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NEUER HIGHTECH-ACHTER AUF DEN SPITZNAMEN DES SPENDERS GETAUFT

„Sigella“ - Bootstaufe beim Kölner Ruderverein

KÖLN. Am letzten Sonntag im August taufte Werner Siegel auf dem Bootshof des Kölner Rudervereins von 1877 e. V. (KRV) einen von ihm gespendeten C-Line Achter auf den Namen „Sigella“. Diesen seinen Spitznamen hatte er sich schon als Schüler eingehandelt. Er nimmt Bezug auf die namensgleichen Kölner Siegel-Werke in Köln-Braunsfeld, die damals als Hersteller von Sigella-Bohnerwachs bekannt waren.

Werner Siegel ist seit nunmehr 66 Jahren Mitglied im KRV. Angefangen hat seine Begeisterung für den Rudersport als Schüler des Gymnasiums Kreuzgasse, das seit 1911 einen Schülerruderverein unterhält, der seither bei den 77ern angeschlossen ist. Als junger Mann war er in der Rennruder-Mannschaft des KRV aktiv und saß 1958 mit im Siegerboot des Stadtachters. Eine Schulterverletzung zwang ihn anfangs der 60-er Jahre, das aktive Rudern aufzugeben.

In einer kurzen Ansprache legt er den zahlreich erschienenen Gästen dar, dass er seine großzügige Spende aus Dankbarkeit erwogen habe: „Erst durch die Ruderei habe ich mich in den Flegeljahren zum Positiven verändert. Durch den Mannschaftssport erwarb ich mir Tugenden, die mir im späteren Leben und auch im Beruf sehr nützlich waren. Ich möchte dem Verein und seinen Mitgliedern etwas zurückgeben!“

Seine alten Ruderkameraden haben ihn dann davon überzeugt, seinen Verein nicht erst dann zu bedenken, „wenn der Sargdeckel auf deinem Kopf liegt“. Besser sei es schon zu Lebzeiten diese gute Tat zu vollbringen. Also mit der warmen Hand zu geben und an der dadurch entstehenden Freude seine Genugtuung zu haben.

Dieses Boot wurde nach den modernsten Sportgesichtspunkten gebaut und wiegt nur noch 218 kg. Es soll die aktuelle Trainingsmannschaft dazu beflügeln, beim nächsten Stadtachter mit auf dem Treppchen zu stehen. Dazu Werner Siegel: „Ich wünsche mir auch, dass der Schülerruderverein der Kreuzgasse einen Achter zusammenstellen kann, um die „Sigella“ zu rudern. Und natürlich muss es beim Stadtachter ganz vorne mitfahren! Behandelt das Boot pfleglich, bringt es oft zu Wasser, es schreit nach Einsatz und Verwendung!“

Max Zünkler, Vorsitzender des KRV, wies darauf hin, wie selten die Taufe eines neuen Achters sei und dass die künftigen Nutzer schon ganz heiß auf die erste Ausfahrt seien. So versprachen Trainer Aaron Linden und Robin Goeritz von der aktuellen KRV-Trainingsmannschaft denn auch alle Anstrengung, beim nächsten Stadtachter mit auf dem Siegerpodest stehen zu wollen: „Die Jungs werden immer stärker!“

Der Nachmittag klang bei angeregten Gesprächen mit leichten Getränken und großen Kuchenstücken aus.

Sigella“ liegt inzwischen wieder auf der Stellage im Bootshaus. Das für den Taufakt frisch geschöpfte Rheinwasser und der auf die Rollbahnen verteilte Champagner sind inzwischen verdunstet. Das Boot wartet geduldig auf seine Jungfernfahrt. Im Oktober, nach dem Ende der Rennsaison, wird es spätestens soweit sein.

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