DOHA / FRANKFURT. (MS). Besser hätte der Tag für Deutschland in Katar nicht beginnen können. Mit einem überaus deutlichen 3:0-Erfolg über die Südkoreanerin Joo Cheonhui spielte sich die Düsseldorferin Han Ying beim Doha Star Contender (25. bis 31. März) in das Halbfinale des Einzel-Wettbewerbs vor. Zudem besiegten der Bergneustädter Benedikt Duda und der Düsseldorfer Dang Qiu am Morgen im Halbfinale das starke rumänisch-spanische Duo Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles. Die Deutschen Meister greifen schon heute Nachmittag um 15 Uhr gegen die Taiwanesen Lin Jun-Yu/Liao Cheng-Ting nach dem Titel. Han Ying bestreitet ihr Halbfinale im Einzel am morgigen Donnerstag gegen die Japanerin Miyu Kato.
Duda/Qiu lassen sich auch von zwei Satzbällen der WM-Zweiten nicht beeindrucken
Bei dem hochverdienten, sehenswerten 3:1-Erfolg über Ionescu/Robles kamen die viermaligen Deutschen Meister gegen die hohes Risiko gehenden WM-Zweiten von 2019 im vierten Durchgang nach deutlicher Führung noch einmal kurzzeitig in der Schlussphase in Bedrängnis. Doch die WM-Viertelfinalisten von Houston wehrten in bemerkenswerter Manier die beiden Satzbälle ihrer Kontrahenten ab und nutzten anschließend ihren ersten Matchball zum Finaleinzug. Benedikt Duda sagte nach dem Halbfinale: „Das war ein sehr schweres Match. Wir haben aber sehr gut gespielt und waren variabel im Rückschlag, mussten gegen unsere starken Gegner aber auch viel über die langen Ballwechsel gehen. Im vierten Satz ist bei 6:2 unsere komfortable Führung noch einmal Punkt für Punkt dahingeschmolzen, aber wir haben dann am Ende in den entscheidenen Ballwechseln hervorragend gepunktet. Wir sind sehr froh, gegen so ein starkes Doppel gewonnen zu haben.“
Benedikt Duda: „Jetzt wollen wir auch den Titel gewinnen“
Duda/Qiu, die schon gestern beim deutlichen Sieg über Hongkongs Weltklasse-Duo Wong Chun Ting/Ho Kwan Kit überzeugt hatten, greifen nun heute um 15 Uhr im Endspiel gegen den Olympiavierten Lin Jun-Yu und dessen Landsmann Liao Cheng-Ting nach Gold. Die Taiwanesen hatten vor ihrem Halbfinalsieg heute über die Südkoreaner An Jaehyung/Choo Daeseong im Viertelfinale die Weltmeister Mattias Falck/Kristian Karlsson (Schweden) und im Turnierverlauf auch den Grünwettersbacher Ricardo Walther mit seinem dänischen Partner Jonathan Groth ausgeschaltet. Benedikt Duda ist optimistisch: „Wir haben einmal gegen sie gespielt und damals, 2018 bei den Japan Open, knapp verloren. Aber das ist schon etwas länger her und auch damals war das Spiel offen. Wir schauen jetzt einfach, was im Finale so geht und wollen natürlich versuchen, den Titel zu gewinnen.“ Nach zweiten Plätzen bei den Japan und German Open 2019 wäre es der erste Titelgewinn für das deutsche Weltklasseduo.
Han Ying nach mühelosem Sieg vor hoher Hürde Kato
Mit einer erneut nahezu fehlerfreien Vorstellung ist Europe-Top-16-Siegerin Han Ying in das Halbfinale eingezogen. Die Defensivkünstlerin besiegte die bisher in Doha als Favoritenschreck aufgetretetene Südkoreanerin Joo Cheonhui mit 11:4, 11:2 und 11:4. Gestern hatte Han Ying Indiens Weltklassespielerin Manika Batra in drei Sätzen nur elf Punkte überlassen und in ihrem Auftakteinzel Japans 13 Jahre altes Wunderkind Miwa Harimoto mit 3:1 besiegt. Der deutliche Sieg über Joo kam unerwartet, war die Asiatin doch mit ausgezeichneten Empfehlungen in das Duell mit der für den polnischen Seriensieger Tarnobrzeg spielenden Düsseldorferin gegangen. Auf Weg in das Viertelfinale hatte die gebürtige Chinesin Joo die topgesetzte Weltranglistenachte Doo Hoi Kem (Hongkong), deren Landsfrau Soo Wai Yam Minnie und die Brasilianerin Bruna Takahashi aus dem Titelrennen geworfen. Han Ying sagte nach dem Match: „Ich kannte sie ja vorher auch noch nicht. Sie eine sehr junge Spielerin, die stark gegen Angriff ist, aber gegen Abwehr doch Probleme gezeigt hat. Das war ein sehr leichter Sieg für mich.“
Han Ying: „Die letzten drei Spiele gegen Kato habe ich verloren“
Für Deutschlands Nummer 17 der Welt wird es allerdings im Halbfinale um so schwieriger. Gegnerin von Han Ying am Donnerstag beim Kampf um den Einzug in das Einzel-Finale ist nun Miyu Kato. Die Japanerin besiegte in der Runde der besten Acht heute die Südkoreanerin Jeon Jihee und zuvor im Achtelfinale auch die Deutsche Meisterin Nina Mittelham. Außerdem agiert die Weltranglisten-41. ausgezeichnet gegen defensive Spielsysteme, wie die auch in der japanischen Liga engagierte Han Ying zuletzt mehrfach schmerzlich erfahren musste: „Die letzten drei Spiele gegen sie habe ich verloren, sie spielt leider wirklich sehr gut gegen mich. Aber ich werde versuchen, mir etwas einfallenzulassen.“ Das Halbfinale im Einzel wird ebenso wie das Endspiel bei den WTT-Turnieren über vier Gewinnsätze ausgetragen wird. Alle anderen Runden laufen nur über drei Gewinnsätze.
Wichtige Links zum Turnier
Ergebnisse und Liveticker Star Contender (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig, ab 27. März (XYZ-Sports)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 25. März)
Die Spiele am Mittwoch, 30. März
Herren-Doppel, Halbfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles ROU/ESP 3:1 (7,-9,9,11)
Damen-Einzel, Viertelfinale
Han Ying – Joo Cheonhui KOR 3:0 (4,2,4)
Herren-Doppel, Finale
15.00 Uhr, Tisch 1: Benedikt Duda/Dang Qiu – Lin Jun-Yu/Liao Cheng-Ting TPE
Die Spiele am Donnerstag, 31. März
Damen-Einzel, Halbfinale
Han Ying – Miyu Kato JPN
Herren-Einzel, Halbfinale und Finale
Gemischtes Doppel, Finale
Das DTTB-Aufgebot beim Star Contender Doha (25. bis 31. März)
Herren: Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Damen: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen) Petrissa Solja (TSV Langstadt), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)