- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

DIE FANKURVE STEHT ZUHAUSE

Anja Adler und Katharina Bauernschmidt gewannen das erste Kanu-Gold bei den Finals 2021

Anja Adler (Bild Oliver Strubel)

RHEIN-RUHR / BERLIN. Anja Adler und Katharina Bauernschmidt sind die ersten Deutschen Meisterinnen im Kanu bei den Finals 2021 Berlin/Rhein-Ruhr. Am Donnerstag setzte sich die Parakanutin Anja Adler aus Halle (32) vom SV Halle in der Kajak-Sprintdisziplin über 160 Meter gegen Edina Müller (37) vom Hamburger KC durch. In der Para-Kanu-Disziplin Va’a gab (Kanu mit Ausleger) es einen echten Heimerfolg auf der Wedau-Bahn in Duisburg. Katharina Bauernschmidt (31) war als „Local Hero“ von der Herausforderin Annette Kummer (55) aus Potsdam nicht zu bezwingen. Die Siegerehrung am ersten Tag Finals nahm Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, persönlich vor. 

Zum ersten Mal gehörten die Para-Kanu-Wettbewerbe zum Programm der Finals. Die Starterinnen hoffen, dass es nicht das letzte Mal sein wird. „Die Finals sind etwas Einzigartiges. Ich hoffe, dass sich das Erlebnis für uns alle wiederholen kann und wird“, sagte Katharina Bauernschmidt, die hoch motiviert in das Rennen um den nationalen Titel gegangen war. „Es hat unglaublich Spaß gemacht. Das Format, einen Wettkampf nur gegen eine Konkurrentin zu fahren, ist ganz neu für uns. Es wäre schön, wenn es sich für uns etabliert“, beschrieb Anja Adler ihr Wettkampferlebnis. 

Auch wenn in Duisburg aufgrund der Pandemie nur 500 Zuschauer zugelassen werden können, die Live-Übertragung durch das ZDF sicherte den Premieren-Siegerinnen die verdiente Aufmerksamkeit. Anja Adler: „Die Fankurve steht Zuhause.“ Katharina Bauernschmidts „kleiner privater Fan-Klub“ schaute ebenfalls am Bildschirm zu, wie sich die angehende Paralympics-Teilnehmerin auf der Heimatstrecke schlug. „Ich bin gespannt, wie die Reaktion von Mama und Papa sein wird“, erklärte die Kanutin vom WSV Niederrhein erwartungsfroh. 

Viel Zeit zum Feiern bleibt den Finalistinnen von Duisburg nicht. Anja Adler, Edina Müller und Katharina Bauernschmidt reisten noch am frühen Nachmittag ab. Sie gehen am Freitag bei den Kanu-Europameisterschaften im polnischen Poznan an den Start.

Normen Weber verteidigt seinen Titel

Der Augsburger Ex-Wildwasserchampion bleibt im SUP das Maß der Dinge

Bei den Stand-Up-Paddlern konnte Normen Weber (Augsburg) seinen Titel aus dem Jahr 2019 erfolgreiche verteidigen. Im SUP Cross setze sich der 35-jährige Bundeswehrsoldat im zweiten Finale des Tages gegen Hermann Husslein, Peter Weidert (beide Hanau) und Steven Bredow durch.

Ich hatte mir vorgenommen, das Rennen taktisch zu fahren und an der zweiten Boje vorne zu sein. Da Ich gerade von einer fünfwöchigen Bundeswehrübung zurückgekommen bin, konnte ich nicht wie gewohnt trainieren, aber kurze Distanzen kann ich aktuell sehr schnell fahren“, so Weber nach seinem Sieg. 

Das Rennen wurde früh entschieden, da Weber schon an der ersten Wende vorne lag und seine Kontrahenten Husslein und Weidert um Platz an den Bojen kämpften. So konnte Weber seinen Vorsprung auf dem Zickzack-Kurs kontinuierlich ausbauen und sicher ins Ziel bringen. Auf Platz vier kam der Brandenburger Steven Bredow. Mitfavorit Ole Schwarz (Bonn) schied bereits im Zwischenlauf nach einer Kenterung aus. 

Stroinski und Hergert mixen sich zum K2-Sieg

Franziska John paddelt beim Comeback zur Bronzemedaille

Die erste Entscheidung im Kanu-Rennsport bei den „Finals 2021 Rhein-Ruhr | Berlin“ fiel im K2 mixed. Insgesamt vier Boote gingen Donnerstag Mittag an den Start. Darunter die Olympiasiegerin Franziska John, die nach der Geburt ihrer Zwillinge in Duisburg erstmals wieder paddelte. Allerdings fehlten ihr und ihrem Bootspartner Max Zaremba drei Zehntel zum Einzug ins Finale. Im kleinen Finale paddelten John und Zaremba zur Bronzemedaille vor dem Lokalmatador  aus Duisburg Tom Maaßen, der zusammen mit der Potsdamerin Katherina Diederichs im Zweier startete. „Das hat sich für das erste Rennen echt gut angefühlt“, meinte John. „Ich war zwar wahnsinnig froh, dass ich Max bei meinem allerersten Rennen mit im Boot hatte, aber es auch richtig Spaß gemacht.“ 

Im Goldfinale kam es zum Duell zwischen dem Zweier mit Julia Hergert (Magdeburg) und Kostja Stroinski (Berlin) und dem Essener Duo Tobias Pascal-Schulz und Katharina Köther. Nach einem furiosen Start von Hergert und Stroinski versuchten die beiden Essener nach halber Distanz zurück zu kommen. Es kam zu einem engen Rennen doch auf der 160m-langen Strecke blieb das Ost-Duo bis zur Ziellinie in Führung. „Wir hatten zwei kleine Wackler dabei und wären fast ins Wasser gefallen“, resümierte Julia Hergert. „Es war aber ein klasse Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem wir dann das Rennen für uns entscheiden konnten.“ Dies ergänzte Stroinski: „Das war ein echt schönes Rennen und diese Mixed Rennen machen wirklich Spaß. Dieses Format könnte man gerne mehr etablieren. Ich bin ein Fan davon.“ 


Am Nachmittag standen die Halbfinal und Final-Rennen im Einer-Kajak der Damen und Einer-Canadier der Herren an ab 14 Uhr an.

Weitere Ergebnisse unter: https://results.imas-sport.com/imas/regatta.php?competition=wettkampf_240 
Weitere Informationen unter: https://www.kanu.de/WETTKAMPF/DIE-FINALS-78467.html 

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag