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TIMO BOLL UND NINA MITTELHAM STARTEN GEGEN LOKALMATADOREN

Europe Top 16 Cup in Montreux (26./27. Februar) Im Halbfinale mögliche Neuauflage des WM-Duells gegen Möregardh

Han Ying bei der Auslosung (Foto Zwald)

MONTREUX. (SUI) (MS) Für Deutschlands Tischtennis-Asse kann das Europe Top 16 in Montreux beginnen. Timo Boll, Patrick Franziska, Han Ying und Nina Mttelham absolvierten heute in guter Verfassung ihre ersten Trainingsheiten im malerisch um Ufer des Genfer Sees gelegenen Salle Omnisports du Pierrier. Am Samstag und Sonntag wird in der Schweiz beim wichtigsten kontinentalen Turnier nach den Europameisterschaften um ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro gespielt. 

Bei einer Teilnehmerzahl von maximal zwei Spielern pro Nation waren die Titelverteidiger  zunächst nicht für das erstmals 1971 durchgeführte Prestigeturnier qualifiziert. Erst durch die Absagen des Weltranglistensechsten Dimitrij Ovtcharov (Fußverletzung) und von Europameisterin Petrissa Solja (Konzentration auf die WTT Grand Smash-Premiere im März) rückten mit Patrick Franziska und Nina Mittelham auch die Sieger von Thessaloniki 2021 in das Feld und zählen aucn diesmal wieder zum engsten Favoritenkreis. Zuletzt hatten Deutschlands Asse 2019 (Dimitrij Ovtcharov und Petrissa Solja), 2020 (Timo Boll und Petrissa Solja) sowie 2021 (Franziska und Mittelham) dreimal in Folge sowohl die Damen- als auch die Herren-Konkurrenz gewonnen.

Boll an Position eins gesetzt / Möregardh könnte Gegner im Halbfinale werden

An Position eins bei den Herren ist der siebenmalige Gewinner Timo Boll unmittelbar vor dem Weltranglisten-14. Franziska gesetzt, die am Nachmittag ihre erste und einzige Trainingseinheit vor dem Turnier absolvierten. Auf den Plätzen drei und vier der Favoritenliste folgen laut Weltrangliste Franziskas Saarbrücker Vereinskollege Darko Jorgic und der erst gestern für seinen Landsmann Mattias Falk in das Turnier gerutschte WM-Zweite Truls Möregardh. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf, der zusammen mit DTTB-Cheftrainer Düsseldorf Lars Hielscher die deutschen Asse betreut, nennt die Zielsetzung fürs Wochenende: „Timo und Patrick treten natürlich mit dem Anspruch an, um nach Möglichkeit das Turnier gewinnen. Timo ist in einer guten Form, auch Patrick spielt stark und hat in der letzten Zeit zudem relativ viele knappe Spiele gewonnen. Das ist immer gut fürs Selbstbewusstsein. Aber ein Sieg in Montreux ist für keinen unserer Spieler eine Selbstverständlichkeit. Es sind viele Konkurrenten am Start, die in der Lage sind, vorne mitzumischen.“

Wie ausgeglichen beim Europe Top 16 das Rennen um den Titel ist, bekam Franziska im Vorjahr in Griechenland zu spüren, als er in Runde eins gegen den Österreicher Daniel Habesohn mehrere Matchbälle abwehren musste, bevor er sich einen Tag später bei seiner Premiere auf Anhieb in die Siegerliste des Turniers eintragen konnte. Auch diesmal hat Franziska kein leichtes Erstrundenlos erwischt. Der Saarbrückesteht zunächst dem Kroaten Tomislav Pucar gegenüber. Im Kampf um den Einzug in die Vorschlussrunde wartet anschließend der Gewinner des Duells zwischen Robert Gardos (Österreich) und Panagiotis Gionis (Griechenland). Patrick Franziska weiß jedoch: „Das erste Spiel bei einem Turnier ist immer sehr schwer für mich, mit allem anderen beschäftige ich mich erst einmal gar nicht.“

Der topgesetzte Weltranglistenachte Timo Boll startet zum Auftakt am Samstag gegen Außenseiter Barish Moullet. Der Schweizer, die Nummer 1581 der ITTF-Rankings, erhielt die wild card des Ausrichters. Im Viertelfinale am Abend wird der siebenmalige Gewinner Boll dann entweder von Abwehrass Wang Yang (Slowakei) oder vom Kroaten Andrei Gacina auf Herz und Nieren geprüft, bevor es am Sonntag gegen den an Position vier gesetzten Schweden Truls Möregardh zu einer Neuauflage des WM-Halbfinales von Houston kommen könnte.

Bundestrainer Jörg Roßkopf sagte nach der Auslosung am Abend: „Timos Erstrundengegner kennen wir noch gar nicht. Für Timo ist das aber sicherlich ein gutes Match, um in das Turnier hineinzufinden. Das Duell zwischen Patrick und Pucar, der schon oft in Saarbrücken trainiert hat, ist hingegen offen. Pucar ist ein starker Spieler mit einer guten Rückhand.“

Boros will ihre Spielerinnen am Sonntag noch im Turnier sehen

Bei den Damen nimmt in Abwesenheit von Europas Nummer eins Solja Sofia Polcanova (Österreich) die Favoritinnenposition ein. Als Nummer 20 der Welt folgt Deutschlands Abwehrass Han Ying auf Setzungsposition zwei vor Rumäniens 2018-Siegerin Bernadette Szocs und Titelverteidigerin Nina Mittelham. Die Deutsche Meisterin präsentierte sich nach der gemeinsamen Trainingseinheit am späten Vormittag mit Han Ying und dem Betreuer-Duo Tamara Boros und Wan Guohui bestens gelaunt und optimistisch. „Ich hatte heute ein gutes Gefühl und fühle mich hier am Tisch in Montreux wohl.“

Wie Boll und Franziska so stehen auch Abwehrass Han Ying und Titelverteidigerin Nina Mittelham in unterschiedlichen Turnierhälften und können frühestens im Finale aufeinandertreffen. Han Ying beginnt das Turnier gegen Linkshänderin Barbora Balazova (Slowakei). Im Viertelfinale steht die Olympia-Fünfte dann entweder Rumäniens Ex-Europameisterin Elizabeta Samara oder Vorjahresfinalistin Fu Yu (Portugal) gegenüber.

Ihre Nationalmannschaftskollegin Nina Mittelham bekommt es zum Auftakt mit der Schweizerin Rachel Moret zu tun, die zwar ebenfalls eine wild card erhielt, als Nummer 86 der Welt allerdings durchaus zum Kreis der stärkeren Europäerinnen zu zählen ist. Mittelham: „Ich habe noch nie gegen sie gespielt. Vom Niveau her sollte ich es eigentlich gewinnen. Aber ein erstes Match ist nie einfach, und sie hat auch schon gegen starke Spielerinnen einige gute Ergebnisse erzielt. Ich werde sehr konzentriert sein.“ Im Kampf um den Einzug in das Halbfinale stellt sich der Favoritin entweder Hana Matalova (Tschechien), die im Vorjahr überraschend das Halbfinale erreichte, oder die russische Abwehrspielerin Polina Mikhailova in den Weg.

Die sportlichen Erwartungen an ihre beiden Schützlinge fasst Damen-Bundestrainerin Tamara Boros, 2002 und 2006 für Kroatien selbst Gewinnerin des damals noch als Europe Top 12 ausgetragenen Ranglistenturniers, in einem Satz zusammen: „Ich hoffe doch sehr, dass beide am Sonntag noch im Rennen sein werden.“

Am Samstag (9.30 bis ca. 21.40 Uhr) werden in Montreux die Achtel- und Viertelfinalbegegnungen ausgetragen, am Sonntag (10.30 bis ca. 17.15 Uhr) stehen die Halbfinals sowie die Endspiele auf dem Programm.

Die Achtelfinalspiele der Deutschen in chronologischer Reihenfolge (MESZ)

10.20 Uhr, Tisch 2: Patrick Franziska GER – Tomislav Pucar CRO
13.50 Uhr, Tisch 2: Nina Mittelham GER – Rachel Moret SUI
15.30 Uhr, Tisch 1: Timo Boll GER – Barish Moullet SUI
16.20 Uhr, Tisch 1: Han Ying GER – Barbora Balazova SLO

Livestream und Ergebnisse

Livestream, Tisch 1, Samstag
Livestream, Tisch 2, Samstag
Auslosung und Ergebnisse

Alle Achtelfinalspiele in der Übersicht

Herren
Timo Boll GER – Barish Moullet SUI
Wang Yang SVK – Andrei Gacina CRO
Kristian Karlsson SWE – Kirill Skachkov RUS
Truls Möregardh SWE – Emmanuel Lebesson FRA
Darko Jorgic SLO – Jonathan Groth
Simon Gauzy FRA – Daniel Habesohn AUT
Robert Gardos AUT – Panagiotis Gionis GRE
Patrick Franziska GER – Tomislav Pucar CRO

Damen
Sofia Polcanova AUT – Georgina Pota HUN
Ni Xia Lian LUX – Yana Noskova RUS
Hana Matalova CZE – Polina Mikhailova RUS
Nina Mittelham GER – Rachel Moret SUI
Bernadette Szocs ROU – Shao Jieni POR
Britt Eerland NED – Dora Madarasz HUN
Elizabeta Samara ROU – Fu Yu POR
Han Ying GER – Barbora Balazova SLO

Der Zeitplan beim Europe Top 16

Samstag (2 Tische)
Es findet jeweils gleichzeitig 1 Spiel der Damen und der Herren statt

Achtelfinale
09.30 Uhr bis 17.10 Uhr
Viertelfinale
18.20 Uhr bis 21.40 Uhr

Sonntag
Halbfinale Damen
10.30 Uhr und 11.20 Uhr
Halbfinale Herren
12.10 Uhr und 13 Uhr
Finale Damen
15.15 Uhr
Finale Herren
16 Uhr


Die Setzung beim Europe Top 16
Die Setzung erfolgt auf Basis der Weltrangliste vom 22. Februar 2022

Herren

  1. Timo Boll GER (Weltranglistenposition 6)
  2. Patrick Franziska (WR 14)
  3. Darko Jorgic SLO (WR 17)
  4. Truls Möregardh SWE (WR 18)
  5. Simon Gauzy FRA (WR 20)
  6. Robert Gardos AUT (WR 27)
  7. Kristian Karlsson SWE (WR 28)
  8. Wang Yang SVK (WR 35)
  9. Emmanuel Lebesson FRA (WR 36)
  10. Jonathan Groth DEN (WR 38)
  11. Tomislav Pucar CRO (WR 39)
  12. Daniel Habesohn AUT (WR 44)
  13. Kirill Skachkov RUS (WR 46)
  14. Andrej Gacina CRO (WR 47)
  15. Panagiotis Gionis GRE (WR 49)
  16. Barish Moullet SUI (WR 1581)

Damen

  1. Sofia Polcanova AUT (Weltranglistenpositon 18)
  2. Han Ying GER (WR 20)
  3. Bernadette Szocs ROU (WR 23)
  4. Nina Mittelham GER (WR 25)
  5. Hana Matelova CZE (WR 29)
  6. Elizabeta Samara ROU (WR 30)
  7. Britt Eerland NED (WR 33)
  8. Ni Xia Lian LUX (WR 36)
  9. Yu Fu POR (WR 38)
  10. Barbora Balazova SVK (WR 43)
  11. Polina Mikhailova RUS (WR 48)
  12. Georgina Pota HUN (WR 52)
  13. Yana Noskova RUS (WR 55)
  14. Shao Jieni POR (WR 58)
  15. Dora Madarasz HUN (WR 66)
  16. Rachel Moret SUI (WR 86)

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