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DITTMAR UND OSTERER VERTEIDIGEN IHRE TITEL

Deutsche Meisterschaften \\ dtb

LEVERKUSEN. Die 31. Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis waren ein voller Erfolg. Dabei konnten Toni Dittmar bei den Herren und Bianca Osterer im Quad-Wettbewerb ihre Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen. In der Nachwuchs-Konkurrenz setzte sich die 13-jährige Ela Porges durch und den Titel im Breitensport-Feld sicherte sich Markus Wasmund.

Vom 2. bis 4. Oktober 2020 kämpften 32 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet auf der Anlage des RTHC Bayer Leverkusen um die begehrten Titel bei den Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis. Coronabedingt war das Turnier, das normalerweise im Juni hätte stattfinden sollen, auf Anfang Oktoberund in die Halle verlegt worden. Neben den Leistungssport-Konkurrenzen im Einzel der Herren und Quads, der Klasse für Spieler*innen mit einer Einschränkung von mindestens drei Extremitäten, gingen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften erstmals auch Nachwuchs- und Breitensportler an den Start.

Ela Porges triumphiert bei den Juniors

Bei den Nachwuchstalenten setzte sich Ela Porges aus Seeheim in einem spannenden Dreisatz-Finale gegen John Brendahl aus Bonn durch – beide Talente nutzten die Deutschen Meisterschaften, um auf sich aufmerksam zu machen und parallel von den Profis zu lernen. „Wie schnell die fahren und wie hart geschlagen wird, finde ich super beeindruckend. Dafür muss man viel trainieren. Auf meinen Sieg bin ich aber auch stolz“, freut sich Porges, die jetzt schon ihre Zusage für den 1. Deutschen Rollstuhltennis-Workshop im November 2020 gegeben hat – ein neues DTB-Trainingsevent mit Rollstuhltennis-Profispielern und dem Bundestrainerteam.

Markus Wasmund ist nach seinem Sieg extrem motiviert

Auch die Teilnehmer der Breitensport-Konkurrenz zeigten starke Matches und viel Potenzial. „Ich habe schon immer Tennis gespielt. Nun auch nach meinem Unfall im Rollstuhl weiterzumachen und Deutscher Meister im Breitensport zu werden, ist wirklich emotional für mich. Das motiviert mich extrem, denn ich will noch viel besser werden“, sagte der Wilhelmshavener Markus Wasmund, der im Finale Christian Burg aus Montabaur bezwang, sichtlich bewegt.

Bianca Osterer einzige Frau in der Quad-Konkurrenz

Bianca Osterer aus Kamp-Lintfort triumphierte erneut in der Quad-Konkurrenz. Sie konnte bereits im vergangenen Jahr als einzige Frau in einem ansonsten männlich dominierten Feld den Titel gewinnen und überzeugte auch 2020 in Leverkusen mit einer durchweg konstanten und mutigen Spielweise. Im Finale schlug sie den Berliner Marcus Laudan. Osterer: „Ich bin wirklich dankbar für das Turnier und hoffe, dass ich bald auch wieder international spielen kann. Tennis ist einfach mein Leben.“

Toni Dittmar verteidigt Titel

Auch in der Leistungssport-Konkurrenz der Herren wurde ein letztjähriger Titelgewinner bestätigt. Anthony Dittmar stand hier seinem langjährigen Mannschaftskameraden und Freund Sven Hiller gegenüber. Beide machten ihr Finale zum unbestrittenen Highlight des Turniers mit rasanten Fahrmanövern und beeindruckenden Ballwechseln. „Der Teppich in der Leverkusener Halle ist extrem schnell und gar nicht so leicht zu spielen. Doch ich habe die richtigen Mittel gefunden und konnte meine Spielstrategie gut anpassen. Um wieder Deutscher Meister zu werden, habe ich hart trainiert und das hat sich ausgezahlt“, so der 25-Jährige.

Verantwortlich für das Turnier zeichnete sich das Team um Niklas Höfken, DTB-Referent für Inklusion und Parasport und gleichzeitig Rollstuhltennis-Bundestrainer im Deutschen Behindertensportverband. „Alle, die gesehen haben, was am Wochenende im RTHC geleistet wurde, verstehen, wie faszinierend Rollstuhltennis ist und warum diese großartige Disziplin noch mehr gefördert werden muss. Der DTB und die Gold-Kraemer-Stiftung gehen mit ihrem Programm ‚Tennis für Alle‘ genau den richtigen Weg, um stetig die Strukturen zu verbessern. Das lässt sich sehr gut an der Entwicklung der Rollstuhltennis-DM ablesen“, blickt Höfken zufrieden auf die Veranstaltung zurück und betont das gut funktionierende Orgateam aus DTB, Stiftung, RTHC und dem ausrichtenden Tennisverband Mittelrhein.

Im kommenden Jahr sollen die Wettkämpfe wieder in Leverkusen stattfinden, anvisiert wird dabei der reguläre Termin im Sommer. Dann will auch Schirmherrin Barbara Rittner wieder vorbeischauen, die dieses Jahr aufgrund ihrer Tätigkeit als Kommentatorin der French Open verhindert war.

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