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OLIVER ZEIDLER GELINGT AM ROTSEE WELTCUP-HATTRICK

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Stolzer Sieger auch in Luzern: Einer-Ass Oliver Zeidler. Foto: Yannick Schurwanz

LUZERN. (CH) Oliver Zeidler hat dem Aufgebot des Deutschen Ruderverbands am Sonntag (9. Juli 2023) die einzige Medaille beim dritten und letzten Weltcup der Saison auf dem Luzerner Rotsee beschert. Er gewann das Finale im Männer-Einer mit einem großen Rennen deutlich. Der Deutschland-Achter musste sich im Finale mit dem fünften Platz genügen. Die drei weiteren A-Final-Teilnehmer landeten auf den Plätzen fünf und sechs. „Dennoch ist es ein gutes Signal, dass wir angesichts der hohen Qualität des Teilnehmerfeldes überhaupt fünf Boote in die A-Finals gebracht haben. Und auch, was das Erreichen der für uns im Vordergrund stehenden Olympia-Quotenplätze bei der WM im September angeht, gab es mehr positive Entwicklungen als Enttäuschungen. Der Kader für die WM wird wahrscheinlich am 18. Juli bekanntgegeben.

Erfolgreichste Verbände waren in Luzern Großbritannien mit vier Siegen, drei zweiten Plätzen und zwei dritten Plätzen, auf dem zweiten Platz landeten die Niederlande (4/0/1), gefolgt von Australien und Rumänien (je 2/3/1). Die Weltcup-Gesamtwertung ging ebenfalls an Großbritannien (115 Punkte) vor Australien (103) und der Schweiz (95).

Zwei Einträge in Geschichtsbücher für Zeidler
Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) hat innerhalb einer Woche zwei Einträge in die Geschichtsbücher des deutschen Ruderns geschafft. Erst gewann er als erster deutscher Einer-Fahrer zum dritten Mal im englischen Henley, nun schaffte er mit dem Sieg in Luzern den selten erreichten Welt-Cup-Hattrick. Zuvor hatte er bereits die Rennen in Zagreb und Varese für sich entschieden. „Es ist schon etwas Besonderes, alle drei Weltcups in einem Jahr zu gewinnen“, freute sich der 26-Jährige nach einer echten Demonstration der Stärke im A-Finale, das auch IOC-Präsident Thomas Bach auf der Tribüne verfolgt hatte.

Über sieben Sekunden hatte er am Ende Vorsprung auf den Dänen Sverri Nielsen, Dritter wurde der Neuseeländer Thomas Mackintosh. Wie schon im Halbfinale profitierte Zeidler von seinem stark verbesserten Start. Für die Titelkämpfe in Belgrad nennt Heino Zeidler, der Vater und Trainer des Titelverteidigers, das klare Ziel: „Wir wollen diese schon sehr erfolgreiche Saison nun auch mit dem WM-Titel krönen.“

Rang sechs: Nicht der Tag von Alexandra Föster
Es war nicht der Tag von Alexandra Föster (RC Meschede). Ein Jahr nach ihrem Überraschungssieg im Rotsee kam sie im A-Finale zur auf den sechsten und letzten Platz. Am Siegersteg legten die großen Favoritinnen an. Karolien Florijn (Niederlande) gewann das Rennen mit einem Katapultstart ebenso sicher, wie Tara Rigney (Australien) Platz zwei vor Emma Twigg (Neuseeland) eroberte. Rang vier hatte man Föster nach ihrem guten Halbfinal-Auftritt zutrauen können, doch sie fuhr vom Start weg hinterher.

Rückschlag für den Männer-Achter
Der Deutschland-Achter musste sich im Finale mit dem fünften Platz genügen. Die Top-Teams waren zu schnell für das deutsche Boot, das vor allem wegen des Rückstands von 5,75 Sekunden im Ziel auf Sieger Australien einen Rückschlag erlitt. Die überglücklichen Aussies beendeten überraschend die Siegesserie von Großbritannien. Dritter wurden die Niederlande vor Rumänien. WM-Rang fünf würde für Paris reichen, in Belgrad ist aber auch noch mit den USA zu rechnen, die in Luzern fehlten. „Es war nicht unser bestes Rennen“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge. „Wir müssen jetzt weitermachen und dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken.“

Frauen-Doppelvierer auf dem sechsten Rang
Nach EM-Rang fünf und Platz drei in Varese stand der umgesetzte Frauen-Doppelvierer mit Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Pia Greiten und Tabea Sche ndekehl (RC Havel Brandenburg, Deutscher Ruder-Club, Osnabrücker RV, RC Hansa Dortmund) zum dritten Mal in einem A-Finale – schon ein Erfolg für sich. Mit der Entscheidung des Rennens hatte er dieses Mal aber nichts zu tun. Die Konkurrenz war stark. So war er von Anfang bis Ende auf Platz sechs abonniert. „Wir hatten gesundheitliche Probleme in der Mannschaft und zu wenig Zeit zur Regeneration. Dank der guten Einstellung der Mannschaft im Hoffnungslauf, ist es uns aber gelungen, unser Mindestziel, den Einzug ins A-Finale zu erreichen“, sagte Bundestrainer Marcin Witkowski.

Schritt nach vorne für Männer-Doppelvierer
Ein mutiges A-Finale fuhr der Männer-Doppelvierer und wollte in den Kampf um Platz drei eingreifen. Anton Finger, Max Appel, Tim Ole Naske und Schlagmann Moritz Wolff (Berliner RC, SC Magdeburg, RG Hansa, Berliner RC) traten die Flucht nach vorne an, wurden am Ende von der hochkarätigen Konkurrenz aber auf den fünften Rang durchgereicht. Das Auftreten als Mannschaft lässt dennoch auch für die WM und die Olympia-Qualifikation hoffen. „Auf den dritten 500 Metern haben wir noch nicht die Pace, um noch weiter nach vorne zu kommen. Aber wir sind deutlich näher an die Spitze herangerückt und sehr glücklich mit diesem Rennen“, sagte Bundestrainer Dirk Brockmann.

Menzel/Völz gewinnen B-Finale
Den Höhepunkt der sechs B-Finals mit deutscher Beteiligung lieferte der Doppelzweier der Frauen. Leonie Menzel und Maren Völz (RC Germania Düsseldorf/RC Potsdam) gewannen ihr Rennen mit einer Länge Vorsprung vor der Schweiz, übertrafen die Erwartungen und kamen in der Gesamtwertung damit auf den siebten Platz.

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