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SELINA FREITAG HAT SCHON „GÄNSEHAUT“

Vor dem ersten offiziellen Skifliegen für Frauen im März in Vikersund gehen die weltbesten Skispringerinnen noch einmal in Willingen auf Weitenjagd

© Jan Simon Schäfer/SCW

WILLINGEN. Selina Freitag bekommt schon in den Tagen vor dem Kult-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze Gänsehaut. „Wir haben gehört, dass schon viele Tickets verkauft worden sind und diesmal viele tausend Fans an der Schanze dabei sein werden“, sagt die Schwester von Richard Freitag, der ihr viel von der Party-Stimmung im Waldecker Upland erzählt hat. Die erwarteten 23.500 Zuschauer am Samstag würden nicht nur eine ausverkaufte Arena, sondern auch einen Weltrekord für das Frauenskispringen bedeuten, wie die FIS-Direktorin Chika Yoshida bestätigt hat. 5.000 oder 6.000 Zuschauer seien bisher in Ljubno in Slowenien die Bestmarke gewesen.

Und apropos Rekord: eine Statistik auf sprungschanzenarchiv.de weist aus, dass die meisten der aktuellen Skispringerinnen-Bestweiten aus den letzten Januartagen 2022 stammen, als die größte Großschanze der Welt nicht nur im Herren-Kalender stand, aber die Fans allenfalls via TV dabei sein konnten. Die Slowenin Nika Kriznar hält seitdem den offiziellen Schanzenrekord mit 151 m, die Japanerin Yuki Ito war im Training sogar 154 m gesprungen. Zum Vergleich: die beste Marke der Skispringer hält der Pole Klemens Muranka mit 153 m bei allerdings kürzerem Anlauf.

Ich habe noch eine Rechnung mit der Schanze offen“, sagt Selina Freitag, die im vergangenen Jahr gestürzt war. Ihre Teamkameradin Luisa Görlich freut sich ebenfalls schon auf das legendäre Publikum in dieser Region und natürlich auf die große Schanze. Die Österreicherin Sara Marita Kramer, die in Holland geboren ist, setzt ihre Pause fort und wird vor der WM keinen Weltcup mehr bestreiten. Beim Spezialtraining wird sie auch von Daniela Iraschko-Stolz mit Tipps unterstützt, die wieder am Knie operiert werden muss und die ganze weitere Saison ausfällt.

Mit Ausnahme der Kanadierin Alexandria Loutitt, die nun doch das Feld der 48 Starterinnen bei den Junioren-Weltmeisterschaften im kanadische Whistler anführt und dort die Begeisterung um das Damenskispringen in ihrer Heimat weiter pflegen soll, sind alle bisherigen Siegerinnen des Winters in Willingen dabei, angeführt von den Spitzenreiterinnen im Gesamtweltcup, Eva Pinkelnig aus Österreich und ihrer Verfolgerin Katharina Althaus aus Oberstdorf. Bundestrainer Maximilian Mechler verstärkt sein Aufgebot wie schon zuletzt in Hinterzarten wieder durch Juliane Seyfarth, die zusammen mit der Willingerin Michelle Göbel punktgleich den Continental Cup anführt. Die angehende Abiturientin an der Upland-Eliteschule trifft auf der Olympiaschanze von 2010 auf starke Konkurrenz mit größeren Chancen im Team und im Mixed. Im ersten Training in Kanada kam Göbel zwei Mal unter die Top Ten.

Nicht nur an den Schanzen, auch im TV ist das Interesse am Frauenskispringen gestiegen, was die Quoten unterstreichen. Und besonders, wenn Skispringerinnen und Skispringer wie in Willingen ihre Weltcups gemeinsam an einem Ort austragen, steigt auch die Quote. Auch Chika Yoshida verspricht sich viel von den Bewerben auf der größten Großschanze der Welt und ist dem Ski-Club Willingen dankbar für sein Engagement um das Frauenskispringen.

Foto anklicken: Das DSV-Team um Selina Freitag und Katharina Althaus in Hinterzarten / Luisa Görlich, Selina Freitag, Anna Rupprecht und Pauline Heßler jubeln im Auslauf © Jan Simon Schäfer/SCW

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