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ZEHN BOOTE DIREKT WEITER

FÜNF MÜSSEN IN DEN HOFFNUNGSLAUF . von Judith Garbe - DRV

LINZ-OTTENSHEIM. Die Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim sind eröffnet. Bei Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Grenze und fairen Bedingungen auf dem Altarm der Donau konnten sich 10 der 15 gestarteten deutschen Boote direkt für die nächste Runde qualifizieren. Fünf Boote müssen den Umweg Hoffnungslauf nehmen.

Zeidler schlägt Weltbestzeithalter
Perfekter WM-Auftakt für Oliver Zeidler (Donau RC Ingolstadt) im Einer. Taktisch konnte er umsetzen, was er sich im Vorfeld vorgenommen hatte. Vom Start weg schnell an die Spitze setzen und die Gegner kontrollieren. Und das gelang dem 23-Jährigen. Mit über einer Bootslänge Vorsprung auf den Weltbestzeithalter Robbie Manson aus Neuseeland ging er auf die zweiten 1.000 m. Zeidler konnte den Vorsprung kontinuierlich ausbauen und den Sieg ungefährdet ins Ziel rudern. Nächste Station – Viertelfinale. „Das war ein sehr gutes Rennen heute, hat sich richtig gut angefühlt. Ich wollte erstmal schauen, wie die anderen drauf sind. Robbie hatte anscheinend die gleiche Taktik wie ich. Den Weltbestzeithalter im Vorlauf schon ärgern zu können ist natürlich ein ordentlicher Motivationsschub“, so der amtierende Europameister.

Thiele souverän im Viertelfinale
Im Viertelfinale steht auch Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern). Die Leipzigerin hat gut ins Rennen gefunden und das Feld auf den ersten 1.000 m angeführt.  Auf der zweiten Streckenhälfte konnte sie die Frequenz nicht mehr halten und musste die Tschechin Miroslava Topinkova Knapkova ziehen lassen. Als Zweite mit großen Vorsprung auf Rang drei hat sich Thiele aber souverän für die nächste Runde qualifiziert. „Wenn man bei einer WM vorne mitfahren will, ist es nie einfach. Die ersten 1.000 m waren ganz gut, danach bin ich mit der Frequenz runter. Da hätte ich mehr draufhalten müssen“, erklärt Thiele nach dem Rennen.

M2x als Vorlaufzweiter weiter
Tim Ole Naske und Stephan Krüger (RG Hansa Hamburg/Frankfurter RG Germania) haben als Vorlaufzweiter souverän das Viertelfinale erreicht. Nach dem Start ordnete sich das Duo hinter den erwartet starken Litauern ein, musste im weiteren Rennverlauf aber etwas abreißen lassen. Die Kanadier auf Rang drei konnten die Athleten von Karsten Timm aber zu jederzeit in Schach halten.

LM2x baut Siegesserie aus
Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) machen dort weiter, wo sie vor der WM aufgehört haben – mit einem Sieg. Das Duo konnte sich wie zu erwarten nach dem Start absetzen und als Erster auf die zweite Streckenhälfte gehen. Auf den letzten 500 m kamen etwas überraschend die in dieser Saison bisher schwachen Portugiesen auf und schoben sich bis auf fünf Zehntel ans deutsche Boot ran. „Das Rennen war schlecht, das Ergebnis ist ok“, so Osborne nach dem Rennen und Rommelmann ergänzt. „Rudertechnisch war das schon ganz gut. WM-Vorläufe sind immer schwierig, vor allem, wenn bei unserem relativ erfolgreichen Saisonverlauf. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt, im Viertelfinale geht’s weiter.“

LW2x als Dritte weiter
Sophia Krause und Katrin Thoma (Limburger Club für Wassersport/Frankfurter RG Germania) haben sich als Dritte ihres Vorlaufes ungefährdet für das Viertelfinale qualifiziert und damit laut Trainer Hollmann „die Aufgabe erstmal erfüllt“.

M2- zieht ins Viertelfinale ein
Wolf-Niclas Schröder und Paul Gebauer (RU Arkona Berlin/Potsdamer RC Germania) sind mit der 12. schnellsten Zeit ins Viertelfinale des Männer-Zweiers ohne eingezogen. Die Jungs von Trainer Peter Thiede lieferten sich vor allem auf der zweiten Streckenhälfte einen spannenden Zweikampf mit dem Boot aus Frankreich um Platz drei. Am Ende wurde es Rang vier für die Deutschen, das Viertelfinale haben sie aber in der Tasche. „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten einen schweren Lauf und wollten mitfahren, solange es geht. Ich bin auf jeden Fall erstmal zufrieden“, so Thiede.

W2- ebenfalls eine Runde weiter
Anna-Calina Schanze und Tabea Schendekehl (Ratzeburger RC/RC Hansa v. 1898 Dortmund) stehen ebenfalls im Viertelfinale. Das Duo ordnete sich vom Start weg hinter den Booten aus Australien und der Ukraine ein. An dieser Reihenfolge änderte sich bis ins Ziel nicht, sodass die Beiden als Dritte souverän eine Runde weiter sind. „Einen WM-Vorlauf kann man im Vorfeld immer schwer einschätzen, da beim Saisonhighlight alle von Beginn an heiß sind. Ich bin mit dem Auftakt auf jeden Fall erstmal zufrieden“, so Trainer Tom Morris.

W4- muss in den Hoffnungslauf
Nicht so zufrieden ist er hingegen mit der heutigen Leistung des Frauen-Vierers ohne. Isabelle Hübener, Juliane Faralisch, Ida Kruse und Alexandra Höffgen (RC Potsdam/Frankfurter RG Germania/RV Münster/Neusser RV) erwischten heute keinen guten Tag. Schon auf den ersten 500 m verlor das Quartett mehr als fünf Sekunden auf die führenden und derzeit schnellsten Australier. Im weiteren Rennverlauf wuchs der Rückstand an. Am Ende wurde es Rang sechs für die Athletinnen von Trainer Tom Morris.

M4- verpasst direkten Halbfinaleinzug nur knapp
Felix Brummel, Felix Wimberger, Max Planer und Nico Merget (RV Münster/Passauer RG/Bernburger RC/Frankfurter RG Germania) haben trotz eines guten Rennens und dem zweiten Platz den direkten Halbfinaleinzug knapp verpasst. Die in dieser Saison starken Briten konnten sich schon früh vom Rest des Feldes lösen. Dahinter verteidigte das deutsche Boot die komplette Strecke den zweiten Rang vor den Franzosen und Neuseeländern. „Wir wussten, dass die Briten aktuell eines der schnellsten Boote sind. Für uns war es heute noch kein perfektes Rennen, aber perfekt mussten wir heute auch noch nicht sein. Übermorgen im Hoffnungslauf geht’s auf ein Neues. Wir werden uns jetzt von Rennen zu Rennen steigern“, gibt sich Schlagmann Nico Merget selbstbewusst.

M4x steht im Halbfinale
Hans Gruhne, Max Appel, Timo Piontek und Karl Schulze (RC Potsdam, SC Magdeburg, Koblenzer RC Rhenania 1877/1921 e.V/Berliner RC) haben sich nach einem schnellen Start auf den ersten 500 m an die Spitze des Feldes gesetzt, wurden dann aber von den Australiern abgefangen. Im Mittelteil verlor das Quartett weitere Meter und die Norweger zogen gleichauf. Als Dritter ging das deutsche Boot auf die letzte Teilstrecke. Schlag um Schlag erhöhten sie das Tempo und setzen sich von den Norwegern ab. Als Zweiter konnten die Jungs von Trainer Marcus Schwarzrock den Hoffnungslauf umgehen und direkt für das Halbfinale planen. „Im Mittelstück verlieren wir aktuell am meisten, daran müssen wir arbeiten. Aber wir haben die Aufgabe erstmal erfüllt, müssen nicht in den Hoffnungslauf und haben dadurch bis Donnerstag Pause“, erklärt Schlagmann und Doppel-Olympiasieger Karl Schulze.

Schäfer im Viertelfinale
In den nicht-olympischen Bootsklassen sind die heute gestarteten Boote ebenfalls alle eine Runde weiter. Nach einem nicht optimalen Start ordnete sich Lucas Schäfer (Ruder und Sport Steinmühle) im leichten Einer zunächst auf dem fünften Rang ein. Im weiteren Rennverlauf arbeitete sich Schäfer immer weiter nach vorne, am Ende wurde er Zweiter. Damit steht er ungefährdet im Viertelfinale.

Start-Ziel-Sieg für Dräger
Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) hat sich mit einem Start-Ziel-Sieg ungefährdet für das Halbfinale im leichten Einer qualifiziert. „Das war ein gutes Auftaktrennen – genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Nicht zu extrem, sodass ich noch Kräfte sparen konnte.“

Para-Boote müssen in den Hoffnungslauf
Amalia  Sedlmayr und Marcus Klemp (RTHC Bayer Leverkusen Ruder-Abteilung/Rüdersdorfer RV Kalkberge) mussten die Konkurrenz heute schon frühzeitig ziehen lassen. Als Vierter müssen sie den Umweg Hoffnungslauf nehmen. „Amalia ist ja noch Anfängerin, sie sitzt erst seit April im Boot. Wir wissen aber, dass wir noch schneller können“, so Para-Bundestrainer Jochen Weber.

In den Hoffnungslauf muss auch der PR3Mix4+. Während die Briten den Sieg schon frühzeitig klarmachten, lieferten sich Susanne Lackner, Moana Glade, Jan Helmich, Valentin Luz und Steuerfrau Inga Thöne (RC Vilshofen/Offenbacher Rudergesellschaft Undine 1876 e.V./RC Hansa v. 1898 Dortmund/Frankfurter RG Germania/Ulmer RC Donau) einen spannenden Zweikampf mit den Ukrainern um den zweiten und letzten Halbfinalplatz. Am Ende fehlten dem Quintett nur zwei Sekunden zum direkten Weiterkommen. „Vom Ergebnis her ist das ok. Beim Weltcup in Poznań lagen wir noch 30 Sekunden hinter der Ukraine. Das bestätigt, dass das, was wir in den vergangenen Wochen geändert haben, richtig war. Vom Rudern her ist es allerdings noch verbesserungsfähig“, erklärt Weber.

Johannes Schmidt (Offenbacher RG Undine) darf als Vorlaufdritter ebenfalls in den Hoffnungslauf. Nachdem sich der Russe und Brite schon früh abgesetzt hatten und die zwei Halbfinaltickets damit schon vorzeitig vergeben waren, nahm der Offenbacher Tempo raus, um Kräfte zu sparen. „Wir hatten im Vorfeld gesagt, dass Johannes am Start hinlangen soll, wussten dann aber, als die beiden an der Spitze enteilt waren, dass der dritte Platz heute das Maximalmögliche ist. Und das hat er auch erreicht“, so Weber.

Morgen stehen nur vier weitere Vorläufe (W2x, PR1W1x, PR2M1x, PR3M2-) mit deutscher Beteiligung an. Los geht’s um 10 Uhr. Die Rennen werden wieder live auf worldrowing.com gestreamt Live-Ergebnisse werden dort ebenfalls bereitgestellt.

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