HEIDELBERG. Am 18. und 19. Mai steigt erstmals in München das dritte und entscheidende Turnier des World Rugby Challengers. Für die besten Teilnehmer von sechs Kontinenten geht es dabei zum letzten Mal um wichtige Punkte im Kampf um eines der vier Tickets zu den World Rugby Finals in Madrid (1./2. Juni), wo es dann um den Aufstieg in die HSBC SVNS genannte Weltserie gehen wird. (Foto: World Rugby / Mike Lee)
Rugby Deutschland liegt nach den ersten beiden Challenger-Turnieren in Dubai (UAE) und Montevideo (URU) aktuell auf dem vierten Platz der Gesamtwertung, allerdings punktgleich mit dem Fünften Hongkong. In München wird daher vor allem ein „Duell“ zwischen diesen beiden langjährigen Rivalen um den vierten und letzten Startplatz für Madrid erwartet. Rugby-Deutschland-Sportvorstand Manuel Wilhelm allerdings ermutigt dazu, ruhig auch den Blick nach oben zu werfen: „Ja, Uruguay, Kenia und Chile scheinen schon etwas enteilt im Ranking, aber ein Ausrutscher in München, etwa ein verlorenes oder gar verpasstes Viertelfinale, und dann kann es schon noch Veränderungen im Klassement geben. Die Konkurrenten haben schon in der Gruppenphase durchaus herausfordernde Aufgaben zu bewältigen.“
In der Gruppenkonstellation für die deutschen Rugby-Männer sieht Wilhelm eine Viertelfinal-Qualifikation hingegen eigentlich als Pflicht an. „Unsere Jungs haben schon gezeigt, was sie zu leisten in der Lage sind, und in unserer Gruppe und mit dem Heimvorteil im Rücken muss das Viertelfinale in München klar das erste Ziel sein.“ Rugby Deutschland wird bereits in der Gruppenphase auf den aktuellen Challenger-Gesamtführenden Uruguay treffen. Zudem bekommt es das Wolfpack dort mit den immer gefährlichen Georgiern und Papua-Neuguinea zu tun.
Dabei steht es in den direkten Duellen mit Uruguay in dieser Turnierserie aktuell 1:1. Beim ersten Turnier in Dubai hatte die RD VII im Spiel um Platz drei knapp mit 7:12 verloren, in der Gruppenphase beim zweiten Turnier in Montevideo den Gastgeber hingegen mit 26:19 geschlagen. Und während man in der laufenden Saison noch nicht auf Georgien getroffen ist, steht gegen Außenseiter Papua-Neuguinea ein klarer 36:0-Sieg in Montevideo zu Buche.
Für ein möglicherweise direktes Duell mit Hongkong ist Manuel Wilhelm durchaus zuversichtlich, auch wenn sich das Team aus Asien vor allem in Uruguay in Topform präsentiert hatten. „In direkten Duellen liegt uns Hongkong eigentlich immer gut, allerdings sieht Hongkong gegen andere Teams, gegen die wir uns eher schwertun, besser aus. Man kann also annehmen, dass, wenn es am Ende doch zwischen uns und Hongkong ausgeht, es eine spannende Angelegenheit werden wird. Aber, wie immer, werden wir in erster Linie auf uns selbst schauen, dass wir möglichst unsere beste Leistung auf den Platz bringen.“
Klar sei: Im kommenden Olympia-Zyklus will Rugby Deutschland in der Weltserie spielen. Und je früher das junge deutsche Team Erfahrungen auf diesem Niveau sammeln kann, um so besser sei es. Man sei sich aber bewusst darüber, wie stark die Konkurrenz im Rennen um die Startplätze in der ja vor dieser Saison reduzierten SVNS Series ist. Im Challenger spielen immerhin schon Teams mit, die schon beachtenswerte Ergebnisse in der stärksten 7er- Turnierserie der Welt abgeliefert haben. Dennoch: In München soll das Wolfpack den nächsten Schritt machen, und der führt nach Madrid.