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ABSCHIED AUS KINOSAKI

+ + + Schüler basteln Glücksbringer für DRV-Athleten + + + von Hans Strauß

KINOSAKI. (JAP) Kinosaki ist im westlichen Japan als Stadt der heißen Quellen bekannt. Von den Freuden der japanischen Badekultur haben die Ruder*innen aus Deutschland und der Schweiz, die sich in dem kleinen Fremdenverkehrsort unweit des Meeres zwei Wochen lang für die olympischen Wettbewerbe akklimatisierten, nichts mitbekommen. Auch die Nutzung der Quellen im Team-Hotel war untersagt.

Selbst ein Schlendern durch den Ort oder ein Besuch im Café waren wegen der Corona-Einschränkungen nicht möglich. Auch das interkulturelle Programm, das die Stadt Toyooda mit ihrem Ortsteil Kinosaki als olympisches „Host Town“ geplant hatte, konnte aus Sicherheitsgründen nicht umgesetzt werden. Ein Winken an die überraschend vielen Zuschauer beim Training oder aus dem Busfenster – mehr Kontakt zur Bevölkerung war nicht möglich.

Dennoch fanden Mario Woldt, der Sportdirektor des Deutschen Ruderverbandes, und Christian Stofer, der Geschäftsführer von Swiss Rowing, zum Abschluss des Trainingslagers viele lobende Worte für die Fürsorglichkeit ihrer Gastgeber. Und auch sportlich war die Bilanz positiv. „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung auf die Olympischen Spiele“, resümierte Woldt bei einer Pressekonferenz, zu der die Stadt am Donnerstag im Bootshaus des örtlichen Ruderklubs die Medienvertreter eingeladen hatte. Das galt trotz der wechselnden Bedingungen, die das Wetter und das Ruderrevier auf dem Maruyama River für die Athleten bereithielten. Strömung, Wind und Regen seien durchaus „eine Herausforderung für die Mannschaft“ gewesen, sagte Woldt. Ausfallen musste letztlich aber keine der geplanten Trainingseinheiten.

Der Sportdirektor lobte die Athleten, wie professionell sie mit den strengen Corona-Regeln umgegangen seien, ohne sich zu beschweren. Aufgrund der guten Bedingungen im Bootshaus und im Hotel habe man sich aber nicht eingeengt gefühlt. Der tägliche PCR-Test wurde zur Routine. Generell könne er sich keinen besseren Ort für die Vorbereitung vorstellen als das sehr familiäre Kinosaki. DRV-Partner Teamtravel International sorgte zudem für eine gelungene Organisation.

Auf die Frage, wie er eine Bewerbung von Toyooda für internationale Ruderwettbewerbe bewerte, sagte Woldt: „Die Bestrebungen werden wir gerne unterstützen. Es ist eine Frage des Zeitpunktes. Wenn das Wetter stabil ist und es weniger Strömung gibt, dann ist es durchaus ein Standort, der für Wettkämpfe geeignet ist.“

Am Freitagvormittag (Ortszeit) stehen für die DRV-Asse die letzten Trainingseinheiten an, am Nachmittag werden die Boote dann in die Container verladen. Am Samstag geht es dann auf die rund neunstündige Fahrt nach Tokio ins Olympische Dorf. Am 23. Juli beginnen dort die olympischen Ruderwettbewerbe. „Der Spannungsbogen wird bis dahin steigen. Wir sind definitiv bereit, dass die Spiele beginnen können“, sagte Mario Woldt.

An Glücksbringern für das große Ereignis mangelt es nicht. Schüler aus Toyooda bastelten für die Ruderer aus Europa kleine Rücksäcke, die mit handgeschriebenen Glückwünschen, Motivationssprüchen und einer Goldmedaille bepackt waren. „Eine ganz besondere Geste“, freute sich Woldt. Der DRV revanchierte sich mit einer Bierbank im Tokio-2020-Design, auf dem sich alle Sportler mit ihrem Autogramm verewigt hatten.

Olympische Spiele

Tokio (JPN) | Wettkampfsport

Boote

Männer-Einer (M1x)

Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier (LM2x)

Männer-Doppelzweier (M2x)

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Frauen-Doppelvierer (W4x)

Männer-Achter mit Steuermann (M8+)

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