PLOVDIV / LEVERKUSEN. Nach dem Vorlauf am Donnerstag, den Nikita Mohr vom RTHC und Finn Wolter vom RC Witten in ihrem Leichtgewichts-Doppelzweier bereits gewonnen hatten und dabei die schnellste Zeit aller Boote ruderten, drückten die beiden Skuller auch dem Halbfinale ihren Stempel auf. Ihr Rennen war eines der Highlights unter den zahlreichen guten Leistungen der U23-Nationalmannschaft des DRV.
Nach dem Vorlauf war Optimismus angebracht, angesichts der geruderten Bestzeit, jedoch auch Vorsicht, denn die Abstände zu den schärfsten Konkurrenten betrug nur maximal 4 Sekunden. In der Weltspitze ist die Leistungsdichte extrem hoch und nur eine Top-Leistung würde das Weiterkommen im Halbfinale sichern. Nachdem im ersten Halbfinallauf Irland mit einem fulminanten Rennen das Feld aufgerollt hatte und als Sieger ein Ausrufezeichen an alle anderen Nationen sendete, lag die Messlatte für das deutsche Duo sehr hoch.
Nikita und Finn starteten schnell und an der 500 m-Marke lag lediglich Italien 3/10 Sekunden in Front. Danach ging im deutschen Doppelzweier die Post ab, der auf den zweiten 500 m die Führung übernahm und Stück für Stück ausbaute. Kurz nach der 1500 m-Marke war klar, dass Mohr/Wolter der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Im Endspurt schob sich noch das holländische Boot zwischen die deutsche und die italienische Crew, aber alle drei Boote waren schneller als das irische Boot.
Damit scheint für das A-Finale am morgigen Sonntag 23. Juli um 10:44 MESZ (live auf www.worldrowing.com) alles möglich. Daumendrücken ist angesagt, denn nach wie vor sind die Abstände und Leistungsunterschiede gering und die Hitze wie in weiten Teilen Europas auch in Plovdiv groß.
Nur im Vollbesitz aller Kräfte und mit einer Top-Leistung wird ein Platz auf dem Podium erreichbar sein, der für Nikita auch die große Enttäuschung des letzten Jahres vergessen machen würde, als er auf der WM krankheitsbedingt gar nicht ins Geschehen eingreifen konnte.