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„DIESER TAG, DIESES ENDSPIEL, DAS WAR SCHON SEHR SPEZIELL“

Dominic Thiem: Der Österreicher über sein schwieriges Comeback und das besondere Duell gegen Alexander Zverev

Dominic Thiem trifft am Dienstag in der ersten Runde der TERRA WORTMANN OPEN auf seinen guten Freund Alexander Zverev. © Mathias Schulz/Matchfotos

HALLE / WESTFALEN. Österreich gegen Deutschland – das ist auch im Tenniszirkus nicht Routine und Alltagsgeschäft. Nicht, wenn man im Davis Cup um den Sieg kämpft. Und auch nicht, wenn die beiden besten Spieler ihres Landes gegeneinander antreten, also Dominic Thiem (ATP 89) und Alexander Zverev (ATP 22). „Matches gegen Sascha sind immer etwas Besonderes“, sagt Dominic Thiem, der 29-jährige Wiener. „Das wird immer so sein. Und immer so bleiben.“

Bei den 30. TERRA WORTMANN OPEN kommt es nun, über einige Umwege, zum zwölften Duell der beiden befreundeten Tennis-Weggefährten. Nach der verletzungsbedingten Absage von Felix Auger-Aliassime (Kanada/ATP 12) nahm Zverev Position acht der Setzliste für den Kanadier ein – und auf einmal war das erste Match von Thiem und Zverev seit dem Madrid-Masters 2021 perfekt, beim ATP 500er-Rasenklassiker in HalleWestfalen. „Es war schon kurios. Ich dachte eigentlich im ersten Moment, ich würde gegen einen Lucky Loser spielen. Aber dann war doch klar: Es wird gegen Sascha gehen“, sagt der Österreicher. „Jetzt freue ich mich richtig auf das Match. Centre Court, tolle Stimmung. Dafür arbeitet und trainiert man. Hauptsache jetzt ist auch, dass wir beide fit und gesund auf dem Platz stehen und uns ein hochklassiges Spiel liefern.“

Im Hintergrund schwingt bei jedem Vergleich zwischen der deutschen und der österreichischen Nummer eins jenes Duell mit, das beide nie vergessen werden – und können: Das US Open-Finale des Jahres 2020, im „Geisterhaus“ der US Open, im wegen der Corona-Pandemie nahezu menschenleeren Arthur Ashe-Stadion. Thiem drehte die Partie nach 0:2-Satzrückstand, war auf einmal der zweite österreichische Grand Slam-Champion nach Thomas Muster. „Wir haben eine große Geschichte hinter uns“, sagt Thiem. „Dieser Tag, dieses Endspiel, das war schon sehr speziell.“

Thiem kämpft nach seiner Handgelenksverletzung immer noch darum, ein schwieriges Comeback auf der Tennistour mit besseren Ergebnissen zu veredeln. „Es ist ein Auf und Ab. Das Wichtigste für mich ist, Konstanz in meine Leistungen reinzubringen“, sagt der Wiener, der im September seinen 30. Geburtstag feiern wird. „Ich hätte gerne mehr Punkte auf meinem Konto, weil das Leben im Circuit dadurch schlicht einfacher wird. Und ich hätte auch gern das ein oder andere enge Match gewonnen. Aber Aufgeben ist nicht meine Sache. Ich will wieder nach vorne. Ich muss dranbleiben, positiv denken.“

Thiem wird seit kurzem vom hierzulande nicht ganz unbekannten Benjamin Ebrahimzadeh trainiert (er coachte unter anderem auch Angelique Kerber) und zeigt sich mit der spielerischen Entwicklung „sehr zufrieden“: „Ich glaube, die Richtung stimmt.“ Nicht vergessen will Thiem, der im Kopf zu Kopf-Vergleich mit 8:3 gegen Zverev führt, den Dank an Turnierdirektor Ralf Weber für den Wildcard-Start bei den 30. TERRA WORTMANN OPEN: „Das ist nie etwas Selbstverständliches.“

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