LEVERKUSEN. Nach der erfolgreichen EM wartet auf die deutschen Sitzvolleyballerinnen / -Volleyballer das nächste Highlight: Beim Weltcup in Kairo können sich sowohl die Damen als auch die Herren das Ticket für die Paralympics 2024 in Paris sichern. Was bei der EM im italienischen Caorle knapp verfehlt wurde, soll in der ägyptischen Hauptstadt nun Realität werden für die neun TSV-Athletinnen/Athleten
Die Sensation lag lange in der Luft, am Ende unterlagen die deutschen Sitzvolleyballer mit Lukas Schiwy, Mathis Tigler, Stefan Hähnlein, Jürgen Schrapp, Thomas Renger, Dominik Albrecht und Magnus Fischer dem Turnierfavoriten Bosnien und Herzegowina im EM-Finale. Sie verpassten damit nicht nur den Titel, sondern auch die direkte Qualifikation für die Paralympics im kommenden Jahr. In Kairo bietet sich nun eine neue Chance, das Ticket zu lösen. „Wir fahren nach Kairo, um mit beiden Mannschaften das Ticket für Paris zu holen. Das ist das große Ziel, sonst müssen wir da gar nicht erst antreten“, macht Cheftrainer Christoph Herzog deutlich. Einfach wird dies jedoch nicht: Zu vergeben ist jeweils nur ein Platz für die Herren und die Damen.
Bei den Herren nehmen die bereits für Paris qualifizierten Iraner und Brasilianer ebenfalls am Turnier teil. Somit fallen zwei direkte Konkurrenten um das begehrte Ticket schon einmal weg. Den Platz für die Paralympics sichert sich die bestplatzierte Mannschaft des Turniers. Zur Vorbereitung war das Team im Trainingslager in Kienbaum. Die deutschen Herren waren mit der Mannschaft aus Brasilien vor Ort, um gemeinsam zu trainieren und täglich gegeneinander zu spielen – ein guter Gradmesser gegen eine starke Nation, die die Qualifikation für Paris bekanntlich bereits geschafft hat. Dennoch verlief nicht alles reibungslos: „Die Vorbereitung war nicht optimal, da wir krankheitsbedingt einige Ausfälle hatten. Wir konnten durch die Ausfälle allerdings nicht alles trainieren, was wir ausprobieren wollten. Die Brasilianer spielen auf einem sehr hohen Niveau, das hat uns dann aber schon ungemein geholfen. Nun sind zum Glück aber alle wieder fit und können mit nach Kairo fliegen“, berichtet Christoph Herzog.
Auch die Damen um Ronja Schmölders und Sonja Scholten haben vor dem Weltcup in Kienbaum trainiert und reisen mit Optimismus nach Kairo. „Die Damen hatten zwar keinen Gegner zum Testen, dafür aber viel an den Grundlagen und der Taktik gearbeitet“, sagt Christoph Herzog.