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KANUSPORT UNTERSTÜTZT IN GIESSEN DAS PROJEKT „LAHNWELLE“

DUISBURG. Der Kanusport unterstützt in Gießen die Surfer-Initiative „Lahnwelle“, da hier ein enormes Trainingspotential auch für Kanuten entstehen kann. Dank eines Inklusionskonzepts für die Welle eröffnen sich vielfältige Perspektiven für Surfen, Kanusport, Parakanu, Special Olympics und Stand-Up-Paddling in Mittelhessen!

Bei einem Dialog der Gießener Kanu-Vereine, des Hessischen und des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) mit der Stadt Gießen am 07.12.23 fand ein Austausch zum Bedarf des Kanusportes auf der Lahn statt. Jens Perlwitz (Präsident des DKV und Ehrenpräsident des Hessischen Kanu-Verbands (HKV)), Michael Frey (Vertreter des Ski- und Kanu-Clubs Gießen und Mitglied der Kanu-Freestyle Nationalmannschaft), Oliver Strubel (Geschäftsführer Freizeitsport im DKV) und Jonas Künkel (Referent für Gewässerbau DKV und Sprecher der Initiative Rhein-Main-Welle) präsentierten ein weiterentwickeltes Wellenkonzept. Dieses ermöglicht Inklusion und Barrierefreiheit für Surfen, Kanusport, Parakanu, Special Olympics und Stand-Up-Paddling. Welt- und Europameister im Kanusport setzen sich für eine dauerhafte Beteiligung und Einbindung des Kanusports beim Bau der „Lahnwelle“ ein. Kanu-Trainingsstellen sind in Deutschland und in Hessen sehr selten und daher für den Kanusport äußerst wertvoll.

Jens Perlwitz (Präsident des DKV und Ehrenpräsident des HKV) betont die hohe Bedeutung einer inklusiven Welle für die Region: 
„Wir freuen uns über das produktive Gespräch mit der Stadt Gießen und den gemeinsamen Abstimmungsprozess. Zudem begrüßen wir die Möglichkeit, die Bedarfe des Kanusports in den noch offenen Prozess einbringen zu können. Der Kanusport hat in Gießen eine jahrzehntelange Tradition und ist ein fester Bestandteil des Schulsports, wodurch Kindern der Zugang zum Kanu-Fahren ermöglicht wird. Die sportlichen Erfolge unserer Athletinnen und Athleten aus Mittelhessen sind zudem herausragend. Die Lahnwelle bietet in Kombination mit einem Inklusions-Konzept eine fantastische Gelegenheit, Synergien zwischen den verschiedenen Wassersportarten zu schaffen und die Welle für alle zugänglich zu machen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Kanusport eine seitliche Einfahrmöglichkeit, ein sogenanntes Kehrwasser, erhält.“ 

Mit einer seitlichen Einfahrmöglichkeit, einem sogenannten Kehrwasser, könnten Wassersportlerinnen und Wassersportler verschiedener Disziplinen die „Lahnwelle“ gemeinsam nutzen: Surfen, Kanusport, Fortgeschrittene wie auch Anfängerinnen und Anfänger, Parakanu, Kanu-Special Olympics und Stand-Up-Paddling. Die „Lahnwelle“ kann dadurch ohne Mehraufwand und zusätzliche Kosten – bei gleichbleibender Surfqualität – genutzt werden. Positive Beispiele, wie die bisher einzige hessische Welle in Trebur (bei Rüsselsheim) oder in Plattling, Bayern (Austragungsort der Kanu-Freestyle WM 2025) zeigen, dass ein Kehrwasser die Attraktivität und Nutzbarkeit der Sportstätten enorm steigert.

Regionale und überregionale Kanu-Vereine und Sportlerinnen und Sportler unterstützen das Konzept einer Inklusions-Welle

Die Kanu-Vereine aus Gießen und der Umgebung bieten im Bereich Inklusions-Kanusport vielfältige Angebote an und bauen diese stetig weiter aus. Sportlerinnen und Sportler der Kanu-Vereine, die sich bereits lokal, sozial, ökologisch und gesellschaftlich in engagieren, werden somit einbezogen. Zudem besteht die Chance, auch den Kanuschulsport zu integrieren, der in Hessen eine lange Tradition hat. Die Kanu-Infrastruktur ist in Gießen bereits seit vielen Jahrzehnten vorhanden, der SKC Gießen ist mit über 400 Mitgliedern einer der größten Kanu-Vereine in Hessen.

Till Mühlhaus (Vorsitzender des Ski- und Kanu-Clubs Gießen e.V.): 
„Nicht nur für unsere Vereinssportlerinnen und Vereinssportler, insbesondere auch im Nachwuchsbereich, wäre eine für den Kanusport nutzbare Welle – die zudem in direkter Nähe des Vereinsheims liegt – eine tolle Bereicherung des Sportangebotes!“

Manfred Ulmer (Vorstandsmitglied Wiesecker Kanu Club e.V.): 
„Der Wiesecker Kanu-Club widmet sich ausschließlich dem Freizeit- und Familiensport und er hat in diesem Jahr den größten Mitgliederzuwachs seiner Geschichte verzeichnen können. Für uns würden sich durch die gemeinsame Nutzung der Lahnwelle in Zukunft tolle Trainingsmöglichkeiten für unseren Nachwuchs und den Jugendbereich bieten.“ 

Horst Frankenfeld (Kanu-Club Limburg / Stand-Up-Paddling Referent DKV): 
„Über den Kanu-Club biete ich Stand-Up-Paddling-Kurse für Menschen mit Amputationen an und würde mich freuen, wenn wir in Gießen zusätzliche Trainingsmöglichkeiten erhalten würden.“

Edina Müller (Weltmeisterin im Parakanu und Paralympics Goldmedaillengewinnerin von Tokio 2021): 
„Die Lahnwelle sollte für alle nutzbar sein – ohne Barrieren. Wir Kanuten brauchen ein Kehrwasser, also eine seitliche Einfahrmöglichkeit in die Welle.“ 

Helmut Bäumel, Gold-Medaillegewinner Special Olympics Dubai 2019 und Eduard Pfeifle, Gold-Medaillegewinner Special-Olympics national 2022 (Kanu-Club Fulda und wohnhaft in der Lebensgemeinschaft e.V.): 
„Wir sind Special-Olympic Athleten und trainieren wöchentlich im Kanu-Club Fulda. Auch wir möchten die barrierefreie Lahnwelle, damit auch wir ohne Probleme teilhaben können.“

Welt- und Europameister des Kanu-Sports betonen hohen Bedarf zur Nutzung der „Lahnwelle“. Seit über 100 Jahren besteht die Tradition des Kanusports in Gießen

Der Kanusport ist die erfolgreichste deutsche Sommer-Olympia-Disziplin und auch Gießen und Mittelhessen bringen seit Jahrzehnten international erfolgreiche Kanuten hervor- darunter Michael Frey, (Mitglied des SKC Gießen) der seit 2018 Mitglied der Kanu Freestyle Nationalmannschaft ist. Frey startete erst kürzlich bei den Weltmeisterschaften in den USA. Jan Benzien, zweifacher Weltmeister und achtfacher Silbermedaillengewinner bei Weltmeisterschaften, sowie dreifacher Europameister und Viertplatzierter bei den Olympischen Spielen im Kanu-Slalom. Ein weiterer Weltklasse Athlet ist Philip Josef (KC Limburg), der Kanu-Freestyle Weltmeister 2022 und Bronzemedaillengewinner bei den Weltmeisterschaften 2019 und 2023 geworden ist. 

Michael Frey (SKC Gießen, Mitglied der Kanu-Freestyle-Nationalmannschaft), betont den Wert einer Trainingsmöglichkeit für den Kanu-Sport in Gießen: 
„Aktuell weiche ich auf die einzige Welle in Hessen in Trebur in Südhessen aus. Der Bedarf an Kanu-Trainingsstellen ist in Gießen und Mittelhessen für den Nachwuchs-, Freizeit- und Leistungssport enorm.“ 

Jan Benzien (stammt aus dem Nachwuchssport des SKC Gießen): 
„Eine echte Inklusion und Barrierefreiheit der Lahnwelle für verschiedene Sportler zusätzlich zu Profi-Surfern begrüßen wir sehr. Positive Beispiele zeigen, dass eine Win-Win-Lösung möglich ist, um Wellen sowohl für Surfen als auch für den Kanu-Sport gleichermaßen zugänglich zu machen. Dabei ist ein Kehrwasser, also eine seitliche Einfahrmöglichkeit, entscheidend für eine vielseitige Nutzung der Welle.“ 

Philip Josef (KC Limburg), Kanu-Freestyle-Weltmeister 2022:
„Die zahlreichen talentierten Kanusportlerinnen und -Sportler aus der Region liegen mir am Herzen. Unsere Leidenschaft für den Kanusport ist riesig, und die Aussicht darauf, dass wir auf der Lahnwelle trainieren können, motiviert uns zusätzlich. Wir möchten die Begeisterung für unseren Sport in der Region fördern. Unser Wunsch wäre, dem Kanu-Nachwuchs eine angemessene lokale Kanu-Trainingsumgebung in Gießen zu bieten.“

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