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SPANNENDE WETTKÄMPFE AUF DEM ELFRATHER SEE IN KREFELD

Deutsche Kleinboot- und Para-Meisterschaften 2024

Deutsche Kleinboot- und Para-Meisterschaften 2024 auf dem Elfrather See in Krefeld bei wechselhaftem Aprilwetter. Foto: meinruderbild

KREFELD. Vom 19. bis 21. April 2024 fanden die deutschen Kleinboot- und Para-Meisterschaften auf dem Elfrather See in Krefeld statt. Bei typischem April-Wetter wurden die Athlet:innen auf eine harte Probe gestellt, aber die fairen Bedingungen sorgten für spannende Wettkämpfe.

Da 2024 ein olympisches Jahr ist, bereitet sich die A-Nationalmannschaft intensiv auf die Nachqualifikation bzw. die Olympischen Spiele vor. Aus diesem Grund nahmen sie in diesem Jahr nicht am Wettkampf in Krefeld teil; ebenso die Para-Nationalmannschaft.

Am Freitag und Samstag wurden Vorläufe, Hoffnungs- und Zwischenläufe der Meisterschaftsrennen sowie der Leistungsüberprüfung der Juniorinnen/Junioren ausgetragen.

Trotz schwieriger Bedingungen, die durch heftigen Wellengang und wechselnde Windverhältnisse geprägt waren, waren sich beide Bundestrainer – Marcus Schwarzrock (U23) und Adrian Bretting (U19) – einig, dass die Bedingungen stets fair blieben.

Der Finaltag am Sonntag war der Höhepunkt des Wochenendes, In spannenden Rennen wurden die Deutschen Meister 2024 in den Kleinbooten ermittelt. Die Athletinnen/Athleten zeigten beeindruckende Leistungen und kämpften hart um die begehrten Meistertitel bzw. gute Platzierungen bei der Leistungsüberprüfung der Juniorinnen und Junioren.

Deutsche Kleinbootmeisterschaftsrennen besetzt von vielen U23-Sportlerinnen/Sportler

Alexandra Föster vom RC Meschede sicherte sich erwartungsgemäß mit einer Zeit von 07:48.96 Minuten den ersten Platz und ist damit Deutsche Meisterin im Frauen-Einer. Trotz ihrer Ursprünge im Riemenrudern, zeigte Katharina Bauer (RV Treviris Trier) eine starke Leistung und landete auf dem zweiten Platz mit einer Zeit von 07:57.52 Minuten. Als dritte auf dem Podium folgte Lena Wölke (SC Magdeburg, 08:01.36 Min.). Charlotte Burgdorf bestätigte ihr gutes Ergebnis aus Leipzig und erreichte den vierten Platz. 

Im Männer-Einer sicherte sich Paul Berghoff (SC Magdeburg) den ersten Platz mit einer Zeit von 07:04.54 Minuten. Als Deutscher Meister hat er die begehrte Meisterkette überreicht bekommen. Berghoff, der im vergangenen Jahr den Männer-Einer auf der U23-Weltmeisterschaft gefahren ist, zeigte erneut sein Talent und seine Stärke auf dem Wasser. Auf den zweiten Platz ruderte Felix Heinrich (RK „Normannia“ Braunschweig) mit einer Zeit von 07:05.86. Knapp dahinter landete Timo Strache (Hannoverscher RC), der ebenfalls auf der U23-Weltmeisterschaft in Plovdiv an den Start ging – jedoch im Doppelzweier. Alle drei Ruderer zeigten eine starke Leistung und lagen innerhalb von nur 1,5 Sekunden.

Im Leichtgewichts Frauen-Einer setzte sich Anna Schiefer (DRC Hannover) mit einer Zeit von 07:55.54 durch. Sie bestätigte ihre Stärke, die sie bereits in Leipzig, mit dem Sieg auf der Langstrecke mit einem Vorsprung von einer Minute, gezeigt hatte. Auf dem zweiten Platz folgte Marion Reichardt (ARC Würzburg) mit einer Zeit von 07:59.02. Reichardt ist im A-Bereich im Leichtgewichts Frauen-Doppelzweier zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Johanna aktiv, die im B-Finale den 3. Platz belegte und somit insgesamt den 9. Platz erreichte. Den dritten Platz im A-Finale sicherte sich Julia Tertünte (RV Münster) mit einer Zeit von 07:59.74 Minuten.

Fabio Kress (ARC Würzburg) setzte sich im Leichtgewichts Männer-Einer mit einer starken Leistung an die Spitze und sicherte sich den ersten Platz mit einer Zeit von 07:08.29 Minuten. Dicht dahinter folgte sein Vereinskollege Joachim Agne (ARC Würzburg) mit einer Zeit von 07:09.57 Minuten. Beide Ruderer hatten im Leichten Männer-Doppelvierer bei der Weltmeisterschaft in Belgrad teilgenommen und die Silbermedaille gewonnen. Den dritten Platz belegte Moritz Küpper (RC Westfalen Herdecke) mit einer Zeit von 07:10.40 Minuten. Küpper hatte in der vergangenen Saison den Leichtgewichts Einer bei der U23-Weltmeisterschaft gerudert und zeigte erneut sein Können auf nationaler Ebene als schnellster U23-Ruderer.

Deutsche Meisterinnen im Frauen Zweier 2024 sind Lene Mührs und Anni Kötitz (Kettwiger RG/RC Potsdam). Der U23-Zweier gewann bereits die Langstrecke in Leipzig. Auf dem Silberrang folgten mit drei Sekunden Abstand Tori Schwerin und Maike Böttcher (ORC Rostock/Greifswalder RC Hilda). Dahinter, mit etwas mehr als einer Sekunde, sicherten sich Ricarda Heuser und Klara Kerstan (RG München/RC Potsdam) die Bronzemedaille. Die beiden waren Teil des U23-Achters des vergangenen Jahres, der auch auf der A-WM in Belgrad starten durfte.

Das Duo aus dem A-Bereich – Jannik Metzger und Theis Hagemeister (Marbacher RV/Frankfurter RG Germania) – konnte sich im Männer-Zweier ohne mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden durchsetzen und sicherte sich den Deutschen Meistertitel mit einer Zeit von 06:41.51. Auf dem Silberrang folgten Paul Klapperich und Sven Achterfeld (Bonner RG/RR Mülheim, 06:43.10). Den dritten Platz belegten Tobias Strangemann und Johannes Benien (RV Dorsten) mit einer Zeit von 06:46.24. Strangemann und Benien stellten in der Saison 2023 den Zweier ohne auf der U19-Weltmeisterschaft und demonstrierten ihre Stärke bereits auf der Langstrecke in Leipzig, auf der sich die beiden noch knapp vor Klapperich/Achterfeld setzten.

Das letzte A-Finale bildeten die Leichtgewichts Männer-Zweier ohne. Erik Reimer und Moritz Eckmann (beide Lübecker RG) sicherten sich den ersten Platz mit einer Zeit von 06:56.78 und einem deutlichen Vorsprung. Auf dem zweiten Platz folgten die Brüder Maximilian Aigner und Alexander Aigner (beide RC am Lech Kaufering) mit einer Zeit von 07:00.95. Den dritten Platz belegten ebenfalls Brüder, nämlich Lukas Grimm und Julian Grimm (beide Passauer RV), mit einer Zeit von 07:03.57.

Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen. Besonders beeindruckt mich, dass einige U23-Boote sich vor starken A-Booten platzieren konnten. Es war ein gelungener Auftakt für uns. Als nächstes steht die zweite Kleinbootüberprüfung in Hamburg am 30. Mai an, gefolgt von der Regatta in Ratzeburg, die ebenfalls von großer Bedeutung ist. Basierend auf diesen Ergebnissen der DKBM werden wir im U23-Trainerteam die ersten Mittel- und Großboote für die Internationale Regatta in Gent (Belgien, am 11./12. Mai) zusammengestellt.“, erklärt Schwarzrock.

Die Leistungsüberprüfung der Juniorinnen/Junioren

Für die Junior:innen markierte dieser Wettkampf den ersten deutschlandweiten Vergleich der Saison. Es zeigte sich deutlich, dass diejenigen, die bereits in den Vorrennen eine starke Leistung demonstriert hatten, letztendlich die vorderen Plätze belegten. Überraschungssiege von Athleten, die knapp ins Finale gekommen waren, blieben aus. Dennoch sorgten manche Platzierungen unter den Top-Plätzen für positive Überraschungen beim Trainerteam und verdeutlichten die knappe Konkurrenz auf diesem hohen Niveau.

Im Junioren-Einer sicherte sich Oscar Krause (Ratzeburger RC) den ersten Platz mit einer beeindruckenden Zeit von 07:10.54 Minuten. Sein Sieg kam, mit Blick auf die vor zwei Wochen absolvierte Langstrecke in Leipzig, überraschend, deutete sich jedoch über das Wochenende hinweg an. Auf dem zweiten Platz folgte Felix Krones (USV TU Dresden) mit einer Zeit von 07:11.87, gefolgt von Ole Hohensee (Stralsunder RC) auf dem dritten Platz mit einer Zeit von 07:13.04. Jonathan Ebel (Hannoverscher RC) belegte nur denkbar knapp dahinter den vierten Platz mit einer Zeit von 07:13.13. Alle vier Ruderer zeigten eine starke Leistung auf einem guten Niveau und trugen zu einem spannenden Wettkampf bei.

Bei den Juniorinnen sicherte sich Julia Stoeber (Kettwiger RG Essen) den ersten Platz im Einer, mit einer herausragenden Zeit von 08:05.92 Minuten. Als U19-WM-Viertplatzierte des Vorjahres, galt sie bereits im Vorfeld als Favoritin und unterstrich diese Position insbesondere im Finale eindrucksvoll. Auf dem zweiten Platz landete Anna Keller (Hallesche RV Böllberg) mit einer Zeit von 08:09.38 Minuten, gefolgt von Laura Bussian (Hanauer RC Hassia) auf dem dritten Platz mit einer Zeit von 08:09.95 Minuten. Die ersten drei Plätze gingen somit an die zuvor ausgemachten Favoritinnen, die ihre Stärke und ihr Können im Rennen deutlich unter Beweis stellten.

Die Zwillinge Daniel und Sebastian Hopf (beide RV Münster) sicherten sich mit einer Zeit von 06:54.02 Minuten den ersten Platz im Junioren-Zweier. Auch ihr Sieg war ein Favoritensieg, da sie als einzig verbliebene Zweier-Kombination der U19-WM-Mannschaft 2023 in die Saison gehen. Interessant war die Verteilung des Feldes dahinter über alle Regionalgruppen hinweg. Auf dem zweiten Platz landeten Matti Thomas und Jakob Knapp (RV Wandsbek/SC DHfK Leipzig) mit einer Zeit von 06:56.60, gefolgt von Collin Liebe und Martin Hohage (beide Bessel-RC) auf dem dritten Platz mit einer Zeit von 06:57.46.

Bretting ist zuversichtlich: „Das bildet eine gute Basis für die kommenden Wochen und gibt uns schon erste Einblicke darüber, wie es weitergehen könnte – gerade in Richtung der Internationalen DRV-Junioren-Regatta in München Anfang Mai.“

Im Juniorinnen-Zweier steht die U19-Nationalmannschaft vor einem Neuaufbau, da lediglich eine Sportlerin der Mannschaft des Vorjahres in 2024 noch startberechtigt ist. Auch hier kam es nach den Standortbestimmungen innerhalb der Regionalgruppen zum ersten Kräftemessen im nationalen Vergleich. Den ersten Platz sicherten sich Francesca Garijo und Lena Ivanda (Frankfurter RC/Frankfurter RG Germania) mit einer Zeit von 07:41.77. Auf dem zweiten Platz folgten Merle Gläser und Jolina Westphal (Lübecker RG/Elmshorner RC, 07:43.33). Den dritten Platz belegten Sara Meckl und Johanna Stockbauer (Regensburger RK) mit einer Zeit von 07:44.07.

Beeindruckend bei den Mädels war, dass die Regionalgruppe Süd mit vielen Booten bei den vorderen Platzierungen vertreten war. Damit müssten sie also in München bei den Großbooten den Ton vorgeben, aber schauen wir mal, wie es kommt.“, freut sich der U19-Bundestrainer über die guten Leistungen in dieser Disziplin. „Insgesamt bin ich mit den Leistungen aller U 19-Sportlerinnen und Sportler hier in Krefeld zufrieden. Trotz der Herausforderungen durch das wechselhafte Aprilwetter haben wir Top-Platzierungen auf allen Bahnen erzielt, was immer ein Zeichen für faire Wettkämpfe ist. Alle Rennen wurden stets offensiv angegangen und die Athlet:innen stellten ihr Können unter Beweis. Die Ergebnisse hier werden die Setzung der nationalen Boote für die internationale Juniorenregatta in München beeinflussen und dann schauen wir wie es in der Saison weitergeht!“.

Ein großes Dankeschön gilt von Seiten der Regionaltrainer und mir dem Regattateam aus Krefeld und auch insbesondere dem Regattaausschuss und Schiedsrichterteam rund um Ressortleiter Tobias Weysters. Die Form der Leistungsüberprüfung stellt immer einen gewissen Sonderstatus im Regattaablauf dar, da sie nach einem etwas abweichendem Regelwerk absolviert wird. Hierfür bedarf es stets einer engen Kommunikation zwischen Trainer- und Schiedsrichter:innen-Team. Das hat auch in diesem Jahr wieder hervorragend geklappt. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!“, richtete sich Bretting noch an das Team im Hintergrund.

Alle Ergebnisse sind hier einzusehen.

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