ST. MORITZ. (SUI) (pst). – Bei den Skeleton-Wettbewerben zum Auftakt des 4. BMW IBSF-Weltcup in St. Moritz-Celerina wurden zwei neue Kapitel in der Historie des Sports geschrieben. Erstmals wurde zum Abschluss des Renntages eine Mixed-Staffel im Weltcup ausgetragen, nachdem es dieses Format mit Reaktionsstart erstmals bei der WM 2020 gegeben hatte. Zudem feierte zuvor Amedeo Bagnis den ersten Sieg eines Italieners in der Skeleton-Geschichte. Das Ganze geschah deutlich. Bagnis gewann nach zwei Läufen mit 52 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Olympiasieger Christopher Grotheer (BRC Thüringen). Dritter wurde der Südkoreaner Seunggi Jung.
Aus dem Bereich des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes war Felix Seibel (BRC Hallenberg) am Start. Seibel wurde als Siebter zweitbester Deutscher. Zu Rang fünf fehlten nur knappe acht Hundertstel zu Yin Zheng (China) und bis zum Treppchen waren es knappe sechs Zehntel. Die weiteren beiden Deutschen Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Felix Keisinger (WSV Königssee) landeten zeitgleich auf Platz neun.
Bei den Damen schaffte es keine deutsche Starterin aufs Podest. Beim Sieg der Niederländerin Kimberley Bos vor Valentina Margaglio (Italien) und Katie Uhlaender (USA) zeigten Weltmeisterin Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg), Tina Hermann (WSV Königssee) und Jacqueline Pfeifer (RSG Hochsauerland) als Vierte, Fünfte und Sechste allerdings eine geschlossene Mannschaftsleistung. Hannah Neise (BSC Winterberg) rundete das Team-Ergebnis mit Rang zehn ab.
Für die beiden NWBSV-Athletinnen Pfeifer und Neise hätten zwei konstante Läufe ein besseres Ergebnis gebracht. Pfeifer analysierte wie folgt: „Es war ein guter Tag für mich. Ich bin zufrieden, vor allem mit meiner persönlichen Startbestleistung im zweiten Lauf. Das ist im Hinblick auf die weitere Saison und vor allem die WM-Quali wirklich wichtig. Zunächst hatte ich ein kleines Missgeschick, bin wohl über einen kleinen Stein gefahren. Ohne die zwei drei Fehler wäre mehr drin gewesen, aber so war’s erstmal noch ein solides Rennen. Freilich bin ich mit den für mich zwar guten Startzeiten insgesamt noch zu weit weg.“ Neise erzielte im zweiten Durchgang die sechstbeste Zeit, haderte aber mit ihrem Fehler im ersten Lauf, wo sie am Horse-Shoe eine Vorbande mitgenommen hatte: „Im Training hatte das immer geklappt, das habe ich dann auch im zweiten Lauf gezeigt. Der erste Lauf ist echt ärgerlich, es hätte sehr viel besser laufen können, im Ergebnis. Diesmal fand ich zum Glück endlich auch Material, mit dem ich hier entspannt ins Rennen gehen konnte – im Gegensatz zum letzten Jahr.“
Im Teamwettbewerb zeigten die Frauenzweite Valentina Margaglio und Männer-Sieger Amedeo Bagnis in der Summe dann mit deutlichen 89 Hundertstel Vorsprung auf Susanne Kreher und Felix Keisinger beziehungsweise 1,66 Sekunde auf Jacqueline Pfeifer und Felix Seibel, dass den Italienern die Bahn an diesem Tag besonders lag. „Nach den Einzelrennen war das die optimale Ausbeute. Für mich war ganz klar, dass Italien heute nicht schlagbar ist“, sagte Bundestrainer Christian Baude nach dem Renntag