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HAUCHDÜNNES HALBFINAL-AUS

WTT Contender Nova Gorica, Slowenien (31. Oktober bis 6. November) * * *  Benedikt Duda lässt gegen den Weltranglistenzehnten Jorgic eine 3:2-Führung ungenutzt

Hauchdünnes Halbfinal-Aus für Denedikt Duda (c) WTT

NOVA GORICA (SI). Benedikt Duda hat im Halbfinale des mit 75.000 US-Dollar dotierten WTT Contender in Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November) nur hauchdünn den Einzug in das Endspiel verpasst. Nach seinem Viertelfinal-Erfolg am Vormittag im deutschen Duell gegen Ruwen Filus (Fulda-Maberzell) unterlag der Bergneustädter am Abend Sloweniens topgesetztem Lokalmatador Darko Jorgic in einer hochklassigen Partie knapp in sieben Sätzen. Gegner des für Saarbrücken spielenden Europe-Top-16-Gewinners im Finale am Sonntag wird der erst 18 Jahre U19-Weltmeister im Mixed, Hiroto Shinozuka, sein. Der Japaner setzte sich im zweiten Vorschlussrundenspiel gegen seinen Landsmann Mizuki Oikawa durch. Die nächste WTT-Veranstaltung der Damen und Herren macht in Deutschland Station: Vom 22. bis 25. November sind Borussia Düsseldorf und der Deutsche Tischtennis-Bund gemeinsam Gastgeber des WTT Feeder Düsseldorf.

Benedikt Duda: „Habe jetzt eine Lösung für sein Spielsystem gefunden“

Beim 7:11, 4:11, 12:10, 11:8, 11:8, 8:11 und 5:11 drängte der Weltranglisten-36. Duda den von seinen slowenischen Fans lautstark unterstützten Favoriten Darko Jorgic an den Rand einer Niederlage. Der Bergneustädter arbeitete sich Ballwechsel für Ballwechsel in das Spiel hinein, nachdem der Lokalmatador die beiden ersten Sätze mit schnellen, kompromisslosen Punktgewinnen zunächst beherrschte. In den drei Folgesätzen dominierte dann der immer sicher werdendere Duda das Geschehen, retournierte das Service seines Gegners besser und spielte den Weltranglistenzehnten so geschickt an, dass dieser kaum noch zu seiner gefürchteten Rückhand kam. Außerdem gelang es Duda in dieser Phase des Spiels immer häufiger, den Slowenen in lange Topspinralleys zu zwingen, zumeist mit dem besseren Ende für den Deutschen Meister von 2021. Nach seinem 2:3-Rückstand erhöhte Jorgic noch einmal erfolgreich das Risiko, gleichzeitig konnte Duda nicht ganz das hohe Niveau der Sätze drei bis fünf halten.

Zu Beginn des siebten Satzes fehlte dem Linkshänder zudem das in solchen Situationen manchmal notwendige Quäntchen Glück: „Ich habe zweieinhalb Sätze gebraucht, bis ich so richtig im Halbfinale angekommen war. Ich habe ihn dann gut angespielt, auch gute Lösungen gefunden, vor allem für seinen Aufschlag. In der Schlussphase hatte ich aber leider einige unkonzentrierte Momente und Anfang des siebten auch etwas Pech: Nach einem guten Start mit 2:0 bei seinem Aufschlag hatte er einen Netzroller und einen Kantenball auf seiner Seite und auf einmal steht es ganz schnell 2:6 – das war dann eine Vorentscheidung. Ich bin aber insgesamt zufrieden mit dem Spiel, denn die beiden letzten Male hatte ich extrem klar 0:3 verloren. Ich nehme positiv mit, dass ich jetzt eine Lösung für sein Spielsystem gefunden habe und auf jeden Fall soweit bin, dass ich ihn wieder besiegen kann.“

Überzreugendes Turnier trotz Halbfinal-Niederlage

Trotz der Niederlage gegen die Nummer zehn der Welt darf Benedikt Duda mit seinen Leistungen in Slowenien mehr als nur zufrieden sein. Der 28-Jährige, der sich bei der WM in Chengdu von Spiel zu Spiel gesteigert hatte und mit seinen Siegen erheblichen Anteil am Silbermedaillengewinn der deutschen Mannschaft hatte, knüpfte in Nova Gorica fast nahtlos an die gute Form der Weltmeisterschaften an. Bis zum Halbfinale hatte Duda mit Weltklasseleistungen im Viertelfinale gegen Fuldas Abwehrass Ruwen Filus, im Achtelfinale gegen Kroatiens Weltranglisten-25. Andrej Gacina und in Runde eins gegen den starken Japaner Shunsuke Togami überzeugt. Benedikt Dudas Bilanz fällt positiv aus: „Es war ein gutes Turnier mit starken Leistungen. Spielerisch bin ich auch mit Halbfinale zufrieden, obwohl ich es natürlich gerne gewonnen hätte.“

Auch Ruwen Filus zieht positive Turnierbilanz

Auch Ruwen Filus, der am Vormittag im Viertelfinale das Duell der Nationalmannschaftskollegen gegen Benedikt Duda deutlich mit 7:11, 4:11 und 5:11 verloren hatte, spielte sieben Wochen nach seinem Titelgewinn beim WTT Contender Almaty in Kasachstan erneut ein starkes Turnier. Die Niederlage gegen seinen ständigen Trainingspartner nahm Fuldas Abwehrkünstler entspannt, nachdem die Favoritenrollen nach den beiden letzten klar verlorenen Vergleichen bei Star-Contender-Turnieren in Doha und Budapest schon zuvor klar verteilt gewesen waren: „Ob ich heute gut war oder schlecht, kann ich gar nicht sagen. Denn Benne war sehr gut vorbereitet und hat mich schon von seinem Aufschlag weg überhaupt nicht ins Spiel finden lassen, so wie ich es auch nach den bisherigen Erfahrungen befürchtet hatte. Das hat er sehr gut gemacht, er spielt hier ja auch in sehr guter Form. Ich bin aber insgesamt mit meinen Leistungen bei diesem Turnier zufrieden.“ Der Weltranglisten-21. Ruwen Filus war mit Erfolgen über Yuta Tanaka (Japan) und Alvaro Robles – Gegner, gegen die er zuletzt verloren hatte – in die Runde der besten Acht eingezogen.

Bei den Damen war gestern als beste Deutsche die erst 16 alte Team-WM-Bronzemedaillengewinnerin Annett Kaufmann im Achtelfinale knapp mit 2:3 gegen die achtfache Europameisterin Elizabeta Samara (Rumänien) ausgeschieden.

Die Spiele am 5. November (Auszug)

Herren-Einzel, Halbfinale
Benedikt Duda – Darko Jorgic SLO 3:4 (-7,-4,10,8,8,-8,-5)
Hiroto Shinozuka JPN – Mizuki Oikawa JPN 4:3 (6,7,-10,-7,-7,10,6)


Viertelfinale
Benedikt Duda – Ruwen Filus 3:0 (7,4,5)


Mixed, Finale

Shin Yubin/Lim Jonghoon KOR – Manika Batra/Sathiyan Gnanasekaran IND 3:0 (7,7,5)

Finalspiele am Sonntag (ab 15 Uhr)


Damen-Einzel

Shin Yubin KOR – Xiaoxin Yang MON


Herren-Einzel
Darko Jorgic SLO – Hiroto Shinozuka JPN


Damen-Doppel
Doo Hoi Kem/Zhu Chengzhz HKG – Linda Bergström/Christina Källberg SWE


Herren-Doppel
Darko Jorgic/Tomas Polansky SLO/CZE – Hiroto Shinozuka/Shunsuke Togami JPN


Links


Die deutschen Starter beim WTT Contender Nova Gorica (31. Oktober bis 6. November)
Herren
Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)


Damen
Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Chantal Mantz (TSV Langstadt), Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (SV Böblingen), Franziska Schreiner (TSV Langstadt), Sophia Klee (TTC Weinheim)

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