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DUDA UND SHAN SPIELEN UM DEN EINZUG IN DAS ACHTELFINALE

Singapore Smash: 7. bis 20. März / 2 Millionen Dollar Preisgeld + + + Erstrunden-Aus für Europameisterin Solja + + +

Petrissia Solja ist ausgeschieden (c) ms

FRANKFURT / SINGAPUR.  (MS) Zwei Siege, zwei Niederlagen – so lautet die Auftaktbilanz des Deutschen Tischtennis-Bundes am ersten Hauptrundentag des mit 2 Millionen Dollar dotierten Singapore Smash. Vier Stunden nach dem Bergneustädter Benedikt Duda gelang auch Shan Xiaona der Sprung in die Runde der besten 32. Auch einen echten Favoritensturz gab es bereits: Der Weltranglistendritte Hugo Calderano (Brasilien) unterlag dem Portugiesen Joao Geraldo.  Am morgigen Samstag folgt ein deutscher Großkampftag mit sieben Erstrundenbegegnungen im Einzel sowie zwei Achtelfinalspielen im Mixed. 

Shan Xiaona erreicht mit klarem Kopf die 2. Runde

Shan Xiaona ist mit einem souveränen Auftritt in die zweite Runde eingezogen. Die Weltranglisten-26. benötigte gegen die auf Platz 61 gelistete Choi Hyojoo den ersten Durchgang, um ihre Anfangsnervosität etwas abzulegen und ihren Rhythmus zu finden. Das Berliner Penholderass behielt jedoch trotz des Rückstands einen klaren Kopf und hatte in den anschließenden drei Sätzen keinerlei Mühe mehr mit der südkoreanischen Linkshänderin. Shan spielt nach dem 9:11, 11:5, 11:7 und 11:4 nun am Sonntag oder Montag gegen Liu Shiwen um den Einzug in das Achtelfinale. Chinas Weltmeisterin von 2019 ist im ITTF-Ranking aktuell zwar nur auf Platz 17 notiert, löste jedoch ihre Erstrundenaufgabe Südkoreas Weltranglistenzehnte Jeon Jihee mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg.

Shan Xiaona freute sich über ihren Einzug in den Durchgang der besten 32: „Ich war sehr aufgeregt bei diesem ersten Grand Smash, vor allem im ersten Satz. Ich kannte sie von den Olympischen Spielen, da sind alle Sätze sehr knapp gewesen. Ich habe heute nicht so gut gespielt und mich auch am Tisch etwas komisch gefühlt. Aber egal, gewonnen ist gewonnen und ich freue mich riesig, dass ich jetzt trotz der nicht so leichten Auslung in Rund zwei bin. Jetzt geht es gegen Liu Shiwen. Das wird natürlich schwer, aber ich habe gar keinen Druck und kann locker aufspielen.“ Damen-Bundestrainerin Tamara Boros sah eine deutliche Steigerung von Shan während des Matches: „Xiaona war war allem zu Beginn des Spiels sehr nervös. Im ersten Satz sind ihre viele leichte Fehler unterlaufen, sie hat schlechte Rückschläge gespielt und zuviel über die Vorhandseite ihrer Gegnerin angegriffen. Danach jedoch hat sie zu sich gefunden, die richtige Taktik eingesetzt, ihre Gegnerin mehr auf der Rückhand angespielt und selbst auch ihre Vorhand öfter aggressiv gespielt. Das wichtigste war aber, dass ‚Nana‘ heute einen sehr guten Kopf hatte und trotz des Rückstandes ruhig geblieben ist.“

Benedikt Duda fordert nun den WM-Zweiten Möregardh heraus

Viereinhalb Stunden zuvor hatte auf dem Show Court der OCBC Arena der Weltranglisten-42. Benedikt Duda beim 11:3, 11:9 und 11:9 kurzen Prozess mit Singapurs Nachwuchshoffnung Izaac Quek gemacht. Ganz wohl fühlte sich der Deutsche Meister auf dem achteckigen Spielfeld in der ringsum abgedunkelten Halle bei seinem ersten Auftritt aber noch nicht: „Es war auf dem Center Court etwas ungewohnt und schwierig zu spielen, da ich in den Tagen zuvor dort nicht trainieren konnte. Heute morgen wäre wohl eine 20-minütuge Einheit möglich gewesen. Das habe ich aber erst erfahren, als ich gerade beim Frühstück saß. Für das erste Match beim Turnier war meine Leistung aber trotzdem ganz ordentlich.“

Der 27-jährige Linkshänder bestreitet nun in Runde zwei beim Kampf um den Einzug in das Achtelfinale am Sonntag oder Montag sein erstes Duell mit dem WM-Zweiten und Europe-Top-16-Finalisten Truls Möregardh, der sich dank dieser Erfolge in der Weltrangliste inzwischen bis auf Platz 14 vorgearbeitet hat und heute sein Auftakteinzel gegen den Ägypter Ahmed Saleh mit 3:1 gewann. Duda freut sich auf das Spiel gegen den 20 Jahre alten Schweden : „Ich kann mich noch gegenüber heute erheblich steigern und gegen Truls muss ich das auch. Ich habe noch nie gegen ihn gespielt und ich werde natürlich alles geben, damit ich dieses Match gewinne.“

Erstrunden-Aus für Europameisterin Petrissa Solja

Für Europameisterin Petrissa Solja ist der Einzel-Wettbewerb überraschend schon nach der ersten Runde beendet. Gegen die starke Thailänderin Suthasini Sawettabut unterlag die Langstädterin mit 8:11, 5:11 und 3:11. Nach einem umkämpften ersten Durchgang hatte die Nummer 33 der Welt auf fast alle Schläge Soljas eine bessere Antwort und ließ der zweimaligen Europe-Top-16-Gewinnerin in den beiden Folgesätzen nicht den Hauch einer Chance. Petrissa Solja erkannte nach ihrer Niederlage die Leistung ihrer Gegnerin an: „Im ersten Satz hatte ich bei einigen Bällen gute Chancen, die ich leider nicht verwandeln konnte. Danach hat sie einfach keinen Fehler mehr gemacht, gut verteilt und ich bin nicht zu meinen Ballwechseln gekommen.“

Damen-Bundestrainerin Tamara Boros: „Schade, Peti hat sicherlich nicht ihren allerbesten Tag gehabt. An solch einem Tag benötigt man auch schon einmal einen leichten Fehler der Gegnerin, um den eigenen Rhythmus zu finden. Genau das ist aber nicht passiert. Die Thailänderin hat keine Schwäche gezeigt und auch auf starke Bälle von Peti noch bessere zurückgespielt.“ Beendet ist der Singapore Smash für Solja aber noch nicht. Im Mixed hat die Weltranglisten-18. an der Seite von Patrick Franziska in Singapur aber noch ein Eisen im Feuer. Die WM-Dritten von 2019 und European-Games-Gewinner treffen am Sonntag im Achtelfinale auf die Hongkong-Chinesen Won Chun Ting/Doo Hoi Kem.

Sabine Winter konzentriert sich nun voll auf das Doppel

Vor Duda hatte bereits Sabine Winter auf dem Show Court antreten müssen. Die EM-Zweite im Doppel fand beim 3:11, 7:11 und 2:11 gegen die topgesetzte Weltranglistenerste und Olympiazweite Sun Yingsha allerdings erwartungsgemäß kein probates Mittel, um den Wirkungskreis der Chinesin einzuschränken. Winter schmunzelte nach dem Duell mit der aktuell besten Spielerin auf dem Globus: „Es ist natürlich schon auch eine interessante Erfahrung, einmal gegen die Nummer 1 der Welt zu spielen. Das hätte aber gerne auch an einem anderen Tisch als dem Center court sein dürfen.“ Die Schwabhausenerin konzentriert sich auf den Doppel-Wettbewerb, in dem zusammen mit der Berlinerin Nina Mittelham an Position vier gesetzt ist: „Wenn wir gut spielen, dann ist im Doppel sicher etwas drin, auch wenn die Hongkong-Chinesinnen Doo Hoi Kem/ Lee Ho Ching, auf die wir wahrscheinlich treffen, natürlich auch ein sehr sehr gutes Doppel sind.“

Großkampftag der Deutschen am Samstag

Keine Langeweile kommt für die coachenden Bundestrainer Jörg Roßkopf und Tamara Boros am Samstag auf. Sieben Einzel und zwei Mixed mit deutscher Beteiligung stehen neben der Vorbereitung der Athleten auf die Matches am Sonntag auf dem Programm. Zum Tagesauftakt laufen sogar drei deutsche Spiele parallel.

Erstmals beim Grand Smash an den Start gehen morgen auch der an Position sechs gesetzte Rekord-Europameister Timo Boll und die Europe-Top-16-Gewinnerin Han Ying, die mit der Olympiadritten Mima Ito (Japan) ein überaus schweres Auftaktlos erwischte. Boll ist gegen Brasilianer Gustavor Tsuboi hingegen klar favorisiert. Außerdem spielen im Einzel Patrick Franziska gegen Österreichs zweimaligen Doppel-Europameister Daniel Habesohn (Österreich, Ruwen Filus gegen Ex-Doppel-Weltmeister Chuan Chih-Yuan (Taiwan), Dang Qiu gegen den vielfachen Afrikameister Omar Assar (Ägypten), Ricardo Walther gegen den WM-2019-Dritten An Jaehyun (Südkorea) sowie Nina Mittelham gegen die Ägypterin Mariam Alhodaby. Die Mixed-Europameister Nina Mittelham und Dang Qiu treten diesmal getrennt jeweils mit Partnern aus Hongkong an. Dang Qiu/Lee Ho Ching treffen auf die Olympiavierten Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan, Ho Kwan Kit/Nina Mittelham auf die EM-Finalisten Lubomir Pistej/Barbora Balazova aus der Slowakei.

Wichtige Links zum Turnier
Zur Übersicht aller deutschen Spiele und Ergebnisse
Ergebnisse und Liveticker (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig (XYZ-Sports, ab 11. März)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 7. März)

Links zu weiteren Berichten
Auslosung: Han Ying direkt gegen die Olympiadritte Ito
Ricardo Walther zieht trotz Knieproblemen ins Hauptfeld ein
Ricardo Walther und Yuan Wan müssen in die Qualifikation

Die Spiele der Deutschen im Hauptfeld (11. bis 20. März)

Herren-Einzel, 1. Runde, beste 64
Freitag 11. März
Benedikt Duda – Izaac Quek SGP 3:0 (3,9,9)
Samstag 12. März
06.30 Uhr, Tisch 4: Ricardo Walther – An Jaehyun KOR
07.10 Uhr, Tisch 3: Dang Qiu – Omar Assar EGY
07.50 Uhr, Tisch 4: Ruwen Filus – Chuang Chih-Yuan TPE
09.10 Uhr, Tisch 2: Patrick Franziska – Daniel Habesohn AUT
12.50 Uhr, Tisch 2: Timo Boll – Gustavo Tsuboi BRA
2. Runde, beste 32 (Sonntag 13. März/Montag 14. März)
Benedikt Duda – Truls Möregardh SWE

Damen-Einzel, 1. Runde, beste 64
Freitag 11. März
Sabine Winter – Sun Yingsha CHN 0:3 (-3,-7,-2)
Petrissa Solja – Suthasini Sawettabut THA 0:3 (-8,-5,-3)
Shan Xiaona – Choi Hyojoo KOR 3:1 (-9,5,7,4)


Samstag 12. März
07.00 Uhr, Tisch 1: Han Ying – Mima Ito JPN
07.10 Uhr, Tisch 3: Nina Mittelham – Mariam Alhodaby EGY


2. Runde, beste 32 (Sonntag 13. März/Montag 14. März)
Shan Xiaona – Liu Shiwen CHN

Gemischtes Doppel, Achtelfinale
Samstag, 12. März
11.30 Uhr, Tisch 3: Dang Qiu GER/Lee Ho ChingHKG – Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan FRA
11.30 Uhr, Tisch 4: Ho Kwan Kit HKG/Nina Mittelham GER – Lubomir Pistej/Barbora Balazova SVK
Sonntag, 13. März
Patrick Franziska/Petrissa Solja – Won Chun Ting/Doo Hoi Kem HKG

Viertelfinale (Montag, 14. März)

Herren-Doppel, Achtelfinale (Sonntag, 13. März/Montag, 14. März)
Benedikt Duda/Dang Qiu GER – Darko Jorgic SLO/Tomas Polansky CZE

Damen-Doppel, Achtelfinale (Sonntag, 13. März/Montag, 14. März)
Nina Mittelham/Sabine Winter – Doo Hoi Kem/ Lee Ho Ching HKG

Das DTTB-Aufgebot beim Singapore Smash (7. bis 20. März)
Herren: Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach)
Damen: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), Petrissa Solja (TSV Langstadt), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor)
Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)
Schiedsrichter: Sven Weiland (Stellv. Oberschiedsrichter)

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