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STIMMEN ZUR OLYMPIA-VERSCHIEBUNG

von Judith Garbe \\ DRV - Ruderergometer für RKI-Chef

HANNOVER. Die Verschiebung der Olympischen Spiele stellt auch die Ruder-Nationalmannschaft vor große Herausforderungen.  Wir haben bei den Ruderinnen und Ruderern nachgefragt, was sie von der Entscheidung des IOC halten. Nachfolgend die ersten Rückmeldungen:

Karl Schulze (Berliner RC): „Die Stimmung ist erstmal am Boden, auch die Motivation ist extrem gesunken, aktuell Sport zu machen. Jetzt muss man schauen, wie es weitergeht. Abwarten, was Tag für Tag entschieden wird und darauf reagieren. Der Sport hat mir gezeigt, dass ich durchhalten und kämpfen muss. Und das werde ich jetzt auch weiter machen und mich aus dem Motivationsloch wieder rausziehen. Eine verrückte Zeit.“

Stephan Krüger (Frankfurter RG Germania):

(Stephan Krüger, Frankfurter RG Germania, Foto: Christian Schwier –  anklicken und vergrößern)

„Die Entscheidung des IOC, die Olympischen Spiele zu verschieben, war mehr als überfällig. Bisweilen hatte man regelrecht den Eindruck, dass das IOC über den Dingen steht und immun gegenüber des Conronavirus ist. Die zu erwartende „plötzliche“ Kehrtwende zeigt wieder mal, wie viel Wert der Sportler für die führenden Funktionäre besitzt.

Jeder Sportler hat seine eigene Einstellung zum Sport. Ich wollte mich eigentlich mit dem Ablauf der Spiele vom Rudersport verabschieden und ein anderes Leben abseits des Sports beginnen. Ich hatte geplant, mir Zeit zu nehmen und durch Mittelamerika zu reisen. Das wird wohl nichts. Wenn ich mein Ende mit den Spielen finden möchte, dann werde ich dafür weiter trainieren müssen und mehrere hundert Minuten im Boot verbringen, anstatt die Pyramiden von Machu Picchu zu erklimmen.
Nach der Reise wollte ich dann eine Promotion an der Technischen Universität Hamburg am Institut für Maritime Logistik beginnen. Ob das weiterhin möglich ist, möchte ich in der nächsten Zeit klären. Darauf weiter zu warten, ist für mich keine Option. 

Ich bin gespannt welche Konsequenzen die Entscheidung für uns alle im Einzelnen hat. Außerdem werden demnächst ja weitere Entscheidungen von DRV Seite getroffen werden um sich der neuen Situation anzupassen. Wie sieht die Trainingsplanung und Saisonplanung aus? Werden wir in diesem Jahr überhaupt einen Wettkampf bestreiten können? Auf jeden Fall ist die kommende Zeit nicht weniger spannend als sie es ohne die Corona-Krise ohnehin gewesen wäre.“

Hannes Ocik (Schweriner RG): „Die letzten Wochen waren eine Schinderei – alles war auf Olympia ausgerichtet – und all das bricht jetzt wie ein Kartenhaus zusammen.“

Johannes Weißenfeld (RC ‚Westfalen‘ 1929 e.V. Herdecke): „Die Gesundheit der Menschen hat Vorrang. Daher ist die Entscheidung nachvollziehbar, aber sie macht mich auch traurig.“

Malte Jakschik (RV Rauxel von 1922 e.V.): „Die Verschiebung um ein Jahr ist eine faire Lösung und für mich durchaus machbar.“

Richard Schmidt (Ruderverein ‚Treviris 1921‘ e.V. Trier): „Jetzt heißt es für jeden: Ärmel hochkrempeln, neu anfangen und 2021 ins Auge fassen.“

Ruderergometer für RKI-Chef

TEXT von Angela Baufeld

Auch der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Lothar Wieler, muss sich in der Corona-Krise zu Hause fit halten und kann nicht – wie sonst – beim Berliner Ruder-Club trainieren. Deshalb hat ihm der Landesruderverband Berlin ein Ergometer aus dem Ruderzentrum am Jungfernheideweg zur Verfügung gestellt.

Lothar Wieler will jeden Morgen eine Einheit trainieren – am besten an frischer Luft. Das sei wichtig, um gesund zu bleiben. „Mal sehen, ob ich das hinbekomme. Auf jeden Fall ganz toll – ohne Rudern sind die Wochenenden öde“, sagt der RKI-Chef.

Jemanden wie Lothar Wieler müsse man unterstützen“, so Karsten Finger, Vorsitzender des Landesruderverbands Berlin. „Und da auch im Bundes- und Landesstützpunkt derzeit das Training ruht, finde ich die temporäre Leihgabe eine gute Investition. Möge Lothar Wieler u.a. durch den Rudersport auf dem Ergometer gesund und fit bleiben, damit er uns auch weiterhin mit Rat und Empfehlungen leiten kann.“

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