem starken Erstrundenauftritt gegen Frankreichs Weltklassespieler Simon Gauzy gewann der Weltranglistenelfte Dimitrij Ovtcharov heute auch sein Achtelfinalmatch gegen den 18 Jahre alten Kao Cheng-Jui souverän und bleibt nach dem 11:6, 11:9 und 11:4 gegen den von Taiwans Tischtennis-Denkmal Chuang Chih-Yuan betreuten Rechtshänder weiterhin ohne Satzverlust. Der an Position zwei gesetzte Neu-Ulmer war zufrieden mit dem zweiten Turniertag: „Es war ein gutes Spiel von mir gegen den jungen Taiwanesen. Der Gewinn des zweiten Satzes nach 7:9-Rückstand war wichtig.“
Im Kampf um den Einzug in das Halbfinale steht der World-Cup-Sieger von 2017 am Samstag um 10 Uhr mitteleuropäischer Zeit nun dem Portugiesen Joao Geraldo gegenüber, der sich gegen Frankreichs Penholder-Talent Felix Lebrun in vier Sätzen durchsetzte. Der bislang einzige internationale Turniervergleich von Ovtcharov und Geraldo fand 2017 im Achtelfinale der Indian Open statt und endete mit 4:0 für den Deutschen. Ovtcharov bescheinigt seinem Gegner eine gute Form, geht aber selbstbewusst in das Duell mit dem Linkshänder: „Geraldo spielt hier bislang sehr gut, wie sein 3:0 über Gacina in Runde eins und heute der Sieg über Lebrun zeigen. Ich werde mich gut vorbereiten müssen, aber das Ziel ist natürlich, weiterzukommen.“ Sollte Ovtcharov sich durchsetzen, bestreitet er noch am gleichen Tag (ab 15 Uhr) das Halbfinale, entweder gegen Benedikt-Duda-Bezwinger Jonathan Groth (Dänemark) oder den Spanier Alvaro Robles.
Benedikt Duda: „Freue mich auf den WTT Feeder in Düsseldorf“
Eine vermeidbare Niederlage kassierte heute Benedikt Duda. Der Weltranglisten-34. unterlag einen Tag nach seinem beeindruckenden Auftritt gegen den Grand-Smash-Singapur-Halbfinalisten Yukiya Uda (Japan) im Achtelfinale in einem Duell der Linkshänder dem Dänen Jonathan Groth mit 12:14 im Entscheidungssatz. Nach verlorenem ersten Durchgang war Duda durch zwei stabile und starke Sätze mit 2:1 in Führung gegangen, konnte das hohe Niveau aber gegen den European-Games-Finalisten von 2019 nicht durchgängig halten. Im vierten Satz erkämpfte sich der Deutsche Meister von 2021 nach einem 3:7-Rückstand zwar noch einmal eine 8:7-Führung, wusste diese jedoch ebenso wenig zu seinem Vorteil zu nutzen wie den guten 3:0-Start im entscheidenden Spielabschnitt. Duda geriet mit 4:8 in Rückstand und wehrte nach einer Aufholjagd bei 9:10, 10:11 und 11:12 in sehenswerter Manier zwar noch einmal drei Matchbälle seines Kontrahenten ab, die nächsten beide Punkte Groths besiegelten jedoch die 5:11, 11:8, 11:5, 8:11 und 12:14-Niederlage des 28 Jahre alten Bergneustädters.
Benedikt Duda sagte nach seinem Ausscheiden: „Leider konnte ich nicht an meine starke Leistung aus dem Spiel gestern gegen Uda anknüpfen. Heute gegen Groth war es ein etwas zerfahrenes Spiel, mir sind am Ende seine Aufschläge etwas rausgerutscht. Die Niederlage ist umso bitterer, da ich nach dem Sieg über Uda vor einer guten Auslosung stand, die ich jedoch leider nicht nutzen konnte. Aber in der nächsten Woche starte ich beim WTT Feeder in Düsseldorf, da bleibt nicht lange Zeit, um traurig zu sein. Das Turnier ist in der Heimat, darauf freue ich mich.“ Der WTT Feeder Düsseldorf vom 14. bis 17. Februar ist eines von zwei Feeder-Events im Deutschen Tischtennis-Zentrum im Monat Februar. Das zweite Turnier wird vom 21. bis 24. Februar ausgetragen.
Mixed Wan/Duda gewinnt nach zwei starken Auftritten Bronze
Mit glänzenden Auftritten hat sich das in Amman kurzfristig formierte Duo Yuan Wan/Benedikt Duda die Bronzemedaille beim WTT Contender verdient. Dem 3:0-Erfolg gestern über Spaniens Spitzenduo Maria Xiao/Alvaro Robles ließen die Deutschen heute früh im Viertelfinale ein umkämpftes 3:1 über Ägyptens Topkombination Dina Meshref/Omar Assar folgen. Dass sich im Halbfinale die favorisierten Chinesen Kuai Man/Lin Shidong am Abend als zu stark erwiesen, ist alles andere als eine Überraschung. Die Talente aus dem Reich der Mitte gewannen nicht nur den Mixed-Titel bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2022 im Dezember in Tunis, sondern sind auch im Jahr 2023 bislang noch bei allen Turnieren, den WTT Contendern in Durban und in Doha sowie den Feeder-Events in Doha und Amman, ungeschlagen. Yuan Wan zeigte sich angetan vom ersten Mixed-Auftritt mit Benedikt Duda: „Unsere kurzfristige Entscheidung zusammen im Mixed anzutreten, hat sich ausgezahlt. Obwohl wir zum ersten Mal überhaupt zusammen spielten, hat es sehr gut geklappt. Unsere Systeme passen gut zusammen, da Benedikt etwas weiter hinter dem Tisch steht und ich mehr vorne agiere. Ich bin mit unserer Bronzemedaille sehr zufrieden.“
Die Spiele der Deutschen am Samstag, 11. Februar
Herren-Einzel, Viertelfinale
Dimitrij Ovtcharov – Joao Geraldo POR 10 Uhr, Tisch 2
Halbfinale (ab frühestens 15 Uhr)
Die Ergebnisse der Deutschen am Freitag. 10. Februar
Herren-Einzel, Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov – Kao Cheng-Jui TPE 3:0 (6,9,4)
Benedikt Duda – Jonathan Groth DEN 2:3 (-5,8,5,-8,-12)
Mixed, Viertelfinale
Yuan Wan/Benedikt Duda – Dina Meshref/Omar Assar EGY 3:2 (10,-11,-10,9,5)
Halbfinale
Yuan Wan/Benedikt Duda – Kuai Man/Lin Shidong CHN 0:3 (-5,-6,-5)
Links
Die deutschen Teilnehmer beim WTT Contender in Amman (6. bis 12. Februar)
Herren
Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Fanbo Meng (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell)
Damen
Yuan Wan (TTC Weinheim)
Doppel: Yuan Wan/Natalia Bajor POL