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HAN YING TRIFFT IM VIERTELFINALE AUF DEN FAVORITENSCHRECK JOO

+ + + Doha Star Contender (25. bis 31. März) + + + Dang Qiu und Benedikt Duda wollen ins Doppel-Finale + + +

Han Ying peilt das Halbfinale an (c) WTT

DOHA / FRANKFURT. (MS) Abwehrass Han Ying kämpft beim Doha Star Contender in Katar (25. bis 31. März) am Mittwoch um den Einzug in das Halbfinale. Die in Düsseldorf lebende Weltranglisten-17. setzte sich heute mühelos gegen Indiens Weltklassespielerin Manika Batra durch und trifft nun im Viertelfinale um 10.30 Uhr auf Südkoreas Favoritinnenschreck Joo Cheonhui. Zweites Eisen im Feuer des DTTB ist am vorletzten Turniertag das Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu. Die Deutschen Meister kämpfen um 9.45 Uhr unter den besten Vier gegen die WM-Zweiten von 2019, Alvaro Robles/Ovidiu Ionescu (Spanien/Rumänien) um die Eintrittskarte in das Finale, das ebenfalls am Mittwoch (15 Uhr) ausgetragen wird. Ausgeschieden sind heute im Achtelfinale des Einzel-Wettbewerbs Doha-Contender-Finalist Dang Qiu und der Weltranglisten-13. Patrick Franziska. Auch im Damen-Doppel und im Mixed ist kein Deutscher mehr im Titelrennen vertreten.

Han Ying lässt Shan-Bezwingerin Batra keinerlei Chance
Gerade einmal elf Punkte in drei Sätzen überließ Han Ying der Inderin Manika Batra, die gestern die Berlinerin Shan Xiaona aus dem Turnier befördert hatte. Die immer wieder auch klug angreifende Defensivkünstlerin hatte keinerlei Mühe mit der für so meisten Gegnerinnen unangenehm agierenden Materialspielerin. Han Ying war selbst überrascht, wie leicht ihr Sieg zustande kam: „Ich hatte Manika Batra schon etwas stärker und mehr Gegenwehr erwartet, aber heute lief es doch relativ einfach.“ Im Viertelfinale steht die Nummer 17 der Welt morgen der Nummer 1100 gegenüber. Allerdings spiegelt die Einstufung im ITTF-Ranking mit bislang sieben Punkten nach nur einer Turnierteilnahme beim Doha Contender in keinster Weise das Leistungsvermögen von Joo Cheonhui wider. Die Qualifikantin ist eine nun in Katar erstmals auch international für Südkorea antretende gebürtige Chinesin. International ist Joo zwar noch ein unbeschriebenes Blatt, sorgt aber in Doha für Furore. Gestern warf sie die topgesetzte Weltranglistenachte Doo Hoi Kem (Hongkong) in vier Sätzen aus dem Turnier, heute besiegte sie die Brasilianerin Bruna Takahashi. Han Ying wird ihre Gegnerin auf keinen Fall unterschätzen: „Sie hat bisher tolle Ergebnisse hier erzielt. Das wird sicherlich ein schwerer Kampf, auch wenn zugeben muss, dass ich sie selbst noch gar nicht kenne. Ich weiß eigentlich nicht einmal wirklich, wie sie ausschaut. Aber ich werde mir heute noch einge Videos von ihren Spielen hier in Doha anschauen.“

Benedikt Duda/Dang Qiu mit klarem 3:1-Erfolg ins Halbfinale
Ebenfalls noch im Turnier vertreten sind am Mittwoch im Doppel-Halbfinale Benedikt Duda und Dang Qiu. Die Deutschen Meister Benedikt verloren gegen Hongkongs Weltklasse-Duo Wong Chun Ting/Ho Kwan Kit zwar den ersten Satz, hatten danach aber ihren Rhythmus und die richtige Mischung zwischen klugen Platzierungen und temporeichen Aktionen gefunden. Am Ende war es ein klarer 3:1-Erfolg für Duda/Qiu, die nun am Mittwoch in der Vorschlussrunde erstmals überhaupt auf die WM-Zweiten von 2019 treffen, den Rumänen Ovidiu Ionescu und den wie Duda in Bergneustadt spielenden Spanier Alvaro Robles. Die WM-Viertelfinalisten waren heute zufrieden mit ihrer Leistung, wie Duda bestätigt: „Wir haben super gespielt. Wir haben einen Satz gebraucht, um richtig anzulaufen, aber danach haben wir das Spiel gut im Griff gehabt. Gegen Robles/Ionescu wird es interessant, gegen die beiden haben wir noch nie gespielt.“

Der neue Weltranglisten-25. Dang Qiu verliert erneutes Duell mit Calderono knapp
Erneut war es ein großartiger Schlagabtausch, erneut war es ein Kampf über die volle Distanz, doch im Gegensatz zum Doha Contender vor einer Woche verließ diesmal Hugo Calderano und nicht Dang Qiu als Sieger den Tisch. Die Entscheidung in einer Partie auf Augenhöhe fiel zu Beginn des fünften Satzes, als der heute in der neuen Weltrangliste erstmals in seiner Karriere auf Platz 25 notierte Dang Qiu eine gute Gelegenheit ungenutzt ließ. Nach dem glücklichen Punktgewinn hatte der topgesetzte Brasilianer, die Nummer drei der Welt, vollends Oberwasser und ließ sich Satz fünf beim 11:6 nicht mehr nehmen. Patrick Franziska, der das Spiel als Co-Kommentator des WTT-Livestreams verfolgte, sagte: „Ich denke, die verpasste Gelegenheit Anfang des fünften Satzes war wohl die Vorentscheidung für den weiteren Satzverlauf.“

Patrick Franziska nutzt Chancen nicht: „Diese Niederlage ist bitter“
Am Ende einer Partie, in der das Ergebnis auch 3:0 für Patrick Franziska hätte lauten können, verließ Zhou Qihao als Sieger den Tisch. Der 25 Jahre alte Chinese machte in einer sehenswerten Partie bei seinem 3:1-Erfolg nichts wirklich besser als Franziska, erwies sich heute aber als der Konstantere. Der Weltranglisten-13. Franziska gewann hingegen zwar die spektakulärsten Ballwechsel, brachte aber in Durchgang eins und drei seine Führungen nicht ins Ziel und ließ einen Satzball zur 2:1-Führung aus. Patrick Franziska war sichtlich niedergeschlagen über sein Ausscheiden: „Ich bin ziemlich enttäuscht über die Niederlage, denn ich habe auch heute wieder sehr gut gespielt. Der dritte Durchgang war sicherlich vorentscheidend, als ich auf meinen Satzball leider einen schlechten Aufschlag habe folgen lassen. Alles in allem war es aber von beiden Seiten ein gutes Spiel.“ Franziska, der gestern den chinesischen Doha-Contender-Sieger Yuan Licen in einer hochklassigen Begegnung bezwungen hatte, nimmt viel Positives aus Katar mit: „Die Spiele gegen die Chinesen haben mich wieder weitergebracht. Aber es ändert nichts daran, dass die heutige Niederlage schon bitter ist, denn ich hatte das Gefühl, dass ich echt gut drauf bin und bei diesem Turnier weit kommen kann.“ Eine im Livestreaming zu beobachtende kurze Unterhaltung in der Verlängerung des dritten Satz mit dem Schiedsrichter hatte keinen Einfluss auf den Verlauf, wie Franziska betont: „Das war gar kein Disput und auch keine Beschwerde. Ich hatte ihn nur darauf aufmerksam gemacht, dass die laute Musik beim Einmarsch von Spielern in Halle eins etwas störend sei und ich einen Moment warte, bis diese vorbei ist.“

Drei deutsche Doppel ausgeschieden
Wie gestern bereits ihre Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska und Petrissa Solja so mussten heute im Viertelfinale der Doppel-Wettbewerbe auch die Mixed-Europameister Dang Qiu und Nina Mittelham dem rumänischen Duo Ovidia Ionescu/Bernadette Szos zu einem 3:1-Erfolg gratulieren.

Zuvor hatten sich am Vormittag zwei Doppel aus Taiwan als zumindest heute zu stark für die beiden deutschen Damen-Duos erweisen. Allerdings standen Nina Mittelham/Sabine Winter gegen Chen Szu-Yu/Huang Yi-Hua nach einer 2:1-Satzführung im vierten Durchgang dicht vor einem 3:1 Erfolg, quittierten Satz vier aber noch mit 9:11. Shan Xiaona/Petrissa Solja benötigen etwas Zeit, um zu ihrem Spiel zu finden. Das Duo hielt zwar alle verlorenen Sätze gegen Cheng I-Ching/Li Yu-Jhun weitgehend offen, am Ende stand es jedoch 3:1 für Taiwans Spitzendoppel. Shan Xiaona sagte nach dem Ausscheiden: „In den beiden ersten Sätzen haben wir nicht so gut gespielt und einige einfache Fehler gemacht. Da wir seit Olympia nur selten zusammen gespielt haben, haben wir etwas Zeit gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Da war es echt von Nachteil, dass gestern unser Achtelfinalspiel ausgefallen war. Ich bin für mich selbst sehr unzufrieden mit dem Turnier im Einzel und im Doppel. Aber so ist es leider manchmal.“

Die Ergebnisse der Deutschen im Hauptfeld am Dienstag, 29. März

Herren-Einzel, Achtelfinale
Patrick Franziska – Zhou Qihao CHN 1:3 (-9,8,-14,-6)
Dang Qiu – Hugo Calderano BRA 2:3 (-7,7,-9,9,-6)


Damen-Einzel, Achtelfinale
Han Ying – Manika Batra IND 3:0 (5,2,4)


Herren-Doppel, Viertelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG 3:1 (-7,6,5,4)


Gemischtes Doppel, Viertelfinale
Dang Qiu/Nina Mittelham – Ovidiu Ionescu/Bernadette Szocs ROU 1:3 (-8,-6,3,-9)


Damen-Doppel, Viertelfinale
Nina Mittelham/Sabine Winter – Chen Szu-Yu/Huang Yi-Hua TPE 2:3 (-6,12,7,-9,-6)
Shan Xiaona/Petrissa Solja – Cheng I-Ching/Li Yu-Jhun TPE 1:3 (-8,-7,8,-9)

Wichtige Links zum Turnier
Ergebnisse und Liveticker Star Contender (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig, ab 27. März (XYZ-Sports)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 25. März)

Die Spiele am Mittwoch, 30. März
Herren-Doppel, Halbfinale
09.45 Uhr, Tisch 3. Benedikt Duda/Dang Qiu – Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles ROU/ESP
Damen-Einzel, Viertelfinale
10.30 Uhr, Tisch 2: Han Ying – Joo Cheungmin KOR
Herren-Doppel, Finale
15 Uhr

Das DTTB-Aufgebot beim Star Contender Doha (25. bis 31. März)
Herren: Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)

Damen: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen) Petrissa Solja (TSV Langstadt), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)

Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)

Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)

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