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BENEDIKT DUDAS FRÜHES LEGT GRUNDSTEIN ZUM SOUVERÄNEN 3:0-ERFOLG ÜBER KASACHSTAN

Team-Weltmeisterschaften in Chengdu (30. September bis 9. Oktober) Starker WM-Auftakt

(c) DTTB
CHENGDU. (CHN) Den Herren des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) gelang bei den Team-Weltmeisterschaften in Chengdu (China) ein Auftakt nach Maß. Die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf besiegte Kasachstan deutlich mit 3:0. In der fünfköpfigen Gruppe 2 trifft die DTTB-Auswahl nun nach einem Ruhetag am Sonntag um 7 Uhr auf das heute noch spielfreie Indien. Der Commenwealth-Champion gilt zusammen mit Frankreich, das heute Außenseiter Usbekistan ohne Satzverlust besiegte, als Deutschlands gefährlichster Kontrahent im Kampf um den Gruppensieg. Die bei der WM an Position fünf gesetzten deutschen Damen steigen am Samstag ins Turnier ein. Auftaktgegner des Quintetts von Bundestrainerin Tamara Boros ist Indien.

Duda sorgt für frühes Break

Den Grundstein zum klaren deutschen Erfolg legte schon im Eröffnungseinzel Benedikt Duda. Der Nummer 36 der Welt gelang gegen den acht Plätze im ITTF-Ranking besser notierten kasachischen Spitzenspieler Kirill Gerassimenko mit 8:11, 11:5, 11:8 und 11:9 das vorentscheidende Break zur wichtigen 1:0-Führung, nach der es allerdings zumindest eineinhalb Sätze lang nicht aussah. In der zu Beginn nervös geführten Partie erwischte der für Bremen in der Bundesliga spielende Gerassimenko den deutlich besseren Start. Duda machte in Satz eins den zwischenzeitlichen Dreipunkte-Rückstand zwar mit dem Ausgleich zum 7:7 wett, nutzte aber anschließend seinen eigenes Aufschlagspiel nicht, um das Match schon im ersten Durchgang eins in seine Richtung zu lenken. Zwar sicherte sich Gerassimenko mit einem 4:0-Blitzstart in Satz zwei noch einmal eine Führung, es sollte jedoch seine letzte bleiben, denn ab diesem Moment war sein Gegner aus Bergneustadt nicht mehr zu halten. Bundestrainer Jörg Roßkopf beschreibt das so: „0:1 und 0:4, dann kam der ‚turning point‘ in diesem wichtigen ersten Einzel. Bene hat zuvor einige Bälle liegenlassen, aber dann viel besser gespielt. Gegen den Spitzenspieler des Gegners zu gewinnen war natürlich sehr wichtig für den weiteren Spielverlauf. Dang und Ricardo haben das dann anschließend in den beiden nächsten Einzeln souverän gemacht.“

Duda dreht nach eineinhalb Sätzen auf

Nach 0:1 und 0:4 verbuchte Benedikt Duda in der Folge 11:1 Punkte und glich gegen Gerassimenko zum 1:1 nach Sätzen aus. Auch im wichtigen dritten Durchgang blieb der Linkshänder trotz eines zähen Ringens um Vorteile der aktivere Akteur und holte sich mit 11:8 die vorentscheidende 2:1-Führung. In der von Taktik geprägten Partie sah es in Durchgang vier zunächst nach einem klaren Erfolg Dudas aus, doch Gerassimenko kämpfte sich nach einem 2:6-Rückstand noch einmal auf 7:8 heran und glich nach der Auszeit Dudas sogar zum 8:8 aus. Eine Wende gab dies der umkämpften Partie jedoch nicht mehr. Der nationale Meister von 2021 nutzte seine beiden Chancen bei eigenem Aufschlag zur 10:8-Führung und verwandelte kurz darauf seinen zweiten Matchball zum 3:1-Erfolg. Der 28-Jährige  freute sich über seinen wichtigen Sieg: „asachstan mit einem Topspieler wie Gerassimenko ist ein unangenehmer Auftaktgegner. Es war heute eine starke Teamleistung von uns. Ich bin froh, dass ich das erste Spiel für die Mannschaft gewinnen konnte.“

Qiu und Walther mit souveränen Siegen

Angefeuert von der deutschen Bank mit den Youngstern Fanbo Meng und Kay Stumper ließ anschließend Europameister Dang Qiu erwartungsgemäß gegen Denis Zholudev nichts, aber auch gar nichts anbrennen. Beim 11:5, 11:8 und 11:4 geriet der Weltranglistenneunte gegen seinen 501 Plätze schlechter notierten Gegner zwar in Durchgang zwei zwischenzeitlich kurz mit 4:6 in Rückstand, jedoch nie in ernsthafte Gefahr. Der 25 Jahre alte Düsseldorfer sagte in der Mixedzone: „Wir sind froh, dass wir das erste Match deutlich gewinnen konnten. Es ist eine unfassbar große Ehre, Deutschland zu repräsentieren. Dafür geben wir gerne alle in unseren Matches noch ein paar Prozentpunkte mehr.“

Auch Ricardo Walther legte in der dritten Position einen selbstbewussten Auftritt hin. Gegen den Weltranglisten-318. Alan Kurmangaliyev setzte sich der Grünwettersbacher ungefährdet mit 11:5, 11:5 und 11:6 durch. Der Weltranglisten-75. sagte nach seinem ersten Team-WM-Einsatz: „Das erste Einzel bei einem Turnier ist immer schwierig. Man muss sich erst an die Gegebenheiten mit Bällen, Tische und Halle gewöhnen und ein Feeling dafür bekommen. Deshalb bin ich ganz zufrieden mit dem Match.“

Bundestrainer Roßkopf: „Gegen Indien werden wir mehr gefordert“

Das 3:0 bedeutet für den Europameister, Olympia- und WM-Zweiten Deutschland in Chengdu einen Auftakt nach Maß. Mit dem klaren Sieg über Kasachstan, das mit dem gefährlichen Spitzenspieler Gerassimenko immer für zwei Punkte gut ist, konnte das ohne Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska nach China gereiste Team zumindest die übliche Auftaktnervosität des erstens Spiels abschütteln und sich an die Spielbedingungen im Chengdu High-tech Sports Centre gewöhnen. Ein echter Maßstab für den weiteren Turnierverlauf waren die Kasachen mit Ausnahme von Gerassimenko allerdings nicht, das weiß auch Bundestrainer Jörg Roßkopf, der bereits auf die nächste Aufgabe in der Gruppe 2 blickt: „Es war heute ein runder Auftakt. Aber wir wissen natürlich, dass wir gegen Indien am Sonntag in jedem Fall mehr gefordert werden. Jetzt haben wir einen Tag frei und werden uns gezielt auf das nächste Match vorbereiten.“

Frankreichs junges Team ohne Mühe gegen Außenseiter Usbekistan

Frankreich verzichtete beim satzverlustfreien 3:0- Auftaktsieg gegen den Außenseiter Usbekistan auf Ex-Europameister Emmanuel Lebesson und setzte hinter den Brüdern Alexis und Felix Lebrun an Position drei Jules Rolland ein. Die equipe tricolore trifft nun am Samstag auf Kasachstan, Indien bestreitet sein

Auftaktmatch gegen die Usbeken.

Deutschland – Kasachstan 3:0
Benedikt Duda – Kirill Gerassimenko 3:1 (-8,5,8,9)
Dang Qiu – Denis Zholudev 3:0 (5,8,4)
Ricardo Walther – Alan Kurmangaliyev 3:0 (5,5,6)

Frankreich – Usbekistan 3:0 

Alexis Lebrun – Abdulaziz Anorboev 3:0 (2,7,3)
Felix Lebrun – Elmurod Kholikov 3:0 (6,1,2)
Jules Rolland – Shokhrukh Iskandarov 3:0 (3,6,4)

Die weiteren Spiele in der Gruppe 2

01.10., 4 Uhr: Frankreich – Kasachstan; Indien – Usbekistan
02.10., 7 Uhr:
Deutschland – Indien (Tisch 1); Kasachstan – Usbekistan
03.10., 7 Uhr:
DeutschlandFrankreich (Tisch 2); Indien – Kasachstan
04.10., 7 Uhr:
Deutschland – Usbekistan (Tisch 2); Frankreich – Indien

Das Aufgebot des DTTB in Chengdu (China)

Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL / Top Nagoya JPN), Nina Mittelham (ttc berlin eastside / Kyushu Asteeda JPN), Xiaona Shan (ttc berlin eastside / Kyoto Kaguya JPN), Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Annett Kaufmann (SV Böblingen)

Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)

Trainer-Team
Richard Prause (Sportdirektor), Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf)

Physiotherapeutinnen

Birgit Schmidt und Annette Zischka (OSP Hessen in Frankfurt/Main)

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