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FAVORITEN SCHAFFEN SPRUNG INS FINAL FOUR

+ + + \\ von Stephan Roscher/DTTB + + + Damen-Pokalmeisterschaften in Hannover + + +

Shan Xiaonas Comeback für den ttc berlin eastside verlief erfolgreich, was auch ihre Trainerin Irina Palina (ganz rechts) fand (Bild: Petra Steyer)

HANNOVER.  Die vier Finalisten der Deutschen Pokalmeisterschaft 2022 in Hannover stehen fest. Im morgigen LOTTO FINAL FOUR in der Sporthalle Hannover-Misburg stehen die Teams  des ttc berlin eastside, des SV DJK Kolbermoor, des TSV Langstadt und der SV Böblingen, der ein Gruppenspiel zum Einzug in die Endrunde genügte, da Weinheim aufgrund personeller Probleme nicht antreten konnte. Um 11 Uhr beginnt der Sonntag mit den beiden Halbfinals. Langstadt trifft dort auf Berlin, Kolbermoor auf Böblingen, wie die Auslosung durch DTTB-Präsidentin Claudia Herweg ergab. Um 14.30 Uhr ist das Pokalendspiel angesetzt.

ttc berlin eastside mit weißer Weste ins Finale

Nach ihrem souveränen Sieg in Spiel eins gegen NSU Neckarsulm gingen die Haupstädterinnen als Titelverteidiger auch gegen TTG Bingen/Münster-Sarmsheim klar favorisiert an den Tisch, waren aber auch auf der Hut, da sie sich vor wenigen Wochen beim Punktspiel in Bingen recht schwer getan hatten. Und das zu Recht, denn der Gegner zeigte sich hellwach und hielt gut dagegen. Die tschechische Linkshänderin Katerina Tomanovska war gegen Nina Mittelham in den Sätzen zwei und drei auf Augenhöhe, konnte aber eine 1:3-Niederlage (4:11, 12:14, 11:9, 4:11) nicht verhindern. Danach war Shan Xiaona an der Reihe, die dem ttc eastside während der gesamten Vorrunde gefehlt hatte. Gegen Karolina Mynarova ließ die Penholderspezialistin nichts anbrennen, auch wenn der erste Satz überraschend verloren ging. Doch dann war Shan auf Betriebstemperatur und hatte das Match gut im Griff. Ein lange sehr ausgeglichenes Offensivmatch entwickelte sich zwischen den jüngsten Spielerinnen ihrer Teams. Zwischen Anastasia Bondareva und der Serbin Sabina Surjan, Winterneuzugang des ttc eastside nun auch für die Bundesliga, war lange nicht absehbar, wer den Tisch als Sieger verlassen würde. Nach fünf spannenden Sätzen war es schließlich Surjan, sodass ihr Team im Final Four stand. „Ich bin zufrieden, wie das Team heute die Aufgaben gelöst hat. Morgen haben wir vier ähnlich starke Teams im Final Four. Spätestens mit unseren Ausfällen sind wir nicht mehr in der Favoritenrolle“, sagt Trainerin Irina Palina nach dem Spiel

Nach wackeligen Auftakt macht Langstadt Gruppensieg perfekt

Im Normalfall wäre es ein absolutes 50:50-Spiel gewesen, da aber der TSV Schwabhausen seine Topspielerin Sabine Winter nicht einsetzte, waren die Hessinnen aus Langstadt eindeutig in der Favoritenrolle. Das Team aus Oberbayern, das genauso wie Langstadt gegen die Lokalmatadoren vom MTV Tostedt keine Mühen hatten, verkaufte sich trotzdem teuer und konnte durch eine Alina Nikitchanka in Galaform sogar in Führung gehen, die überraschend die als „Abwehrkillerin“ bekannte Tanja Krämer mit 3:2 besiegte. Doch dann zündeten Petrissa Solja und Kolleginnen den Turbo und verbuchten drei 3:0-Siege in Folge:  Zunächst gewann Solja gegen Orsolya Feher, mit deren variantenreichen Aufschlägen sie allerdings lange Probleme hatte. Chantal Mantz, die ebenfalls am ersten Turniertag zu gefallen wusste, hielt Fehers ungarische Landsfrau Mercedesz Nagyvaradi recht deutlich auf Distanz, sodass die Weltranglisten-19. Solja im Spitzeneinzel gegen Mateja Jeger mit einem 11:5, 11:3, 12:10 das Final-Four-Ticket für ihr Team lösen konnte. Die dritte Endrundenteilnahme des Klubs aus dem südhessischen Kreis Darmstadt-Dieburg in seiner Vereinsgeschichte war perfekt. „Unser Ziel war das Erreichen des Final Fours – das haben wir geschafft. Wir sind gut in Form und wollen Berlin im Halbfinale einen guten Kampf geben. Es ist ein 50:50-Spiel“, so Trainer Thomas Hauke.

Kolbermoor erfüllt Pflichtaufgaben gegen Berlin und Weil

Nach klaren Siegen über die Füchse Berlin, kam es in Gruppe C zum Showdown zwischen den Erstligisten Kolbermoor und Weil. Bei der hochkarätigen Aufstellung der Oberbayern konnte es für den ESV Weil nur darum gehen, zu schauen, was eventuell drin sein würde, und möglichst gut dagegenzuhalten. Kolbermoor wurde seiner Favoritenrolle in den insgesamt gut 100 Minuten gerecht und gab kein Match ab, wenngleich die Weilerinnen sehr ordentlich mithielten. Es begann mit dem am härtesten umkämpften Match der Partie: Im Duell Ungarn vs. Kroatien präsentierte sich die junge Hana Arapovic in guter Form und trotzte Georgina Pota nach zwei verlorenen Durchgängen die Sätze drei und vier ab. Im Entscheidungsdurchgang dominierte aber die frühere Berlinerin und holte den ersten Punkt für ihr neues Team im zweiten Gruppenspiel. Mit Kristin Lang war anschließend eine nicht minder erfahrene Spielerin für Kolbermoor an der Reihe. Lang hatte mit dem Spiel der ESV-Serbin Izabela Lupulesku überhaupt keine Probleme und siegte sehr deutlich. Noch war die Messe aber nicht gelesen und Defensivkünstlerin Svetlana Ganina hatte gegen Polina Trifonova mächtig zu kämpfen, bis ihr 3:1-Erfolg und somit der Sieg ihrer Mannschaft feststand. „Wir sind am Ende sehr zufrieden mit unseren Siegen. Die Füchse aus Berlin haben sich sehr gut verkauft und gegen Weil hat Svetlana Ganina eine kämpferische und Kristin Lang eine souveräne Leistung gezeigt“, analysiert Coach Michael Fuchs.

Böblingen komplettiert Quartett / Halbfinals ab 11 Uhr

Bereits am Mittag hatte der SV Böblingen seinen Final Four-Einzug gegen die Leutzscher Füchse perfekt gemacht. Sie profitierten von der Absage des Ligarivalen TTC Weinheim, die aufgrund personeller Probleme nicht nach Hannover reisten. „Wir sind stolz und zufrieden, dass wir den Sprung in die letzten Vier geschafft haben, auch wenn wir nach der Absage von Weinheim viel Leerlauf hatten. Wir freuen uns auf morgen“, gibt sich Böblingens Teammanager Frank Tartsch optimistisch.

Am Sonntag starten um 11 Uhr in Hannover-Misburg die Halbfinals. An Tisch 1 trifft der ttc berlin eastside auf den TSV Langstadt, an Tisch 2 der SV Böblingen auf SV DJK Kolbermoor. Das Finale beginnt frühestens um 14.30 Uhr. Alle drei Spiele werden auf Sportdeutschland.TV und auf www.tischtennis.de übertragen.

Ergebnisse

Gruppe A:

ttc berlin eastside – NSU Neckarsulm 3:0

Shan, X. – Behringer, F. 3:0
Mittelham, N. – Hessenthaler, K. 3:0
Surjan, S. – Horvathova, S. 3:0

NSU Neckarsulm – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 0:3

NGuyen, M. – Tomanovska, K. 0:3
Horvathova, S. – Mynarova, K. 1:3
Hessenthaler, K. – Bondareva, A. 0:3

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – ttc berlin eastside 0:3

Tomanovska, K. – Mittelham, N. 1:3
Mynarova, K. – Shan, X. 1:3
Bondareva, A. – Surjan, S. 2:3

1. ttc berlin eastside 2:0
2. TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 1:1
3. NSU Neckarsulm 0:2

Gruppe B:

TSV Schwabhausen – MTV Tostedt 3:0

Jeger, M. – Kaiser,Y. 3:0
Feher, O. – Ivancan, I. 3:1
Nagyvaradi, M. – Griesel, M. 3:2

MTV Tostedt – TSV Langstadt 0:3

Griesel, M. – Krämer, T. 1:3
Rose, L. – Solja, P. 0:3
Ivancan, I. – Mantz, Ch. 1:3

TSV Schwabhausen – TSV Langstadt 1:3

Nikitchanka, A.- Krämer, T. 3:2
Feher, O. – Solja, P. 0:3
Nagyvaradi, M. – Mantz, Ch. 0:3
Nikitchanka, A. – Solja, P. 0:3

1. TSV Langstadt 2:0
2. TSV Schwabhausen 1:1
3. MTV Tostedt 0:2

Gruppe C:

SV DJK Kolbermoor – Füchse Berlin 3:0

Pota, G. – Henning, S. 3:0
Ganina, S. – Riliskyte, E 3:0
Lang, K. – Dahms, A.-M. 3:0

Füchse Berlin – ESV Weil 0:3

Henning, S. – Trifonova, P. 1:3
Rliskyte, E. – Scholz, V. 1:3
Dahms, A.-M. – Arapovic, H. 1:3

ESV Weil – SV DJK Kolbermoor 0:3

Arapovic, H. – Pota, G. 2:3
Lupulesku, I. – Lang, K. 0:3
Trifanova, P.  – Ganina, S. 1:3

1. SV DJK Kolbermoor 2:0
2. ESV Weil 1:1
3. Füchse Berlin 0:2

Gruppe D:

Leutzscher Füchse – SV Böblingen 0:3

Helbig, A.-M. – Gotsch, Q. 0:3
Huong Tho Do Thi – Kaufmann, A. 1:3
Huong Do Thi – Yoshida, M. 0:3

1. SV Böblingen 1:0
2. Leutzscher Füchse 0:1

Der SV Böblingen ist damit für das Final Four am Sonntag qualifiziert. Der TTC Weinheim sagte seine Teilnahme kurzfristig aus personellen Gründen ab.

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