LEVERKUSEN / BERLIN. Bei den von Freitag (2. bis 4. August) bis Sonntag stattfinden „Finals“ verwandelt sich Deutschlands Hauptstadt in eine Sportmetropole: In zehn Sportarten werden die neuen Deutschen Meister gesucht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Leichtathleten am Samstag und Sonntag. Die TSV-Athleten möchten rund zwölfmal Edelmetall mit auf die Heimreise nehmen.
Eines der Leverkusener Zugpferde wird zweifelsohne Konstanze Klosterhalfen über 5.000 Meter sein. Zwar liegt sie in der Meldeliste „nur“ auf Rang zwei. Sie ist diese Strecke in diesem Jahr aber erst einmal im Januar gelaufen. Seither pulverisiert sie eine Saisonbestleistung nach der anderen. Ihre letzter Coup: 3.000 Meter in 8:20,07 Minuten. Damit unterbot sie ihren eigenen deutschen Rekord um knapp zehn Sekunden. Am Samstagabend um 18:20 Uhr steht die 22-Jährige im Berliner Olympiastadion am Start und wird sicherlich erneut für Standing Ovations sorgen.
Ein weiteres Highlight aus TSV-Sicht dürfte der Stabhochsprung der Männer werden. Hier wird der Newcomer und Universiaden-Silbermedaillengewinner Torben Blech als derzeit Führender der deutschen Bestenliste Gold ins Visier nehmen. Starke Konkurrenz bekommt er mit dem amtierenden U23-Europameister Bo Kanda Lita Baehre aus seiner eigenen Trainingsgruppe. Karsten Dilla, mehrfacher Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften, könnte den Leverkusener Dreifach-Triumph perfekt machen.
Mit dem klaren Ziel, die Goldmedaille zu gewinnen, reist Hochspringer Mateusz Przybylko an die Wirkungsstätte, an der er mit seinem EM-Titel im vergangenen Jahr seinen bisher größten Erfolg feierte. Die Saisonbestleistung des 27-Jährigen liegt bei 2,30 Meter. Am Sonntag um 16:37 Uhr hebt der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp ab. Für eine Überraschung könnte auch sein Trainingskollege Torsten Sanders sorgen. Nach vielen verletzungsgeplagten Jahren befindet er sich auf dem Weg zurück zu alter Stärke.
Dass Viertelmeiler Tobias Lange in absoluter Topform ist, beweist nicht nur seine Leistungskurve, die steil nach oben zeigt, sondern auch ein Blick in die Meldeliste. Mit 46,31 Sekunden führt der 25-Jährige diese an und möchte seine Position als derzeit schnellster Deutscher ungern an den nur eine Hundertstel hinter ihm liegenden Johannes Trefz (TSV Gräfeling) abgeben.
2017 konnte Kugelstoßer Jan Josef Jeuschede als DM-Zweiter bereits das Gefühl auf dem Podest genießen. In diesem Jahr stehen die Chancen für eine Wiederholung gut. Der Schützling von Helge Zöllkau reist an Position drei der Meldeliste an.
Einen Quantensprung machte in diesem Jahr Diskus-Ass Marike Steinacker. Die Norm (61,20 Meter) für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar) hat die 27-Jährige bereits in der Tasche. Jetzt geht es darum, sich in der starken deutschen Konkurrenz zu behaupten und einen der drei Startplätze für die globalen Titelkämpfe zu erkämpfen.
Spannend dürften auch die 100 Meter der Frauen werden. Erst bei den heimischen Bayer Classics verbesserte Yasmin Kwadwo ihre Bestzeit auf 11,25 Sekunden und zählt damit zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen. Jennifer Montag, frischgebackene U23-Europameisterin mit der 4×100-Meter-Staffel, nimmt ebenfalls eine vordere Platzierung in Angriff.
Eine Überraschung zuzutrauen ist 400-Meter-Hürden-Spezialistin Sylvia Schulz. Die erst 20-Jährige hat durch Verletzungen eine suboptimale Vorbereitung hinter sich. Dennoch verbesserte sie ihren Hausrekord auf 58,42 Sekunden und liegt an Position fünf der Meldeliste.
Als Zweite der Meldeliste reist Hammerwerferin Carolin Paesler nach Berlin. Eine Medaille ist das Ziel! Auch Michelle Döpke als Fünftplatzierte könnte ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden. Speerwerferin Dana Bergrath, im letzten Jahr Teil der EM-Mannschaft, kämpft sich nach Verletzungssorgen zurück. Gelingt ihr eine weitere Verbesserung, ist auch für sie das Treppchen in Reichweite.
Die nationalen Titelkämpfe beginnen am Samstag (3. August) um 11:00 Uhr mit dem Hammerwurf der Männer. Die Veranstaltung endet mit den 200 Metern am Sonntag (4. August) um 18:45 Uhr.