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ROAD TO CÓRDOBA:

Diego Dedura-Palomero im Interview \\ DTB

Will immer gewinnen: Diego Dedura-Palomero (c) DTB

CÓRDOBA. (ESP) Die deutsche U16-Nationalmannschaft spielt vom 30. Oktober bis 5. November bei den Junior Davis Cup Finals in Córdoba (Spanien) um die Weltmeisterschaft. Kurz vor der Abreise haben wir mit der deutschen Nummer eins, Diego Dedura-Palomero, über den Wettbewerb und seine persönlichen Ziele gesprochen.

Diego, du kommst aus einer Tennisfamilie. Deine Eltern sind Tennistrainer und auch dein älterer Bruder ist ein richtig guter Tennisspieler. War Tennisspielen in deiner Familie alternativlos?

D.: Irgendwie schon. Ich habe schon als kleines Kind die ersten Bälle geschlagen, weil mich meine Eltern mit auf den Platz genommen haben. Mir hat der Sport immer Spaß gemacht und ich bin drangeblieben.

Wann hast du gemerkt, dass du talentierter als andere bist?

D.: Ich hatte den Ball von Anfang an sehr gut im Schläger. Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich den Sport sehr gut kann. So kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem es ernst wurde.

Wie würdest du dein Tennis beschreiben? Was sind deine Stärken und Schwächen?

D.: Am wohlsten fühle ich mich an der Grundlinie, weil ich eine sehr gute Beinarbeit habe. Mein Vater sagt immer: „Ohne Beinarbeit kann man Tennis vergessen“. Deshalb geht es bei jeder Trainingseinheit auch immer um meine Ausdauer und meine Bewegungen auf dem Platz.

An meinen Schwächen, dem Aufschlag und Volleys, arbeite ich gerade sehr viel, damit ich diese verbessere. Mein Aufschlag ist in meiner Altersklasse beispielsweise sehr gut, aber in den höheren Jahrgängen servieren die Spieler einfach noch mal ein Stück besser. Die sind teilweise aber auch schon über 1,90 Meter.

Du warst sehr früh viel unterwegs, um dir deinen Traum vom Profitennis zu erfüllen. Zuletzt warst du auf Turnierreise in Südamerika und hast dort zwei Titel geholt. Warum warst du dort so erfolgreich?

D.: Ich bin nur mit meinem Vater gereist und kannte nur wenige Spieler dort. Ich war dadurch viel fokussierter und hatte immer die gleiche Routine. Vor den Matches habe ich mich mit meinem Vater eingeschlagen, dann noch etwas Musik gehört und mich kurz warm gemacht. Danach war ich komplett im Tunnel und war nur auf das Gewinnen konzentriert.

Betreut dein Vater dich auf allen Turnieren und plant mit dir, wo du wann spielst?

D.: Ja, er ist eigentlich immer dabei. Wenn er mal nicht kann, dann werden ich vom DTB betreut. Die Turnierplanung mache ich gemeinsam mit Philipp Petzschner (DTB-Bundestrainer, Anm. d. Red.) und meinen Eltern. Da schauen wir, wann Turniere am besten in meinen Trainingsplan passen.

Du sprichst deinen Trainingsplan an. Wie oft trainierst du im Durchschnitt?

D.: Das ist sehr unterschiedlich. Ich versuche zwischen den Turnieren immer mindestens eine bis maximal drei Trainingswochen zu haben. Die einzelnen Trainingstage gehen dann meist von 10 bis 16 Uhr. Dann mache ich zwei Stunden Fitness, spiele zwei Stunden Tennis, habe dann etwas Pause und spiele noch mal zwei Stunden Tennis. 

Ein Turnier, das zuletzt immer in deinem Kalender war, sind die Deutschen Jugendmeisterschaften. In diesem Jahr hast du dort zum dritten Mal in Folge den Titel gewonnen. Was bedeutet es Deutschlands Nummer eins in deinem Jahrgang zu sein?

D.: Es ist schon cool zu wissen, dass man die Nummer eins in Deutschland ist. Aber es geht immer weiter. Ich schaue dann eben auf die internationale Konkurrenz und möchte da den nächsten Schritt machen.

Zum Beispiel bei den Junior Grand Slams?

D.: Ja, genau. Ich fliege am 1. Januar nach Australien. Das wird eine richtig gute Erfahrung. Im Laufe des Jahres spiele ich dann auch noch die French Open, Wimbledon und hoffentlich die US Open.

Und was soll da der nächste Schritt für dich persönlich sein? Willst du erst einmal Eindrücke sammeln oder sollen direkt Titel dabei rumkommen?

D.: Ich will immer gewinnen. Das ist mein Ziel. Wenn ich mein bestes Tennis abrufe, kann ich bei den Turnieren was reißen. Aber bei den Junior Grand Slam ist es ab der ersten Runde schwer – da spielen halt nur die besten der Welt mit. Man muss sofort da sein. Ein kleiner Fehler reicht und du fliegst raus.

Vorher geht es noch zu den Junior Davis Cup Finals nach Córdoba. Dafür hast du dich gemeinsam im Team mit Justin Engel, Max Schönhaus und eurem Teamkapitän Philipp Petzschner qualifiziert. Was macht euer Team aus?

D.: Philipp ist ein super Coach mit viel Erfahrung. Justin, Max und ich verstehen uns einfach gut. Jeder motiviert den anderen am Seitenrand und gibt Tipps, damit wir gegen die anderen Teams gewinnen. Während der Matches gehen wir wirklich bei jedem Punkt mit und sind immer da für den Spieler, der gerade auf dem Platz ist.

Beim Qualifikationswettbewerb für die Finals habt ihr die Bronzemedaille geholt. Was ist bei den Junior Davis Cup Finals das Ziel?

D.: Wir wollen um den Sieg mitspielen. Wir haben ein sehr gutes Team und im Tennis ist alles machbar. Wenn wir unser Bestes geben, können wir den Junior Davis Cup gewinnen. Auch wenn ein Spieler mal nicht so gut spielt, können die anderen das ausgleichen.

Verspürst du bei Teamwettbewerben mehr Druck oder hilft es dir, dass da noch zwei weitere Jungs dabei sind?

D.: Man ist schon etwas nervöser, wenn man für seine Nation spielt. Da ist vor dem Match alles etwas angespannter. Sobald ich dann aber auf dem Platz stehe, bin ich komplett im Tunnel und möchte unbedingt gewinnen – egal, ob auf der Tour oder bei einem Teamwettbewerb.

In Córdoba schnupperst du das erste Mal etwas Davis Cup Atmosphäre. Hast du Erinnerungen an Davis Cup Matches der DTB-Herren?

D.: Ich schaue mir meist die Highlights der Matches an. Allein durch die Videos merkt man, wie viel Emotionen dabei sind, wenn man im Davis Cup spielt.

Möchtest du das auch einmal erleben und für die Herrennationalmannschaft aufschlagen?

D.: Klar, das wäre richtig stark. Mal mit den Männern im Davis Cup zu spielen, das ist ein großes Ziel.  

Diego, danke für das Gespräch und viel Erfolg in Córdoba.

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