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KÄLLBERG BEZWINGT TIMO BOLL UND GEWINNT SCHWEDEN-FINALE

DTTB

DÜSSELDORF. Anton Källberg heißt der Gewinner des letzten Düsseldorf Masters 2021. Der Schwede besiegte im Finale seinen Landsmann Kristian Karlsson mit 12:10, 8:11, 11:6 und 11:6. Im Halbfinale ausgeschieden waren zuvor Deutschlands Asse, der Weltranglistenelfte Timo Boll und Portugal-Open-Sieger Dang Qiu. Källberg und Nationalspieler Benedikt Duda teilen sich nach insgesamt sieben Ausgaben mit je zwei Triumphen den Platz an der Spitze der Masters-Bestenliste. Der Weltranglistenneunte Dimitrij Ovtcharov, Afrikameister Omar Assar und Europe-Youth-Top10-Gewinner Kay Stumper gewannen im ARAG CenterCourt je ein Turnier.

Källberg macht im Schweden-Duell die entscheidenden Punkte

In einem hochkarätigen Finale war der Weltranglisten-53. Anton Källberg der bessere Spieler, profitierte aber auch von zwei vergebenen Satzbällen seines Landsmannes im ersten Durchgang. Karlsson trauerte der verpassten Gelegenheit nach: „Es war zwar ein gutes Spiel, aber ich habe meine Chance im ersten Satz bei 10:8 nicht genutzt. Das darf man sich gegen Anton nicht erlauben, deshalb hat er auch im Endeffekt verdient gewonnen.“ Der Turniersieger strahlte nach dem gewonnen Endspiel übers ganze Gesicht: „Ich bin sehr zufrieden mit meinen drei Auftritten heute. Ich habe sehr gut gespielt und viele gute Ballwechsel gewonnen. Es ist schön zu sehen, dass sich das harte Training der letzten Wochen auszahlt.“

In einer Sache waren sich die beiden Profis von Champions-League-Sieger Borussia Düsseldorf einig: „In der nächsten Woche ist das TTBL-Finale und ich glaube, wir haben heute gezeigt, dass wir gut in Form sind (Anmerkung der Redaktion: Das TTBL-Finale zwischen Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken TT wird am 6. Juni um 10.45 Uhr in der Helmut-Körnig-Halle Dortmund im Rahmen des Multisportevents „Die Finals 2021 Berlin | Rhein Ruhr“ ausgetragen).“

Timo Boll unterliegt ‚respektlosem‘ Anton Källberg

Vier Sätze lang dauerte der Halbfinal-Auftritt von Timo Boll in seinem Wohnzimmer, dem ARAG CenterCourt. Der Spitzenspieler von Borussia Düsseldorf, der von den Organisatoren bis zur Vorschlussrunde freigestellt war, unterlag in einer sehenswerten Partie seinem Teamkollegen Anton Källberg mit 8:11, 11:8, 11:13 und 11:13. Im letzten Durchgang wehrte der mit vielen schnellen Schlägen enorm stark auftrumpfende Schwede ohne jeden Respekt einen Satzball des Rekordeuropameisters zum Ausgleich mit einem spektakulären Vorhandtopspin ab, bevor er kurz darauf seinen ersten Matchball zum Sieg nutzte. Zuvor hatte Boll in der Endphase des dritten Durchgangs Chancen zur möglichen 2:1-Satzführung ausgelassen.

Källberg, in der TTBL und in der Champions League in dieser Saison überragend, war zufrieden: „Ich bin sehr glücklich darüber, gewonnen zu haben. Es war ein sehr gutes Spiel von meiner Seite aus, aber die Sätze waren auch sehr knapp. Das Glück war auf meiner Seite, das habe ich aber auch gebraucht. Ich hoffe, Timo ist jetzt nicht allzu traurig.“ Ganz im Gegenteil, auch die ehemalige Nummer 1 der Welt zog ein positives Fazit: „„Es war für mich ein guter Testlauf für das TTBL-Finale. Anton ist im Moment einer der besten Spieler in Europa. Es war gut, die Konzentration einfach mal wieder in einem Turnier hochhalten zu müssen. Das ist nochmal ein großer Unterschied zu einer Simulation im Training. Alle Sätze waren knapp und ich habe sehr gut mitgehalten, aber leider ein paar Chancen nicht genutzt. Das darf man sich gegen Anton natürlich nicht erlauben.“

Kristian Karlsson besiegt Dang Qiu mit 3:1

Im zweiten deutsch-schwedischen Vorschlussrunden-Duell zog ein weiterer DTTB-Vertreter den Kürzeren. Penholder-Ass Dang Qiu startete gegen Kristian Karlsson zwar fulminant, konnte den Wirkungskreis der Nummer 29 der Welt in den nächsten drei Sätzen dann jedoch nicht mehr ausreichend einschränken. Am Ende zog der Linkshänder trotz einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie nicht unverdient in das Finale ein. Der 23 Plätze tiefer im ITTF-Ranking notierte Grünwettersbacher Dang Qiu unterlag seinem künftigen Vereinskollegen bei Borussia Düsseldorf mit 11:3, 8:11, 5:11 und 9:11.

Der Polish-Open-Sieger von 2020 kommentierte seine Niederlage gewohnt sachlich: „Kristian hat sich in einem von beiden Seiten ordentlichen Spiel gut gesteigert. Nach dem ersten Satz hat er sein Aufschlag-Rückschlag- Spiel geändert und ich habe mich erst spät angepasst. Heute habe ich ein paar im Training einstudierte Sachen ausprobiert, die noch nicht so gut geklappt haben, aber dafür ist das Masters ja da. Am Ende hätte das Spiel aber durchaus auch in den fünften Satz gehen können.“ Karlsson sah ebenfalls ein ausgeglichenes Duell: „Es war ein knappes Spiel gegen Dang. Im vierten Satz hatte ich ein bisschen Glück zum Ende hin. Es wäre fair gewesen, wenn wir in den Entscheidungssatz gegangen wären.“

Favoriten ließen Youngstern keine Chance im Viertelfinale

Nach Überraschungen in den vorausgegangenen sechs Turnieren gab es diesmal im Viertelfinale ausnahmslos deutliche Siege der Favoriten. Qiu, Karlsson und Källberg behaupteten sich ohne Satzverlust gegen drei DTTB-Talente. Dang Qiu ließ dem mehrfachen Masters-Halbfinalisten Benno Oehme (Fulda-Maberzell), der sich zuvor gegen Tobias Hippler (Köln) behauptet hatte, nicht den Hauch einer Chance und meinte anschließend: „Ich hatte es viel schwerer erwartet, aber Benno hat heute nicht seine Bestform erreicht.“ Karlsson hatte keine Mühe mit dem Dortmunder Kirill Fadeev, der sich nach einem 0:2-Satzrückstand durch einen überraschenden 3:2-Erfolg über den wochenlang in bestechender Form spielenden Cedric Meissner (Mainz) für die Runde der besten Acht qualifizierte. Karlsson lobte das Talent: „Kirill hatte in den ersten beiden Sätzen gute Chancen, deswegen war es gar nicht so deutlich, wie es das Endergebnis ausdrückt.“ Der spätere Turniersieger Källberg setzte sich gegen den Linkshänder Fanbo Meng (Fulda-Maberzell) durch, der ursprünglich zuvor ein Achtelfinalduell mit Nils Hohmeier hatte austragen sollen. Der Bad Homburger musste jedoch am Samstag wegen einer Verletzung seine Teilnahme absagen.

Erfolgreiche 2. Masters-Auflage mit hochkarätigen Gästen

Das Düsseldorf Masters wurde erstmals im Vorjahr von Juni bis August ausgetragen, die zweite Auflage folgte im April und Mai 2021. Die Turnierserie ist ein gemeinsames Projekt von Gastgeber und Initiator Borussia Düsseldorf und dem Deutschen Tischtennis-Bund, das den Nationalspielern des DTTB sowie Talenten aus den Nachwuchskadern angesichts eines während der Pandemie nahezu komplett abgesagten internationalen Turnierkalenders wichtige Spielpraxis bescheren soll.

Im Verlaufe des Masters 2021 ging neben weiteren Nationalspielern die komplette Olympiamannschaft des DTTB an den Tisch, hochkarätige internationale Gäste bereichern außerdem regelmäßig die Turniere, in diesem Jahr der Weltranglisten-15. Liam Pitchford, US-Star Kanak Jha (Weltranglistenposition: 30), Afrikameister Omar Assar (WR: 42) sowie die auf den Positionen 29 und 53 im ITTF-Ranking notierten Schweden Kristian Karlsson und Anton Källberg. Für Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf ist das Masters in der Pandemie ein wichtiges Element: „Das Masters gibt unseren Stars wichtige Wettkampfpraxis und den Youngster die Gelegenheit, aus den Duellen mit den Besten zu lernen.“ Sämtliche Begegnungen der sieben Turniere 2021 wurden komplett sportdeutschland.tv und mit mehreren Kameras live auf, im Borussia TV und auf Tischtennis live.de gestreamt.


Düsseldorf Masters 7 /2021

Die Ergebnisse

Finale
Anton Källberg SWE – Kristian Karsson SWE 3:1 (10,-8,6,6)
Halbfinale

Timo Boll GER – Anton Källberg 1:3 (-8,8,-11,-11)
Dang Qiu GER – Kristian Karsson 1:3 (3,-8,-5,-9)
Viertelfinale
Anton Källberg – Fanbo MengGER  3:0 (5,7,9)
Dang Qiu – Benno Oehme GER 3:0 (4,2,4)
Kristian Karlsson – Kirill Fadeev GER 3:0 (6,8,6)
Achtelfinale
Tobias Hippler GER – Benno Oehme 1:3 (7,-6,-8,-9)
Cedric Meissner GER – Kirill Fadeev 2:3 (17,11,-9,-5,-6)

Die Teilnehmer
Timo Boll GER (Borussia Düsseldorf)
Kristian Karlsson SWE (Borussia Düsseldorf)
Dang Qiu GER (ASV Grünwettersbach)
Anton Källberg SWE (Borussia Düsseldorf)
Tobias Hippler GER (1. FC Köln)
Cedric Meissner GER (FSV Mainz 05)
Benno Oehme GER (TTC RöhnSprudel Fulda-Maberzell)
Fanbo Meng GER (TTC RöhnSprudel Fulda-Maberzell)
Kiril Fadeev GER (Borussia Dortmund)

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