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BRONZE FÜR ZEIDLER UND INSGESAMT DREI MEDAILLEN

EM-Bilanz:

Mit Bronze nicht unzufrieden: Oliver Zeidler nach dem packenden EM-Finale im Männer-Einer. Foto: meinruderbild.de

BLED. (SLO) Ein Mal Silber, zwei Mal Bronze – der Deutsche Ruderverband fährt von der Europameisterschaft in Bled (Slowenien) mit drei Medaillen nach Hause. Oliver Zeidler holte am Schlusstag (28. Mai 2023) das einzige deutsche Edelmetall in den olympischen Bootsklassen. Sein dritter EM-Titel blieb dem Einer-Weltmeister allerdings erneut verwehrt, Zeidler kam auf den Bronze-Rang.

Nach der Bronze-Medaille für Marcus Klemp im Männer-Einer PR1 am Samstag steuerte der Para-Bereich eine zweite Medaille bei. Der Mixed-Vierer mit Steuerfrau in der Klasse PR3 eroberte Silber. Im Medaillenspiegel rangiert der DRV damit nur auf dem zwölften Platz. Erfolgreichste Nationen waren Großbritannien und Rumänien mit jeweils fünf EM-Titeln vor den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich (je zwei).

Wie bei der letzten Weltmeisterschaft vor acht Monaten in Racice gab es für der A-Bereich nur eine Medaille, wieder holte sie Zeidler. Die gestiegene Zahl von A-Final-Teilnahmen in olympischen Bootsklassen (zwei bei der WM, fünf nun bei der EM) wertet Cheftrainerin Brigitte Bielig aber dafür, dass der im letzten Herbst eingeschlagene Weg aus dem Leistungstief erste kleine Früchte trägt. „Natürlich sind wir restlos nicht zufrieden, aber die EM war ja der Einstieg. Wir hatten Licht und Schatten, auch was die Abstände angeht. Wir werden sofort in die Analyse gehen und danach auch Veränderungen vornehmen“, sagte Bielig nach dem letzten Rennen. Die EM habe stark darauf hingewiesen, dass eine bessere Physis der Schlüssel für bessere Ergebnisse sei. Über die Weltcups in Varese (schon in drei Wochen) und Luzern soll die Nationalmannschaft bis September so ertüchtigt werden, dass sie bei der Weltmeisterschaft in Belgrad auf möglichst breiter Front olympische Startplätze erreicht. Bielig: „Das ist unser Hauptziel, auch wenn die eine oder andere Medaille schön wäre.“  

Van Lierup und Ntouskos voraus
Der Schiebewind mit welligem Wasser sorgte am Schlusstag allseits für schwierige Bedingungen.  Das bekam auch Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) im mit Spannung erwarteten Finale des Männer-Einers zu spüren. „Auf dem See war heute kein lockeres Rudern möglich. Dadurch wurde es am Ende bei mir etwas verkrampft. Aber egal, die Anderen waren einfach stärker“, sagte er. Die anderen, das war nicht nur der wieder erstarkte Olympiasieger Stefanos Ntouskos (Griechenland), der sich auf den ersten 1500 Metern beständig mit dem Deutschen in der Führung abwechselte. Sondern auch der Niederländer Leonard van Lierup, der auf den letzten 500 Metern die Führung übernahm und überraschend Europameister wurde. Vergangenes Jahr war der bereits 29-jährige van Lierup noch im Achter gefahren, nun trat er auf Anhieb in die Fußstapfen seines Landsmanns Melvin Twellaar, der 2022 bei der EM in München triumphiert hatte. Zeidler blieb in 6:48,14 Minuten der dritte Platz. „Der Olli hat ein sehr gutes Rennen abgeliefert, es war eines der anspruchsvollsten, die er gefahren ist. Eine halbe Länge Rückstand zum Sieger ist nicht so viel, dass wir nicht positiv in die Zukunft blicken könnte“, sagte sein Vater und Trainer Heino.

Die Arme haben mir nicht mehr gehorcht“, berichtete Oliver Zeidler vom Rennen, aber so dramatisch wie in München sei es nicht gewesen. Er werde nun im Training daran arbeiten, dass er den Endspurt auch stehen könne, auch wenn „schon ordentlich Druck auf den Muskeln“ sei. Enttäuscht zeigte er sich nicht. „Ich wollte natürlich mehr, aber zumindest fahre ich nicht mit leeren Händen nach Hause“, sagte der 27-Jährige. Sein Ziel bleibt weiter, im September den WM-Titel zu verteidigen und die Olympia-Qualifikation zu erreichen. 

Silber für den Mixed-Vierer
In der Para-Nationalmannschaft freute man sich über die Silbermedaille für den Mixed-Vierer PR3, den Susanne Lackner (Mannheimer RV Amicitia), Jan Helmich (RC Hansa Dortmund), Marc Lembeck, Kathrin Marchand (beide RTHC Bayer Leverkusen) und Steuerfrau Inga Thöne (Ulmer RC Donau) ruderten. Sieger wurde Großbritannien, Frankreich verwiesen die Deutschen auf Rang drei. „Es war kein schönes Rennen, aber schnell. Wir waren alle super engagiert, jeder Schlag hat gesessen. Als wir an den Franzosen vorbei waren, war es ein Selbstläufer“, berichtete Schlagfrau Kathrin Marchand vom erfolgreichsten DRV-Boot in Bled. „Ein echt gutes Rennen. Die Mannschaft konnte sich im Vergleich zum Vorlauf deutlich steigern“, sagte Para-Bundestrainer Marc Stallberg.

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