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DEUTSCHE RUGBYMÄNNER MÜSSEN IN DIE RELEGATION

Rugby Europe Championship 2019: Deutschland – Spanien 10:33 (3:12) - DRV

KÖLN. Das deutsche 15er-Rugbynationalteam der Männer konnte in Köln auch das abschließende Spiel in der Rugby Europe Championship nicht gewinnen. Im Sportpark Höhenberg unterlagen die Schwarzen Adlern den neuen Vize-Europameistern aus Spanien mit 10:33 (3:12) und werden so in der Relegation gegen den Sieger der Rugby Europe Trophy um den Verbleib in der höchstmöglichen europäischen Spielklasse kämpfen. (Foto: Jürgen Keßler)

Trotz der fünften Niederlage zeigte sich Headcoach Mike Ford realistisch und nicht unbedingt unzufrieden: „Die Fans müssen zwischen der Leistung im Repechage-Turnier und dieser EMSaison klar unterscheiden. Die Rahmenbedingungen, was zum Beispiel die Vorbereitung oder die Verfügbarkeit der Spieler angeht, waren völlig anders. Wir können den Spielern nicht mehr abverlangen, als sie jetzt gegeben haben – und das war unglaublich viel. Aber wir haben leider nicht unter den gleichen Wettbewerbsbedingungen spielen können wie die anderen Teams. Ja, wir haben fünf Spiele verloren, aber wir haben uns trotzdem weiterentwickelt. Wir haben heute vor dem Spiel unseren Kapitän verloren, da musste der 19-jährige Emil Rupf die Ansagen im Lineout machen. Wir haben viele sehr junge Spieler, die schon voll in der Verantwortung stehen, die sich in diesem Turnier aber toll entwickelt haben. Heute haben wir die Bälle in guten Positionen zu leicht weggegeben, aber wir waren, wie schon die ganze Saison über, kampfstark und sehr gut in den Tacklings. Es wird weiter vorwärts gehen mit diesem Team, da bin ich sicher.“

Die Partie begann durchaus temporeich und mit einigen guten Phasen auf beiden Seiten. Spanien zeigte in der Anfangsphase die etwas reifere Anlage, bestimmte und verbuchte in der 10. Minute auch die ersten Punkte. Nach einer Gasse in der deutschen 5-Meter-Zone schob das Paket an und brachte den Ball in den Händen von Xerom Civil ins deutsche Malfeld. Andrea Rabago erhöhte bei windigen Bedingungen sicher. Doch die Schwarzen Adler machten weiter Druck und bekamen in der 14. Minute einen Straftritt, den Nikolai Klewinghaus zu den Stangen setzte und für die ersten deutschen Punkte verwandelte. Doch die Spanier nutzten in der Folge ihre Chancen effektiv. Andrew Norton sah in der 19. Minute die Lücke und stieß zum Versuch hindurch.

Deutschland drückte selbst auf den ersten Versuch, kickte seine Straftritte jeweils zur Gasse und suchte über die Stürmer den Weg ins Malfeld der Iberer. Doch auch deren Verteidigung stand sicher, und die Deutschen verloren in mehreren durchaus guten Situationen zu leicht den Ball, sodass es vor der Pause zu keinen weiteren deutschen Punkten kam. Die Spanier hingegen kamen im Angriff mehrfach mit Anlauf auf die DRV-Abwehr zugelaufen und sorgten so immerwieder für Gefahr, auch wenn das ebenfalls nicht zu einer höheren Pausenführung führte.

Die Spanier kamen mit großem Druck zur zweiten Halbzeit zurück aufs Feld und arbeiteten sich schnell wieder ans deutsche Malfeld heran. Im Gedränge nahm die Nummer 8, Manu Mora, den Ball auf und warf sich zu leicht ins Malfeld (46.). Die Erhöhung von Rabago war gut – 3:19 aus deutscher Sicht. Die DRV XV versuchte, im Spiel zu bleiben, setzte auch immer wieder einzelne gute Akzente, doch die Spanier hielten den Druck hoch, wo die Deutschen defensiv zwar gut dagegenhielten, aber in dieser Phase auch nicht mehr als Kampfkraft und Willen dagegenzusetzen

hatten. Der Druck der Gäste aber zahlte sich irgendwann auch wieder aus: Michael Walker-Fitton (57.) und Lucas Guillaume (63.) bauten den Vorsprung mit ihren jeweils erhöhten Versuchen weiter aus. Deutschland erarbeitete sich zwar immer gute Feldpositionen, brachten dann aber den letzten Schritt nicht zustrande.

In der Folge gab es einige Wechsel auf beiden Seiten, was den Spielfluss merklich störte. Doch die Deutschen nutzten in der Schlussphase dann doch noch zum Ehrenversuch. Im Pick-and-Go war es am Ende Jaco Otto, der den Ball über die Mallinie brachte (79.). Die Erhöhung von Nikolai Klewinghaus war erfolgreich, aber am Ende nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Punkte:

0:7 (10.) Versuch Xerom Civil & Erhöhung Andrea Rabago

3:7 (14.) Straftritt Nikolai Klewinghaus

3:12 (19.) Versuch Andrew Norton

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3:19 (46.) Versuch Manu Mora & Erhöhung Andrea Rabago

3:26 (57.) Versuch Michael Walker-Fitton & Erhöhung Andrea Rabago

3:33 (63.) Versuch Lucas Guillaume & Erhöhung Andrea Rabago

10:33 (79.) Versuch Jaco Otto & Erhöhung Nikolai Klewinghaus

Startaufstellung Deutschland:

1 Tobias Williams – 2 Dasch Barber – 3 Samy Füchsel – 4 Jörn Schröder – 5 Eric Marks – 6 Emil Rupf – 7 Jaco Otto – 8 Sebastian Ferreira – 9 Tim Menzel – 10 Nikolai Klewinghaus – 11 Felix Lammers – 12 Wynston Cameron-Dow – 13 Vito Lammers – 14 Carlos Soteras Merz – 15 Marcel Coetzee 16 Marcel Henn – 17 Julius Nostadt – 18 Matthias Schösser – 19 Antony Dickinson – 20 Mika Tyumenev – 21 Morne Laubscher – 22 Samuel J. Harris – 23 Rafael Pyrasch

Startaufstellung Spanien:

1 Fernando Lopez – 2 Quentin Garcia – 3 Xerom Civil – 4 Michael Walker-Fitton – 5 Joshua Peters – 6 Victor Sanchez – 7 Lucas Guillaume – 8 Manu Mora – 9 Lucas Rubio – 10 Andrew Norton – 11 Jordi Jorba – 12 Alvar Gimeno – 13 Andrea Rabago – 14 Julen Goia – 15 Richard Stewart 16 Thierry Feuteu – 17 Diego Carvajales – 18 Ien Ascroft-Leigh – 19 Juan Guido – 20 Facundo Munilla – 21 Federico Casteglioni – 22 Hugo Alonso – 23 Jon Zabala

Schiedsrichter: Andrea Pardi, Federico Vedovelli, Matteo Giacomini (ITA

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