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JULIUS CHRIST UND HENNING KÖNCKE SIND FÜNFTSCHNELLSTER ZWEIER DEUTSCHLANDS

\\ von Roderich Christ

KREFELD / LEVERKUSEN.  Auf den Deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Elfrather See in Krefeld hat Julius Christ gemeinsam mit seinem neuen Zweierpartner Henning Köncke (Osnabrück) die Tür zur A-Nationalmannschaft geöffnet.

Die beiden Ruderer mussten nach einem Winter mit diversen gesundheitlichen Problemen zunächst versuchen, einen großen Trainingsrückstand aufzuarbeiten. Nach einigen Wochen unterbrechungsfreien Trainings, der Regatta Gent und dem anschließenden guten Trainingslager in Hildesheim stellten sie sich der Konkurrenz der im Neuaufbau befindlichen nationalen Elite im Zweier ohne Steuermann, aus der die zukünftigen Nationalzweier, -Vierer und -Achter gebildet werden.
Viele der Ruderer kennen sich bereits aus Junioren- und U23-Zeiten und haben gemeinsam nationale und internationale Erfolge erreicht. Henning und Julius wurden im Vierer mit Steuermann 2020 U23-Europameister und 2021 WM-Vierte.

Insgesamt 27 Boote umfasste das Gesamtfeld, das am Freitag in die Vorläufe startete.

Bereits dort bekamen Henning und Julius es mit Wolf-Niclas Schröder und Torben Johannesen zu tun, letzterer Gewinner der olympischen Silbermedaille 2021 mit dem Deutschlandachter. Diese beiden konnten Köncke/Christ zwar nicht gefährden, aber die anderen drei Boote klar auf Distanz halten.
Samstag Mittag „stieg“ das
Viertelfinale, in dem es um die Qualifikation für das Halbfinale der besten 12 Boote ging.

Hier waren die Sieger der Leipziger Langstrecke, Mattes Schönherr (U23-Achter-Europameister und -WM-Dritter) und Olaf Roggensack (ebenfalls Olympiazweiter 2021 im Achter) sowie Max John und Theis Hagemeister, beide erfolgreiche U23-Athleten, die stärksten Gegner.

Nach 1500 m betrug der Rückstand auf John/Hagemeister und den notwendigen zweiten Platz knapp drei Sekunden und auch 250 m vor dem Ziel war es noch immer eine Bootslänge (gut zwei Sekunden).
Köncke/Christ starteten in diesem Moment den „Nachbrenner“, holten in 20 Schlägen diese Bootslänge auf und qualifizierten sich mit 5/100 Vorsprung als Zweite hinter Roggensack/Schönherr für das
Halbfinale A/B am Samstagabend.
In diesem warteten weitere harte Brocken, so dass eigentlich die Erwartungen dahin gingen, auf Platz vier bis sechs das Finale B zu erreichen.

Letztlich setzten sich die Favoriten, die U23-Europameister und -WM-Dritten im Achter Benedikt Eggeling und Jasper Angl durch, aber mit dem U23-Nationalzweier von 2021 Schubert/Conrad lieferten sich Köncke/Christ einen Kampf über die kompletten 2000 m. Durch einen erneuten beherzten Endspurt hätten sie diesen fast noch abgefangen, aber es fehlten gut 3/10 Sekunden.

Mit dem dritten Platz war das A-Finale der besten sechs Zweier aber gesichert und zwei weitere höher eingeschätzte Boote distanziert, darunter jenes mit Laurits Follert, dem dritten weiter aktiven Olympiazweiten mit dem Achter.
Somit wartete am Sonntagmittag um 12 Uhr das
Finale A, was vor der Regatta niemand ernsthaft in Betracht gezogen hatte.
Diesem Rennen drückten die Boote Roggensack/Schönherr, Schröder/Johannesen und Eggeling/Angl ihren Stempel auf und erreichten in dieser Reihenfolge das Podium.

Köncke/Christ lagen bis 1000 m auf Position vier, noch vor Schubert/Conrad, mussten dann aber dem Kräfteverschleiß Tribut zollen.
Schließlich kamen sie als sehr gute Fünfte ins Ziel.

Mit Interesse und Freude beobachteten Toni Seifert und Felix Drahotta, Ex-Internationale des RTHC, diesen Auftritt. Beide sprachen den jungen Athleten Mut für ihre sportliche Zukunft zu.

Mit Interesse und Freude beobachteten Toni Seifert und Felix Drahotta, Ex-Internationale des RTHC, diesen Auftritt. Beide sprachen den jungen Athleten Mut für ihre sportliche Zukunft zu.


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Das Team der Bundestrainer wird Anfang der Woche über die Einladungen zu Lehrgängen entscheiden, die zur Findung der Vierer- und Achterbesetzungen für die Hügel-Regatta Mitte Mai angesetzt werden. Man darf gespannt sein, inwiefern das Osnabrück / Leverkusener Duo hier Berücksichtigung findet.

Christopher Ahn startete mit Sebastian Merschel (Münster) in die Konkurrenz im Männer-Zweier.
Für die beiden war die Konkurrenz trotz mutiger Fahrt weitgehend doch zu stark. Im Finale D konnten sie aber ein Boot distanzieren und wurden insgesamt 23. Boot.

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Noch größer war das Starterfeld im Leichtgewichts-Männer-Einer, in dem sich Nikita Mohr für die U23-Nationalmannschaft empfehlen und Matthias Haggenei nach überstandenen gesundheitlichen Problemen wieder seiner Wettkampfform nähern wollte.

Insgesamt 39 Ruderer stellten sich hier dem Starter.

Der Vorlauf verlief für die beiden Leverkusener nach Plan. Nikita sicherte sich mit schnellen 1000 m die Führung, die er bis ins Ziel verwaltete, während Matthias zwar die zweite Position auf den letzten 500 m noch abgeben musste, aber mit dem Auftakt insgesamt zufrieden sein konnte.

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Im Viertelfinale startete Nikita Mohr aggressiv und führte nach 500 m. Paul Leerkamp (Osnabrück) erwies sich aber als stärker, so dass Nikita den zweiten Platz absicherte.

Matthias dagegen kam mit den Seitenwindbedingungen auf der Bahn 6 nicht zurecht und konnte keine Akzente setzen.
Das
Halbfinale konnte Nikita bis 1000 m offen gestalten. Auf den dritten 500 m ging jedoch die Post so ab, dass er den Anschluss verlor und mit deutlichem Rückstand als Vierter einkam. Dies bedeutete die Qualifikation für das Finale B der Plätze sechs bis zwölf.

Matthias startete in sein Halbfinale schnell und lag nach 500 m auf Rang drei.  Dieses Tempo konnte er aber nicht durchhalten und ruderte auf Position sechs über die Ziellinie.
Im
Finale B setzte Nikita Mohr alles auf eine Karte und nach schnellem Start und zweiten 500 m lag er zur Streckenhälfte in Führung. Diese musste er allerdings bis zur dritten Zwischenzeit abgeben. Jedoch erkämpfte sich bis zur Ziellinie die dritte Position, was insgesamt Rang neun bedeutet.

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Allerdings sind vier der besser platzierten Athleten keine U23-Jahrgänge mehr, so dass Nikita wie Henning und Julius letztlich fünftschnellstes Boot seiner Altersklasse wurde.

Hiermit dürfte er für die Bildung der Nationalmannschaftsboote im U23-Skullbereich der Leichtgewichte gute Chancen besitzen.

Matthias versuchte im Finale D noch einmal ein gutes Rennen zu fahren und startete wiederum schnell. Bei ihm war der Kräfteverschleiß dann doch deutlich sichtbar und mit Platz 6 erreichte er letztlich den Gesamtrang 24.

Die Para-Athleten des RTHC starteten allesamt in der Beeinträchtigungsklasse 3, die eine normale Ruderbewegung ermöglicht.
Marc Lembeck ruderte mit Juliane Berndorf (Halle)

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und Dominik Siemenroth mit Miriam Federle
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jeweils im Mixed PR3-Doppelzweier.
Im dritten Rennen ruderten Miriam und Dominik  zur Silbermedaille, während Marcs Partnerin hier den Start zurückzog, so dass sie leer ausgingen.

RTHC-Cheftrainer Ralf Müller war mit den Ergebnissen der Meisterschaften sichtlich zufrieden, die gute Perspektiven für den weiteren Saisonverlauf mit sich bringen.

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