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RUWEN FILUS UND BENEDIKT DUDA SPIELEN UM EINEN PLATZ IM HALBFINALE

WTT Contender Nova Gorica, Slowenien (31. Oktober bis 6. November) * * * Deutsches Duell * * *  16-jähriges Talent Annett Kaufmann überzeugt \\ DTT

Ruwen Filus (c) WTTB

NOVA GORICA (SI) Zwei Stunden nach dem Erfolg des Bergneustädters Benedikt Duda über Kroatiens Nummer eins Andrej Gacina hat Fuldas Abwehrass Ruwen Filus heute Abend mit einem Sieg über den Japaner Yuta Tanaka beim mit 75.000 US-Dollar dotierten WTT Contender in Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November) ein deutsches Viertelfinale perfekt gemacht. Der an Position vier gesetzte Filus und der Weltranglisten-36. Duda kämpfen nun am Samstag um 10.40 Uhr gegeneinander um einen Platz im Halbfinale. Die DTTB-Damen sind nicht mehr im Titelrennen vertreten: Nach überzeugenden Turnierleistungen unterlag heute im Achtelfinale das 16 Jahre alte Talent Annett Kaufmann (Böblingen) der achtfachen Europameisterin Elizabeta Samara (Rumänien) knapp in fünf Sätzen.

Ruwen Filus nimmt auch gegen Tanaka Revanche

Nach dem gestrigen 3:0-Sieg über den ehemaligen Doppel-WM-Zweiten Alvaro Robles (Spanien), dem er in der TTBL zweimal unterlegen war, präsentierte sich Ruwen Filus im Achtelfinale erneut in ansprechender Form und revanchierte sich auch gegen Yuta Tanaka mit einem Viersatz-Erfolg für die beim letzten Aufeinandertreffen erlittene Niederlage. Der Weltranglisten-21., der nach zwei umkämpften Auftaktsätzen die Durchgänge drei und vier deutlich beherrschte, setzte sich gegen den Japaner mit 11:9, 7:11, 11:5 und 11:7 durch. Tanaka hatte zuvor in der Qualifikation seine Qualitäten gegen Abwehr schon gegen den Griechen Panagiotis Gionis unter Beweis gestellt. Ruwen Filus: „Ich bin insgesamt sehr zufrieden, auch wenn es vor allem am Anfang ein etwas zerfahrenes Spiel mit relativ leichten Fehlern auf beiden Seiten war. Am Schluss lief es dann aber viel besser.“ 

Durch den Sieg des Fuldaers, der im September beim Contender in Almaty mit einem Finaltriumph über den Olympiavierten Lin Yun-Ju überrascht hatte, stellt Deutschland in Nova Gorica in jedem Fall einen der vier Halbfinalisten, denn Ruwen Filus steht am Samstag um 10.40 Uhr im Viertelfinale in einem deutschen Duell seinem Nationalmannschaftskollegen Benedikt Duda gegenüber. Filus weiß: „Das wird ein schweres Spiel für mich, wir kennen uns gut aus dem Training. Da habe ich kein gutes Gefühl. Ich habe Probleme mit seinen Aufschlägen und er weiß, was bei meinem Service passiert. Deswegen geht er morgen mit klaren Vorteilen in die Partie, da muss man nicht drum herumreden. Aber ich werden mein Bestes geben und schauen, was dann möglich ist.“ Auf den Gewinner der Partie wartet, ebenfalls noch am Samstag, in der Vorschlussrunde voraussichtlich Sloweniens topgesetzter Lokalmatador Darko Jorgic. Der Europe-Top-16-Gewinner muss sich allerdings zuvor noch gegen den Franzosen Can Akkuzu behaupten.

Benedikt Duda mit starker Vorstellung gegen Gacina

Auch Benedikt Duda kennt vor dem Viertelfinal-Duell mit Ruwen Filus die Rollenverteilung genau: „Gegen Ruwen habe ich die beiden letzten Male bei internationalen Vergleichen in Katar und Ungarn gewonnen, deshalb bin ich wohl auch favorisiert. Aber das heißt nichts, morgen geht es wieder neu los, da zählen alte Siege nicht mehr.“ Vier Wochen nach seinem Erfolg im Achtelfinale der Team-WM in Chengdu behielt Benedikt Duda heute erneut die Oberhand über den Weltranglisten-25. Andrej Gacina. Bevor sich der Weltranglisten-36. in einem Achtelfinalmatch voller sehenswerter Topspin-Ralleys die wichtige 2:1-Führung gegen Kroatiens Nummer eins sicherte, hätte er nach deutlich gewonnenem Auftaktsatz bereits in Durchgang zwei dem Match die vorentscheidende Richtung geben können. Der Satzball zur 2:0-Führung, den er sich nach einem 2:7-Rückstand durch eine bemerkenswerte Aufholjagd beim Stand von 10:9 erspielte, blieb jedoch bei seinem Paradeschlag Vorhandtopspin knapp an der Netzkante hängen.

In Durchgang vier ließ der Team-WM-Silbermedaillengewinner allerdings nichts mehr anbrennen und brachte den 11:7, 10:12, 12:10 und 11:7-Erfolg am Ende doch noch ebenso sicher wie verdient und Dach und Fach. Der 28-Jährige, der gestern bereits gegen Japans Weltranglisten-46. Shunsuke Togami vollauf überzeugt hatte, sagte nach seinem Sieg: „Es war ein schweres Match. Gacina hat heute viel besser, viel aggressiver gespielt als bei der WM. Ich selbst war nicht ganz so fokussiert wie gestern, denn es war sehr unruhig in der Halle. Viele slowenische Fans waren früher gekommen und warteten auf das Spiel von Darko Jorgic, aber das man einfach abkönnen. Am Ende konnte ich mich aber dann in den entscheidenden Phasen doch noch einmal ganz gut konzentrieren. Es war zwar schade, dass ich nicht auch den zweiten Satz nach Rückstand noch gewonnen habe, aber das gehört dazu. In den wichtigen Momenten habe ich jedenfalls heute die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Bundestrainerin Tamara Boros: „Annett ist auf einem sehr guten Weg“

Bei den Damen ist keine deutsche Spielerin mehr im Wettbewerb vertreten. Die 16 Jahre alte Böblingerin Annett Kaufmann verpasste den Einzug in das Viertelfinale durch eine knappe 2:3-Niederlage gegen Elizabeta Samara. Die Team-WM-Bronzemedaillengewinnerin verlor das erste Duell mit der 17 Jahre älteren Rumänin, die im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft insgesamt acht EM-Goldmedaillen gewann und 2012 beim World Cup das Finale erreichte, mit 5:11, 11:9, 6:11, 13:11 und 7:11. Vor allem die fintenreichen Aufschläge Samaras, die gestern auch die EM-Dritte Sabine Winter (Schwabhausen) mit 3:1 bezwungen hatte, bereiteten der zeitweise etwas ungeduldig agierenden U19-Europameisterin Probleme.

Das ehrgeizige Ausnahmetalent Kaufmann war angesichts der Niederlage trotz einer insgesamt positiven Turnierbilanz nicht ganz zufrieden: „Das Turnier war bis auf das letzte Spiel schon sehr gut. Die Niederlage gegen Samara zwar knapp, aber aus meiner Sicht war das Spiel nicht so super. Sie hat sehr gute Aufschläge und ihr Schnitt hat mir nicht so gelegen.“ Bundestrainerin Tamara Boros sieht Kaufmann jedoch auf einem sehr guten Weg: „Es war ein sehr gutes Turnier für Annett. Sie hat unter anderem mit der Rumänin Dragoman und der Schwedin Källberg zwei gute Gegnerinnen bezwungen. Auch gegen Samara hat sie ihr Potential gezeigt. Ich bin mir sicher, dass sie aus diesem Match viel lernen wird. Sie ist auf einem sehr guten Weg und zeigt, dass sie trotz ihrer Jugend in Europa schon gegen jeden gewinnen kann. Wenn sie weiter hart an sich arbeitet, hat sie sehr gute Perspektiven für die Zukunft.“

Die Ergebnisse der Deutschen am 4. November

Herren-Einzel, Achtelfinale
Benedikt Duda – Andrej Gacina CRO 3:1 (7,-10,10,7)
Ruwen Filus – Yuta Tanaka JPN 3:1 (9,-7,5,7)

Damen-Einzel, Achtelfinale
Annett Kaufmann – Elizabeta Samara ROU 2:3 (-5,9,-6,11,-7)

Die Spiele der Deutschen am 5. November

Herren-Einzel, Viertelfinale
Benedikt Duda – Ruwen Filus 10.40 Uhr, Tisch 2

Links

Die deutschen Starter beim WTT Contender Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November)

Herren
Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)

Damen
Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Chantal Mantz (TSV Langstadt), Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (SV Böblingen), Franziska Schreiner (TSV Langstadt), Sophia Klee (TTC Weinheim)

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