BREMEN. Die Nachfrage für die DRV/Ausbildung Trainer*in B Leistungssport war im Jahr 2021 sehr groß, weswegen der Kurs in voller Stärke von 24 Teilnehmenden besetzt war und leider auch einigen Interessent*innen abgesagt werden musste. Lange war es ungewiss, ob und in welcher Form der Lehrgang 2021 stattfinden kann. Letztendlich konnte der Lehrgang wie geplant in zwei Präsenzphasen im September und November unterstützt durch den Fernunterricht stattfinden.
Hierbei kam im Fernunterricht die Lernplattform edubreak®Sportcampus zum Einsatz. Hier mussten von den Teilnehmenden zwischen den Präsenzphasen insgesamt sieben Aufgaben bearbeitet werden. Eine Aufgabe stach dabei sehr positiv heraus. In dieser musste jeder Trainer auf heimischen Gewässer oder im Kraftraum eine Trainingssituation filmen. Die Kollegen haben dann diese Videos als eine weitere Aufgabe kommentiert und konstruktive Kritik oder Lob geäußert. Neben der Selbstreflexion, der sich alle bereits beim aufnehmen und schneiden der Filme unterzogen, ging man über den Inhalt des Videos (z. B. die durchgeführte Technikübung) mit den Kollegen über die Kommentare in den Dialog, der dann offline am Abend des zweiten Lehrgangsteil im Lavastein fortgesetzt werden konnte.
Die Onlineplattform wurde auch erfolgreich mit den Vorträgen vor Ort verzahnt. So wurde die Aufgabe gestellt, die drei relevantesten Faktoren für eine schnelle 2000 m-Zeit zu nennen und die Antwort auf diese Frage wurde mit Referent Thorsten Kortmann während des Vortrages zur Rudertechnik erarbeitet. In beiden Präsenztagen wurden vielfältige Themen in Vorträgen oder Praxisübungen behandelt. Dabei wurde von Sportpsychologie und Prävention sexualisierter Gewalt (Annika Weinkopf) über Trainingsplanung (Stephan Froelke), Boote trimmen (Jost Schönmann-Finck), eine Einführung in das neue LUDUM-Tool (Dr. Kay Winkert) und Ernährungslehre (Uwe von Renteln) bis zum Kraft- und Stabi-Training (Hauke Meyer-Koop und Martin Zawieja) alles vermittelt, was zum erfolgreichen Training erforderlich ist. Besonders interessant waren auch die Einblicke der Teilnehmer Alexander Usen (Frankfurter Germania) und Louisa Neuland (Arkona Berlin), die in der Saison 2021 mit ihren Sportlern als Bootstrainer an internationalen Wettkämpfen teilgenommen haben und so aus Trainerperspektive über den Wettkampf und den Weg dorthin berichten konnten.
Während der Ernährungsvortrag dazu führte, dass einige Kekse in der Pause liegen blieben und manch einer seine eigene Ernährung gar komplett überdacht hat, machten die aktuellen Baumaßnahmen in Ratzeburg beim Rumpf- und Stabitraining einige Flexibilität – und zwar nicht nur körperliche – bei den Teilnehmenden erforderlich. So wurde der Praxisteil kurzerhand mit mitgebrachten Besenstielen und Matten im Seminarraum abgehalten. Trotz der räumlichen Einschränkungen durch den Bau wurde sogar eine Einheit im Achter auf dem ungewöhnlich ruhigen Ratzeburger See gerudert und einige gesellige Abende in der Schirmbar und dem Lavastein verbracht.
Somit konnten weder die Bau- noch die Hygienemaßnahmen in der Ruderakademie der Freude an der Fortbildung und dem Trainer-Sein etwas anhaben. Neben vielen neuen Erkenntnissen und einem tieferen Verständnis für den (Ruder)-Sport nehmen alle Absolventen wertvolle Kontakte und ein starkes Netzwerk mit nach Hause, welches unser Training vor Ort noch besser macht. So können wir alle gemeinsam den Rudersport noch stärker und erfolgreicher machen.
Foto links: Rudertechnik mit Thorsten Kortmann
Foto rechts: Bootstechnik mit Jost Schörmann-Finck