BERLIN. „Eine gute Veranstaltung, die man als Sportler mal mitgemacht haben muss“, sagte Martin Schindler über die Berlin Indoor Rowing Open, die in diesem Jahr am 14. Dezember zum 23. Mal ausgetragen wurden. Der Trainer vom RC Tegel saß auf den Rängen im historischen Kuppelsaal auf dem Olympiagelände. Er beobachtete – wie viele andere Trainer auch – die Rennen im Zentrum der Arena, wo 16 Ruderergometer im Halbkreis aufgebaut waren. Über 700 Ruderinnen und Ruderer gaben zum Ende des Wettkampfjahres noch einmal über 100 Prozent auf den unbarmherzigen Geräten – lauthals angefeuert von ihren Trainingskameraden, ihren Trainerinnen und Trainern und den Zuschauern. Auf dem Programm standen Einer-, Zweier-, Vierer- und sogar Achterrennen. Die Rennverläufe konnten auf den Leinwänden in Echtzeit verfolgt werden. Das Filmteam von Sportfanat war begeistert: „Eine tolle Veranstaltung.“ Ein Facebook-Kommentar lautete: „Wir konnten wieder tolle Leistungen sehen und die Stimmung im Kuppelsaal ist einmalig.“
Fast alle Altersklassen waren vertreten. Dina Damaske (13) vom RC Tegel absolvierte die virtuelle 1.000-Meter-Strecke in 3:40.8 min. Sie trainiert bei Grit Quernheim. Drei- bis viermal in der Woche sitzt sie im Ruderboot. Ihre ganze Familie rudert – sogar ihre Oma. Dina sagt: „Viele behaupten, Mädchen haben keine Kraft und können nicht rudern. Das stimmt gar nicht.“
Dietmar Oehmige ist 66 Jahre und schaffte die 1.000 m in 3:37.7 min. Früher spielte er gern Tennis. Vor vier Jahren hat ihn seine Tochter zu einem Ruderkurs an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin mitgenommen. Er fand Gefallen. Jetzt rudert er zwei- bis dreimal in der Woche bei der Ruderriege der Turngemeinde in Berlin von 1848. Bei den Berlin Indoor Rowing Open war er zum zweiten Mal dabei. Die Langstreckenregatten „Quer durch Berlin“ und „Silberner Riemen“ stehen fest in seinem Kalender.
Die Veranstaltung im Kuppelsaal ist auch ein Touristenmagnet: Robin Sterk (70) aus Eindhoven in Holland (49) hatte die weiteste Anreise. „Ich hab darüber im Internet gelesen und verbringe gleich noch mit meiner Frau ein paar Tage in Berlin.“ Seine Zeit über 1.000 m: 03:35.2 min.
Eines der spannendsten Rennen war das Rennen 7 der Junioren (17/18 Jahre). „Ein super Feld, das auf die neue Saison hoffen lässt“, so LRV-Geschäftsführer Michael Hehlke.
Die Sieger dieses Rennens über 2.000 m waren Luis Haack vom Berliner-Ruder-Club Ägir. Er kam auf Platz 1 (6:03.9 min.). Zweiter wurde Tom Niklas Gränitz von der RG Rotation Berlin (6:10.7 min).
Die Organisatoren ließen sich auch noch etwas Besonders einfallen: Beim Rennen S 10 traten Betreuer und Lehrer gegeneinander an. Schnellster über die 333 m war Oliver Faul-Wendland vom Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum in Henningsdorf mit einer Zeit von 00:53.7 min.
Schon am Vortag hatte die Berliner Zeitung auf geschrieben: „Rudern auf dem Ergometer hat sich zu einem Sport im Sport entwickelt. Die Indoor Rowing in Berlin haben Pionierarbeit geleistet.“
Ein kurzes Video ist hier zu sehen. Alle Ergebnisse stehen hier.