HANNOVER. Bundestrainerin Sabine Tschäge und Jörg Roßkopf (Kleestadt, Bundestrainer Tischtennis) wurden vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Trainer*in des Jahres 2021 ausgezeichnet. Jonathan Rommelmann, Olympia-Silbermedaillengewinner von Tokio sowie DOSB-Präsident Thomas Weikert ehrten Sabine Tschäge im Rahmen der Gala „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden am Sonntag (19. Dezember). Jörg Roßkopf war nicht vor Ort und wird zeitnah seine Auszeichnung entgegennehmen.
„Dir ist es wichtig, dass deine Sportler mündige Athleten sind, mit denen du zusammen auf ein Ziel hinarbeitest. Entscheidungen werden bei dir nicht diktiert, sondern fast immer im Team getroffen. Und du schaffst damit ein Umfeld, in dem man als Sportler gerne trainiert und in dem man jederzeit bereit ist 100% zu geben (…). Dabei ist es für dich irrelevant, ob für Kinderregatten, im Breitensport oder für Weltmeisterschaften trainiert wird. Du weißt, dass es keine Spitze ohne eine Basis geben kann“, erklärte Jonathan Rommelmann in der Laudatio für seine Trainerin.
Erstmals werden eine Frau und ein Mann ausgezeichnet
„In diesem Jahr haben wir uns erstmals dazu entschieden, sowohl einen Mann als auch eine Frau als Trainer*in des Jahres auszuzeichnen. Wir wollen damit zeigen, welch großartige Trainerinnen es in Sportdeutschland gibt, wenn auch leider noch viel zu wenige. Abseits der sportlichen Erfolge zeigt mir die Art und Weise wie Jonathan über seine Trainerin Sabine Tschäge spricht, dass wir hier die richtige Wahl getroffen haben. Und ich hoffe sehr, dass Sie, liebe Sabine Tschäge, Frauen motivieren und inspirieren, den Beruf der Trainerin zu ergreifen“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
„Wir freuen uns sehr, dass die Wahl auf Sabine Tschäge gefallen ist. Sie hat es absolut verdient. Sabine ist eine sehr erfahrene und erfolgreiche Trainerin, die weiß, wie sie ihre Athleten motivieren und zu Höchstleistungen bringen kann. Jonny hat dies in seiner Laudatio auf den Punkt gebracht. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung auch ein Anreiz für andere Trainerinnen im Rudersport ist“, so Sportdirektor Mario Woldt.
156 Trainerinnen und Trainer umfasste das deutsche Olympia-Aufgebot, darunter waren nur 13 Frauen. Eine davon war Sabine Tschäge, die als Bundestrainerin für den Leichtgewichts-Doppelzweier Verantwortung trug und Jason Osborne und Jonathon Rommelmann zur Silbermedaille führte. Die ehemalige Athletin der Rennrudergemeinschaft Mülheim stieg schon mit 20 Jahren ins Trainergeschäft ein. Nach einem Lehramtsstudium schlug sie den Weg an die Schule aus und wagte den Schritt ins hauptamtliche Trainergeschäft. Beim hessischen Verband wurde sie Landestrainerin, bevor sie 2009 wieder in die Nähe der Heimat als Trainerin beim Crefelder Ruderclub zurückkehrte. Von 2017 bis Sommer 2020 war sie als Junioren-Bundestrainerin sehr erfolgreich. Als der bisherige Trainer des leichten Männer-Doppelzweiers, Robert Sens, nach Österreich ging, sprang Tschäge spontan ein. Ab Ende Dezember wird sie als Bundestrainerin den Männer-Riemen-Team in Dortmund verstärken.
Zur Honorierung herausragender, langfristiger und nachhaltiger Leistungen verleiht der DOSB seit 2006 den Preis „DOSB-Trainer*in des Jahres“. Damit will er die Wertschätzung von Trainerinnen und Trainern in der Öffentlichkeit steigern. „Trainer*innen haben eine Schlüsselfunktion für die Athlet*innen“, sagt Thomas Weikert (DOSB). „Durch diesen Preis möchten wir dazu beitragen, dass die Trainer*innen insgesamt gestärkt werden. Um dies auf allen Ebenen zu erreichen, haben wir im DOSB das mehrjährige Projekt `TrainerInSportdeutschland` aufgelegt. Denn Trainer*innen sind wichtig für die Spitze, aber eben auch für die Basis in den Vereinen.“
Die Jury
Vorsitzende der Jury ist Uschi Schmitz, lange Jahre Hockey-Nationalspielerin und bis Anfang Dezember Vizepräsidentin Leistungssport im DOSB. Außerdem gehörten ihr an: Ulla Koch, Bundestrainerin Turnen, Barbara Rittner, Bundestrainerin Tennis, Hermann Weinbuch, Bundestrainer Nordische Kombination, Christian Ehrhoff (Eishockey) Jonathan Koch (Mitglied der Athletenkommission des DOSB und DOSB-Präsidiumsmitglied bis 3.12.2021), die Stiftung Deutsche Sporthilfe, Dr. Petra Tzschoppe, bis zum 3.12.2021 DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport.
Die bisherigen Preisträger
2020: Bernd Berkhahn (Schwimmen)
2019: Andreas Bauer (Skispringen)
2018: Detlef Uibel (Bahnrad)
2017: Jürgen Wagner (Beachvolleyball)
2016: Reiner Kießler (Kanu)
2015: Justus Wolf (Para-Ski alpin)
2014: Norbert Loch (Rodeln)
2013: Silvia Neid (Fußball) und Hermann Weinbuch (Nordische Kombination)
2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten, Vielseitigkeit)
2011: Markus Weise (Hockey)
2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)
2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)
2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)
2007: Heiner Brand (Handball)
2006: Raimund Bethge (Bob)„