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PERFEKTER ABSCHLUSS EINER TURBULENTEN MOTORSPORTSAISON

• Ricardo Feller und Christopher Mies sind Deutsche GT-Meister • Blick in die Zukunft des Motorsports bei dmsj-Finals und FIA Rally-Star-Sichtung • Inklusionsprojekt „United in Dreams“ erhält viel positive Resonanz • DMSB-Präsident Wolfgang Wagner-Sachs zieht vorläufige Saisonbilanz

NÜRBURGRING. Mit einem Rennwochenende voller Highlights endete die Deutsche GT-Meisterschaft am Nürburgring. In einem spannenden Finale konnten sich Ricardo Feller und Christopher Mies vom Team Montaplast by Land-Motorsport (Audi R8 LMS) die Meisterkrone aufsetzen. Sie setzten sich im letzten Rennen der Saison gegen die neuen Vizemeister Mathieu Jaminet und Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R) durch. Das Finalwochenende des ADAC GT Masters, in dessen Rahmen das höchste Automobilchampionat unter dem Dach des DMSB ausgetragen wurde, bot den Besuchern in der Eifel aber noch zahlreiche weitere Attraktionen. Dazu zählten nicht nur die motorsportliche Action auf der Strecke und der umfangreiche Fan-Service rundherum. Auch der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) präsentierte einige viel beachtete Aktionen, die einen Blick in die Zukunft des Motorsports ermöglichten. So führte die deutsche motor sport jugend (dmsj) ihre Finals im historischen Fahrerlager durch. Dort gab es auch Demonstrationsfahrten des von der Aktion Mensch geförderten Elektrokart-Projekts „United in Dreams“. Junge Motorsportler hatten außerdem die Chance, sich im digitalen Rallye-Cockpit für das europäische Kontinentalfinale im FIA Rally Star-Programm zu qualifizieren.

Das randvolle Motorsportwochenende mit Piloten von den jüngsten Amateurklassen bis zur Riege der etablierten Profis ist ein Spiegelbild der Saison: Obwohl die Corona-Pandemie auch 2021 zu Um- und Neuplanungen in fast allen Motorsportdisziplinen zwang, fällt die vorläufige Bilanz trotzdem versöhnlich aus. „Ich freue mich, dass das höchste deutsche Automobil-Championat unter annähernd normalen Bedingungen zu Ende gegangen ist, was die Freiheiten für Zuschauer und aktive Sportler angeht“, fasst DMSB-Präsident Wolfgang Wagner-Sachs zusammen. „In den vergangenen Monaten haben Aktive, Funktionäre, Teams und viele andere gezeigt, dass auch unter schwierigen Bedingungen spannende Wettbewerbe möglich sind. Für mich persönlich ist es ein kleines Highlight, dass wir den Saisonausklang nun mit einem Fahrerlager voller begeisterter Fans feiern können, die hier viele attraktive Rennen und Rahmenaktivitäten erlebt haben. Mein Dank geht an alle Motorsportler, die mit tollem Zusammenhalt, großer Begeisterung, Kompromissbereitschaft und Erfindungsreichtum das Racing in Deutschland in den vergangenen Monaten lebendig gehalten haben. Das lässt mich optimistisch sein für die nun langsam anbrechende Endphase dieser Pandemie, aus der heraus wir dann hoffentlich zu einer neuen Normalität im Jahr 2022 durchstarten können.“

DMSJ-Finals mit tollem Starterfeld
Dass nicht nur die Profirennfahrer des ADAC GT Masters tollen Motorsport bieten, davon konnten sich die Besucher bei den dmsj-Finals am Nürburgring mit eigenen Augen überzeugen. Über 250 Piloten und Pilotinnen im Alter zwischen 7 und 18 Jahren traten in den Wettbewerben an: Der HAC Simmern lud zum Finale der Deutschen Kart-Slalom-Meisterschaft ein, deren vier Läufe am Samstag und Sonntag im Historischen Fahrerlager stattfanden. Für die jüngsten Automobil-Slalom-Piloten hatte der MSC Neviges-Tönisheide auf einer Eventfläche mitten im Fahrerlager des Nürburgrings die Bühne bereitet. Hier fand beim traditionell zweigeteilten Finale am Samstag der Endlauf des ADAC Youngster-Cups statt, dem sonntags die Deutsche Junioren-Slalom-Meisterschaft folgte. Ein besonderes Bonbon für die Teilnehmer: Die Gesamtsieger durften ihre verdienten Pokale diesmal auf der gleichen Bühne entgegennehmen, die auch für die Siegerehrung der Deutschen GT-Meisterschaft genutzt wurde. Ergebnisse und Tabellenstände gibt es ab Montag (8. November) auf der Homepage der deutschen motor sport jugend unter www.dmsj.org.

United in Dreams: Inklusion soll zur Normalität werden
Im Fahrerlager konnten die Besucher auch gleich ein Zukunftsprojekt bestaunen, das dort gezeigt wurde. Denn der Verein x4in zeigte das Elektrokart, mit dem Motorsportler mit körperlichen Einschränkungen künftig an Wettbewerben teilhaben können. Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt, zu dem der DMSB als Kooperationspartner beiträgt, hat ein Elektrokart mit Joystick-Steuerung auf die Räder gestellt, das sich flexibel an verschiedene Anforderungen des Piloten anpassen lässt. Der Nürburgring markiert den vorläufigen Schlusspunkt einer Infotour, bei der das Kart immer wieder auf großes Interesse und positive Resonanz stieß. Nach der Konzeption, dem Prototypenbau und der ersten Erprobung ist das Projekt nun bereit für die nächsten Schritte. Dazu gehört etwa, dass zahlreiche Kart-Slalom-Verantwortliche aus ganz Deutschland am Nürburgring detailliert informiert wurden. Ihr Feedback fließt nun in die Weiterentwicklung ein, an deren Ende ein E-Kart-Wettbewerb stehen soll, bei dem Inklusion nicht nur möglich ist, sondern zur Selbstverständlichkeit wird.

Erste Sichtung für FIA Rally-Star-Programm
In ganz anderer Form zukunftsweisend war die erste Sichtung für das FIA Rally-Star-Programm am Nürburgring. Über zwei Dutzend Kandidaten kletterten bei der digitalen Qualifikation in den SimRacing-Schalensitz und bewiesen ihr Können im Rallyesimulator. Das gemeinsame Ziel aller: Sich als erfolgreicher Kandidat im Rallye-Nachwuchs-Programm des Motorsport-Weltverbandes FIA wiederzufinden, das ab 2023 als eigenes Team im Rahmen der Rallye-WM antritt. Doch der Weg dorthin ist weit und führt zunächst einmal über die kontinentale europäische Sichtung und danach zum weltweiten Finale. Zudem ist auch die nationale Konkurrenz nicht ohne, denn eine Woche nach diesem ersten digitalen Abschnitt treten weitere Interessenten in der Motorsport Arena Oschersleben an, wo sie sich am Lenkrad eines Slalom-Tourenwagens bewähren wollen. Erst danach stehen also alle deutschen Kandidaten fest, die zum europäischen Kontinentalfinale reisen werden.

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